(1) Die Abfallwirtschaft ist danach auszurichten, daß
1. | schädliche, nachteilige oder sonst das allgemeine menschliche Wohlbefinden beeinträchtigende Einwirkungen auf Menschen sowie auf Tiere, Pflanzen, deren Lebensgrundlagen und deren natürliche Umwelt so gering wie möglich gehalten werden, | |||||||||
2. | Rohstoff- und Energiereserven geschont werden, | |||||||||
3. | der Verbrauch von Deponievolumen so gering wie möglich gehalten wird, | |||||||||
4. | nur solche Stoffe als Abfälle zurückbleiben, deren Ablagerung kein Gefährdungspotential für nachfolgende Generationen darstellt (Vorsorgeprinzip). |
(2) Diesem Landesgesetz liegen folgende Grundsätze und Hierarchie gemäß § 1 Abs. 2 des Abfallwirtschaftsgesetzes 2002 - AWG 2002, BGBl. I Nr. 102/2002, in der Fassung des Bundesgesetzes BGBl. I Nr. 73/2018, zugrunde:
1. | Abfallvermeidung; | |||||||||
2. | Vorbereitung zur Wiederverwendung; | |||||||||
3. | Recycling; | |||||||||
4. | sonstige Verwertung; zB energetische Verwertung; | |||||||||
5. | Beseitigung. |
(2a) Bei der Anwendung der Hierarchie gemäß Abs. 2 gilt Folgendes:
1. | Es sind die ökologische Zweckmäßigkeit und technische Möglichkeit zu berücksichtigen und, dass die dabei entstehenden Mehrkosten im Vergleich zu anderen Verfahren der Abfallbehandlung nicht unverhältnismäßig sind und ein Markt für die gewonnenen Stoffe oder die gewonnene Energie vorhanden ist oder geschaffen werden kann. | |||||||||
2. | Eine Abweichung von dieser Hierarchie ist zulässig, wenn eine gesamthafte Betrachtung hinsichtlich der gesamten Auswirkungen bei der Erzeugung und Verwendung eines Produktes sowie der Sammlung und Behandlung der nachfolgend anfallenden Abfälle bei bestimmten Abfallströmen unter Berücksichtigung von Z 1 ergibt, dass eine andere Option das beste Ergebnis unter dem Aspekt des Umweltschutzes erbringt. | |||||||||
3. | Nicht verwertbare Abfälle sind je nach ihrer Beschaffenheit durch biologische, thermische, chemische oder physikalische Verfahren zu behandeln. Feste Rückstände sind reaktionsarm ordnungsgemäß abzulagern. | |||||||||
4. | Abfälle sind möglichst in einer der am nächsten gelegenen Behandlungsanlagen (Prinzip der Nähe) unter Einsatz von Methoden und Technologien zu behandeln, die geeignet sind, ein hohes Niveau an Gesundheits- und Umweltschutz zu gewährleisten. | |||||||||
5. | Die Ausrichtung der Abfallwirtschaft hat in der Weise zu erfolgen, dass unionsrechtliche Zielvorgaben, insbesondere im Hinblick auf das Recycling, erreicht werden. |
(3) Im öffentlichen Interesse ist die Erfassung, Lagerung, Sammlung, Beförderung und Behandlung als Abfall erforderlich, wenn andernfalls
1. | die Gesundheit des Menschen gefährdet und unzumutbare Belästigungen bewirkt werden können, | |||||||||
2. | Gefahren für Wasser, Luft, Boden, Tiere oder Pflanzen und deren natürliche Lebensbedingungen verursacht werden können, | |||||||||
3. | die nachhaltige Nutzung von Wasser oder Boden beeinträchtigt werden kann, | |||||||||
4. | die Umwelt über das unvermeidliche Ausmaß hinaus verunreinigt werden kann, | |||||||||
5. | Brand- oder Explosionsgefahr herbeigeführt werden können, | |||||||||
6. | Geräusche und Lärm im übermäßigen Ausmaß verursacht werden können, | |||||||||
7. | das Auftreten und die Vermehrung von schädlichen Tieren und Pflanzen sowie von Krankheitserregern begünstigt werden, | |||||||||
8. | die öffentliche Ordnung und Sicherheit gestört werden kann und | |||||||||
9. | Das Orts- und Landschaftsbild sowie Kulturgüter erheblich beeinträchtigt werden können. |
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