RS Vfgh 2024/9/16 V8/2024 (V8/2024-8)

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Veröffentlicht am 16.09.2024
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Index

L80 Raumordnung

Norm

B-VG Art139 Abs1 Z1
Bebauungsplan des Gemeinderates der Landeshauptstadt Innsbruck vom 24.02.2000 "IG B1d IGLS, Bereich Patscher Straße, Gletscherblick"
Tir RaumOG 2001 §62, §114
Tir RaumOG 2006 §62, §112
Tir RaumOG 2011 §117
Tir RaumOG 2022 §54, §56, §62, §121
VfGG §7 Abs2
  1. B-VG Art. 139 heute
  2. B-VG Art. 139 gültig ab 01.01.2015 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 114/2013
  3. B-VG Art. 139 gültig von 01.01.2014 bis 31.12.2014 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 51/2012
  4. B-VG Art. 139 gültig von 01.01.2004 bis 31.12.2013 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 100/2003
  5. B-VG Art. 139 gültig von 30.11.1996 bis 31.12.2003 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 659/1996
  6. B-VG Art. 139 gültig von 01.01.1991 bis 29.11.1996 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 685/1988
  7. B-VG Art. 139 gültig von 01.07.1976 bis 31.12.1990 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 302/1975
  8. B-VG Art. 139 gültig von 21.07.1962 bis 30.06.1976 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 205/1962
  9. B-VG Art. 139 gültig von 19.12.1945 bis 20.07.1962 zuletzt geändert durch StGBl. Nr. 4/1945
  10. B-VG Art. 139 gültig von 03.01.1930 bis 30.06.1934
  1. VfGG § 7 heute
  2. VfGG § 7 gültig ab 22.03.2020 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 16/2020
  3. VfGG § 7 gültig von 01.01.2015 bis 21.03.2020 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 101/2014
  4. VfGG § 7 gültig von 01.01.2015 bis 31.12.2014 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 92/2014
  5. VfGG § 7 gültig von 01.03.2013 bis 31.12.2014 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 33/2013
  6. VfGG § 7 gültig von 01.07.2008 bis 28.02.2013 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 4/2008
  7. VfGG § 7 gültig von 01.01.2004 bis 30.06.2008 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 100/2003
  8. VfGG § 7 gültig von 01.10.2002 bis 31.12.2003 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 123/2002
  9. VfGG § 7 gültig von 01.01.1991 bis 30.09.2002 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 329/1990
  10. VfGG § 7 gültig von 01.07.1976 bis 31.12.1990 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 311/1976

Leitsatz

Aufhebung eines Bebauungsplans der Landeshauptstadt Innsbruck aus dem Jahr 2000 mangels relevanter Übergangsbestimmungen iSd Tir RaumOG 2022 hinsichtlich der Bauhöhe; Festlegungen der Höchstzahl der Vollgeschosse ist keine Regelung der Bauhöhe iSd Tir RaumOG 2022

Rechtssatz

Gesetzwidrigkeit des Bebauungsplans "IG?B1d IGLS, Bereich Patscher Straße, Gletscherblick", beschlossen vom Gemeinderat der Landeshauptstadt Innsbruck am 24.02.2000, soweit er sich auf die Grundstücke Nr 680/2 und 680/8, beide KG Igls, bezieht.

Gemäß §56 Abs1 TROG 2022 sind in einem Bebauungsplan ua die Bauhöhen von Gebäuden festzulegen. Die Bauhöhe von Gebäuden ist zufolge §62 Abs1 TROG 2022 "durch deren obersten Punkt bezogen auf die absolute Höhe oder auf einen sonstigen Fixpunkt festzulegen". Überdies können verschiedene, für die Bauhöhe relevante Parameter festgelegt werden. Der angefochtene Bebauungsplan "IG-B1d" vom 24.02.2000, in Kraft getreten am 18.04.2000, sieht für den Planungsbereich, in dem ua auch die Grundstücke Nr 680/2 und 680/8, KG Igls, liegen, eine Höchstzahl der Vollgeschosse von zwei vor ("VG H 2").

Der Begriff "Vollgeschosse" im Tiroler Raumordnungsrecht ist mit der 5. Novelle zum TROG 2001, LGBl 73/2001, entfallen. Zugleich ordnete §114 Abs3 TROG 2001 an, dass Festlegungen über die Anzahl der Vollgeschosse, die am 30.09.2001 bestanden haben oder bis zu diesem Zeitpunkt beschlossen worden sind, weiterhin aufrecht bleiben. Solche Festlegungen sollten jedoch spätestens am 31.12.2010 außer Kraft treten. §117 Abs3 TROG 2011 beinhaltete – wie auch schon die zuvor geltenden Vorschriften – im Wesentlichen eine gleichlautende Bestimmung mit der Maßgabe, dass die Festlegungen über die Anzahl der Vollgeschosse auf Grund dieser Bestimmung letztlich (erst) mit 31.12.2013 außer Kraft traten. Die in Rede stehende Bestimmung des Bebauungsplanes "IG-B1d" über die maximale Anzahl der Vollgeschosse ist sohin mit 31.12.2013 außer Kraft getreten. Da der Bebauungsplan "IG-B1d" keine Festlegungen zur Gebäudehöhe iSd §62 Abs1 TROG 2022 beinhaltet, bleibt er hinter dem – mangels einer relevanten Übergangsbestimmung auch für diesen Plan – gemäß §56 Abs1 TROG 2022 gebotenen Mindestinhalt zurück.Der Begriff "Vollgeschosse" im Tiroler Raumordnungsrecht ist mit der 5. Novelle zum TROG 2001, Landesgesetzblatt 73 aus 2001,, entfallen. Zugleich ordnete §114 Abs3 TROG 2001 an, dass Festlegungen über die Anzahl der Vollgeschosse, die am 30.09.2001 bestanden haben oder bis zu diesem Zeitpunkt beschlossen worden sind, weiterhin aufrecht bleiben. Solche Festlegungen sollten jedoch spätestens am 31.12.2010 außer Kraft treten. §117 Abs3 TROG 2011 beinhaltete – wie auch schon die zuvor geltenden Vorschriften – im Wesentlichen eine gleichlautende Bestimmung mit der Maßgabe, dass die Festlegungen über die Anzahl der Vollgeschosse auf Grund dieser Bestimmung letztlich (erst) mit 31.12.2013 außer Kraft traten. Die in Rede stehende Bestimmung des Bebauungsplanes "IG-B1d" über die maximale Anzahl der Vollgeschosse ist sohin mit 31.12.2013 außer Kraft getreten. Da der Bebauungsplan "IG-B1d" keine Festlegungen zur Gebäudehöhe iSd §62 Abs1 TROG 2022 beinhaltet, bleibt er hinter dem – mangels einer relevanten Übergangsbestimmung auch für diesen Plan – gemäß §56 Abs1 TROG 2022 gebotenen Mindestinhalt zurück.

Entscheidungstexte

Schlagworte

Bebauungsplan, Bebauungsvorschriften, Baurecht, Raumordnung, Übergangsbestimmung, VfGH / Gerichtsantrag

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:VFGH:2024:V8.2024

Zuletzt aktualisiert am

04.11.2024
Quelle: Verfassungsgerichtshof VfGH, http://www.vfgh.gv.at
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