(1) Im Klärschlamm, der auf landwirtschaftlichen Böden aufgebracht werden soll, darf der Schadstoffgehalt, ausgenommen bei Zink (Abs. 2), keinen der nachfolgend angeführten Grenzwerte um mehr als 10 % überschreiten. Bei derartigen Überschreitungen muß aber der Mittelwert der Schadstoffgehalte der letzten drei Untersuchungen (§ 1 Abs. 7) unter den nachstehend angeführten Grenzwerten liegen:
Güteklasse I | Güteklasse II | ||
Zink ................... | 1000 | 2000 mg/kg | Trockensubstanz |
Kupfer ............... | 300 | 500 mg/kg | Trockensubstanz |
Chrom ............... | 100 | 500 mg/kg | Trockensubstanz |
Blei .................... | 100 | 500 mg/kg | Trockensubstanz |
Nickel ................ | 60 | 100 mg/kg | Trockensubstanz |
Cadmium ........... | 2 | 10 mg/kg | Trockensubstanz |
Quecksilber ........ | 2 | 10 mg/kg | Trockensubstanz |
(2) Bei Klärschlamm der Güteklasse II darf der Zinkgehalt den in Abs. 1 angeführten Grenzwert um höchstens 50 % überschreiten, wenn bei der Aufbringung (§ 6 Abs. 3) die Aufbringungsmenge so weit eingeschränkt wird, daß die Schadstofffracht den im § 4 Abs. 1 angeführten Wert nicht überschreitet.
(3) Im Müllkompost, der auf landwirtschaftlichen Böden aufgebracht werden soll, darf der Schadstoffgehalt keinen der nachfolgend angeführten Grenzwerte um mehr als 10 % überschreiten. Bei derartigen Überschreitungen muß aber der Mittelwert der Schadstoffgehalte der letzten drei Untersuchungen (§ 1 Abs. 9) unter den nachstehend angeführten Grenzwerten liegen.
Güteklasse I | Güteklasse II (gem. ÖNORM S 2022 vom 1.6.1989) | |||
Zink .................. | 210 | 1000 mg/kg | Trockensubstanz | |
Kupfer .............. | 70 | 400 mg/kg | Trockensubstanz | |
Chrom .............. | 70 | 150 mg/kg | Trockensubstanz | |
Blei .................. | 70 | 500 mg/kg | Trockensubstanz | |
Nickel .............. | 42 | 100 mg/kg | Trockensubstanz | |
Cadmium ......... | 0,7 | 4 mg/kg | Trockensubstanz | |
Quecksilber ...... | 0,7 | 4 mg/kg | Trockensubstanz | |
Die Grenzwerte bei Güteklasse I beziehen sich auf einen Glühverlust (GV) von 30 %. Die tatsächlichen Meßwerte sind wie folgt umzurechnen:
Maßgebender Gehalt bei 30 % GV = | Gemessener Gehalt x 70 |
|
Glührückstand in % |
|
(4) Klärschlamm und Müllkompost gilt bei der Aufbringung auf Wiesen und Weiden dann als seuchenhygienisch unbedenklich (als hygienisiert), wenn
- | pro g Schlamm bzw. Müllkompost nicht mehr als 1000 Enterobakteriaceen nachweisbar sind, | |||||||||
- | 1 g Schlamm bzw. Müllkompost frei von Salmonellen ist und | |||||||||
- | keine ansteckungsfähigen Wurmeier vorhanden sind. |
(5) Durch die Aufbringung von Klärschlamm oder Müllkompost darf der Schadstoffgehalt der Aufbringungsfläche folgende Werte nicht überschreiten:
Grenzwerte für Schadstoffe im Boden | ||||
Zink .................. | 300 | mg/kg | Trockensubstanz | |
Kupfer .............. | 100 | mg/kg | Trockensubstanz | |
Chrom .............. | 100 | mg/kg | Trockensubstanz | |
Blei .................. | 100 | mg/kg | Trockensubstanz | |
Nickel .............. | 60 | mg/kg | Trockensubstanz | |
Cadmium ......... | 2 | mg/kg | Trockensubstanz | |
Quecksilber ..... | 1,5 | mg/kg | Trockensubstanz | |
Die Grenzwerte gelten für den Schadstoffgehalt einer Mischprobe der obersten 25 cm des untersuchten mineralischen Bodens, die in Umluft von 40° C bis zur Gewichtskonstanz getrocknet wurde. Bei Böden, die tiefer als 25 cm gepflügt wurden, ist das Ergebnis der Untersuchungen wie folgt zu korrigieren:
Maßgebender Gehalt = | Gemessener Gehalt x Tiefe der Pflügung in cm |
25 cm |
Bei Dauergrünland beträgt der Untersuchungshorizont 0 bis 10 cm Tiefe.
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