§ 22a NG 1990 Geschützter Lebensraum

Burgenländisches Naturschutz- und Landschaftspflegegesetz

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Aktuelle Fassung

In Kraft vom 01.05.2016 bis 31.12.9999

(1) Die Landesregierung hat zwecks Bewahrung, Entwicklung oder Wiederherstellung eines günstigen Erhaltungszustandes außerhalb und - gegebenenfalls - innerhalb von Europaschutzgebieten (§ 22b) zu schützen:

a)1.

die im Anhang I der FFH-Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen, ABl. Nr. L 206 vom 22. Juli 1992, S. 7 zuletzt geändert durch die Richtlinie 97/62/EG, ABl. 1997 Nr. L 305, S. 42, angeführten und im Burgenland gefährdeten, natürlichen Lebensraumtypen von besonderem Interesse (Abs. 2) und

b)2.

die Lebensräume der in Anhang II der FFH-Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen, ABl. Nr. L 206 vom 22. Juli 1992, S. 7 zuletzt geändert durch die Richtlinie 97/62/EG, ABl. 1997 Nr. L 305, S. 42 , angeführten Arten durch Ausweisung von geeigneten Lebensräumen (Abs. 3)

zu schützen.

(2) Die inZum Zweck des Abs. 1 lit. a genannten Lebensraumtypen umfassen: Salzwiesen, Salzseen, Salzlacken und ihre Uferzonen (prioritäre Bedeutung), periodisch trocken fallende Fluss-, Altwasser- und Teichufer, Gewässer mit submersen Armleuchteralgenbeständen, natürliche eutrophe Seen und kleine Stillgewässer mit ihren Wasserpflanzen, Fließgewässer der Submontanstufe und der Ebene mit Unterwasservegetation, offene Sandbiotope (Dünen) im pannonischen Tiefland (prioritäre Bedeutung), offene, lückige Vegetation, auf Felskuppen, Felsschutt und Felsbändern, Trespen-Schwingel-Kalktrockenrasen, pannonische Kalktrockenrasen und Trockenrasen auf Silikatuntergrund, geschlossene Borstgrasrasen (prioritäre Bedeutung), Pfeifengraswiesen, feuchte Hochstaudenfluren, magere Flachland-Mähwiesen, kalkreiche Sümpfe mit Schneidried-Röhrichten und Davall-Seggenrieden (prioritäre Bedeutung), kalkreiche Niedermoore (prioritäre Bedeutung), trockene bis frische Kalkfelsen und Kalksteilwände sowie Silikatfelsen mit ihrer Felsspaltenvegetation, nicht touristisch erschlossene Höhlen, Hainsimsen-Buchenwälder, Waldmeister-Buchenwälder, pannonische Eichen-Hainbuchenwälder (prioritäre Bedeutung), Schlucht- und Hangmischwälder (prioritäre Bedeutung), Moorwälder (prioritäre Bedeutung), Restbestände von Erlen-, Eschen- und Weidenauwäldern an Fließgewässern (prioritäre Bedeutung), Eichen-Ulmen-Eschen-Auwälder.

(3) Die in Abs. 1 lit. b genannten Arten sind: Schlitzblatt-Beifuß (Artemisia laciniata) (prioritäre Bedeutung), Waldsteppen-Beifuß (Artemisia pancicii) (prioritäre Bedeutung), Frauenschuh (Cypripedium calceolus) (prioritäre Bedeutung), Glanzstendel (Liparis loeselii), Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus), Langflügelfledermaus (Miniopterus schreibersi), Kleines Mausohr (Myotis blythi), Wimperfledermaus (Myotis emarginatus), Großes Mausohr (Myotis myotis), Große Hufeisennase (Rhinolophus ferrumequinum), Kleine Hufeisennase (Rhinolophus hipposideros), Fischotter (Lutra lutra), Biber (Castor fiber), Ziesel (Spermophilus citellus), Europäische Sumpfschildkröte (Emys orbicularis), Wiesenotter (Vipera ursinii), Rotbauchunke (Bombina bombina), Gelbbauchunke (Bombina variegata), Alpen-Kammmolch (Triturus carnifex), Donau-Kammmolch (Triturus dobrogicus), Bachneunauge (Eudontomyzon sp.), Rapfen (Aspius aspius), Weißflossengründling (Gobio albipinnatus), Bitterling (Rhodeus sericeus amarus), Steinbeißer (Cobitis taenia), Schlammpeitzger (Misgurnus fossilis), Goldsteinbeisser (Sabanejewia aurata), Schrätzer (Gymnocephalus schraetzer), Zingel (Zingel spp.), Große Moosjungfer (Leucorrhinia pectoralis), Grüne Keiljungfer (Ophiogomphus cecilia), Eremit, Juchtenkäfer (Osmoderma eremita) (prioritäre Bedeutung), Scharlachkäfer (Cucujus cinnaberinus), Heldbock, Großer Eichenbock (Cerambyx cerdo), Trauerbock (Morimus funereus), Großer Feuerfalter (Lycaena dispar), Dunkler Wiesenknopf Ameisenbläuling (Maculinea nausithous), Heller Wiesenknopf Ameisenbläuling (Maculinea telejus), Spanische Flagge (Callimorpha quadripunctaria), Bauchige Windelschnecke (Vertigo moulinsiana), Gemeine Flussmuschel (Unio crassus cytherea).

(4) Diekann die Landesregierung hat

a)1.

Lebensraumtypen gemäß Abs. 21 Z 1 und Lebensräume für die in Abs. 31 Z 2 genannten Arten mit Verordnung zum geschützten Lebensraum zu erklären sowie

b)2.

soweit erforderlich den Schutz durch Vereinbarungen oder Förderungen (§ 75) zu gewährleisten.

(53) Die Verordnung gemäß Abs. 4 lit. a2 Z 1 hat den jeweiligen Schutzgegenstand und den Schutzzweck, die zur Erreichung des ZweckesZwecks allenfalls notwendigen Gebote und Verbote sowie Art und Umfang der Schutzbestimmungen festzulegen. § 22d findet sinngemäß Anwendung.

(6) Die Landesregierung hat den Erhaltungszustand der natürlichen Lebensräume zu überwachen und zu dokumentieren. Natürliche Lebensräume und Arten, die nach der Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen, ABl. Nr. L 206 vom 22. Juli 1992, S. 7 zuletzt geändert durch die Richtlinie 97/62/EG, ABl. 1997 Nr. L 305, S. 42, von prioritärer Bedeutung sind, sind besonders zu berücksichtigen.

Stand vor dem 30.04.2016

In Kraft vom 09.10.2004 bis 30.04.2016

(1) Die Landesregierung hat zwecks Bewahrung, Entwicklung oder Wiederherstellung eines günstigen Erhaltungszustandes außerhalb und - gegebenenfalls - innerhalb von Europaschutzgebieten (§ 22b) zu schützen:

a)1.

die im Anhang I der FFH-Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen, ABl. Nr. L 206 vom 22. Juli 1992, S. 7 zuletzt geändert durch die Richtlinie 97/62/EG, ABl. 1997 Nr. L 305, S. 42, angeführten und im Burgenland gefährdeten, natürlichen Lebensraumtypen von besonderem Interesse (Abs. 2) und

b)2.

die Lebensräume der in Anhang II der FFH-Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen, ABl. Nr. L 206 vom 22. Juli 1992, S. 7 zuletzt geändert durch die Richtlinie 97/62/EG, ABl. 1997 Nr. L 305, S. 42 , angeführten Arten durch Ausweisung von geeigneten Lebensräumen (Abs. 3)

zu schützen.

(2) Die inZum Zweck des Abs. 1 lit. a genannten Lebensraumtypen umfassen: Salzwiesen, Salzseen, Salzlacken und ihre Uferzonen (prioritäre Bedeutung), periodisch trocken fallende Fluss-, Altwasser- und Teichufer, Gewässer mit submersen Armleuchteralgenbeständen, natürliche eutrophe Seen und kleine Stillgewässer mit ihren Wasserpflanzen, Fließgewässer der Submontanstufe und der Ebene mit Unterwasservegetation, offene Sandbiotope (Dünen) im pannonischen Tiefland (prioritäre Bedeutung), offene, lückige Vegetation, auf Felskuppen, Felsschutt und Felsbändern, Trespen-Schwingel-Kalktrockenrasen, pannonische Kalktrockenrasen und Trockenrasen auf Silikatuntergrund, geschlossene Borstgrasrasen (prioritäre Bedeutung), Pfeifengraswiesen, feuchte Hochstaudenfluren, magere Flachland-Mähwiesen, kalkreiche Sümpfe mit Schneidried-Röhrichten und Davall-Seggenrieden (prioritäre Bedeutung), kalkreiche Niedermoore (prioritäre Bedeutung), trockene bis frische Kalkfelsen und Kalksteilwände sowie Silikatfelsen mit ihrer Felsspaltenvegetation, nicht touristisch erschlossene Höhlen, Hainsimsen-Buchenwälder, Waldmeister-Buchenwälder, pannonische Eichen-Hainbuchenwälder (prioritäre Bedeutung), Schlucht- und Hangmischwälder (prioritäre Bedeutung), Moorwälder (prioritäre Bedeutung), Restbestände von Erlen-, Eschen- und Weidenauwäldern an Fließgewässern (prioritäre Bedeutung), Eichen-Ulmen-Eschen-Auwälder.

(3) Die in Abs. 1 lit. b genannten Arten sind: Schlitzblatt-Beifuß (Artemisia laciniata) (prioritäre Bedeutung), Waldsteppen-Beifuß (Artemisia pancicii) (prioritäre Bedeutung), Frauenschuh (Cypripedium calceolus) (prioritäre Bedeutung), Glanzstendel (Liparis loeselii), Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus), Langflügelfledermaus (Miniopterus schreibersi), Kleines Mausohr (Myotis blythi), Wimperfledermaus (Myotis emarginatus), Großes Mausohr (Myotis myotis), Große Hufeisennase (Rhinolophus ferrumequinum), Kleine Hufeisennase (Rhinolophus hipposideros), Fischotter (Lutra lutra), Biber (Castor fiber), Ziesel (Spermophilus citellus), Europäische Sumpfschildkröte (Emys orbicularis), Wiesenotter (Vipera ursinii), Rotbauchunke (Bombina bombina), Gelbbauchunke (Bombina variegata), Alpen-Kammmolch (Triturus carnifex), Donau-Kammmolch (Triturus dobrogicus), Bachneunauge (Eudontomyzon sp.), Rapfen (Aspius aspius), Weißflossengründling (Gobio albipinnatus), Bitterling (Rhodeus sericeus amarus), Steinbeißer (Cobitis taenia), Schlammpeitzger (Misgurnus fossilis), Goldsteinbeisser (Sabanejewia aurata), Schrätzer (Gymnocephalus schraetzer), Zingel (Zingel spp.), Große Moosjungfer (Leucorrhinia pectoralis), Grüne Keiljungfer (Ophiogomphus cecilia), Eremit, Juchtenkäfer (Osmoderma eremita) (prioritäre Bedeutung), Scharlachkäfer (Cucujus cinnaberinus), Heldbock, Großer Eichenbock (Cerambyx cerdo), Trauerbock (Morimus funereus), Großer Feuerfalter (Lycaena dispar), Dunkler Wiesenknopf Ameisenbläuling (Maculinea nausithous), Heller Wiesenknopf Ameisenbläuling (Maculinea telejus), Spanische Flagge (Callimorpha quadripunctaria), Bauchige Windelschnecke (Vertigo moulinsiana), Gemeine Flussmuschel (Unio crassus cytherea).

(4) Diekann die Landesregierung hat

a)1.

Lebensraumtypen gemäß Abs. 21 Z 1 und Lebensräume für die in Abs. 31 Z 2 genannten Arten mit Verordnung zum geschützten Lebensraum zu erklären sowie

b)2.

soweit erforderlich den Schutz durch Vereinbarungen oder Förderungen (§ 75) zu gewährleisten.

(53) Die Verordnung gemäß Abs. 4 lit. a2 Z 1 hat den jeweiligen Schutzgegenstand und den Schutzzweck, die zur Erreichung des ZweckesZwecks allenfalls notwendigen Gebote und Verbote sowie Art und Umfang der Schutzbestimmungen festzulegen. § 22d findet sinngemäß Anwendung.

(6) Die Landesregierung hat den Erhaltungszustand der natürlichen Lebensräume zu überwachen und zu dokumentieren. Natürliche Lebensräume und Arten, die nach der Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen, ABl. Nr. L 206 vom 22. Juli 1992, S. 7 zuletzt geändert durch die Richtlinie 97/62/EG, ABl. 1997 Nr. L 305, S. 42, von prioritärer Bedeutung sind, sind besonders zu berücksichtigen.

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