RS Vfgh 2024/9/25 G13/2024

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Veröffentlicht am 25.09.2024
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Index

10/07 Verfassungs- und Verwaltungsgerichtsbarkeit

Norm

B-VG Art18 Abs1, Art140 Abs1 Z3
Stmk Kultur- und SportförderungsabgabeG §1, §2 Abs3, §3 Abs4, §3, §4, §5, §6, §7, §8
ORF-Beitrags-G 2024 §4, §8, §10, §12, §17, §19, §21
VfGG §7 Abs1, §62 Abs1
  1. B-VG Art. 18 heute
  2. B-VG Art. 18 gültig ab 01.07.2012 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 51/2012
  3. B-VG Art. 18 gültig von 01.01.2004 bis 30.06.2012 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 100/2003
  4. B-VG Art. 18 gültig von 01.01.2002 bis 31.12.2003 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 121/2001
  5. B-VG Art. 18 gültig von 01.01.1999 bis 31.12.2001 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 121/2001
  6. B-VG Art. 18 gültig von 01.01.1999 bis 31.12.1996 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 8/1999
  7. B-VG Art. 18 gültig von 01.01.1997 bis 31.12.1998 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 121/2001
  8. B-VG Art. 18 gültig von 19.12.1945 bis 31.12.1996 zuletzt geändert durch StGBl. Nr. 4/1945
  9. B-VG Art. 18 gültig von 03.01.1930 bis 30.06.1934
  1. VfGG § 7 heute
  2. VfGG § 7 gültig ab 22.03.2020 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 16/2020
  3. VfGG § 7 gültig von 01.01.2015 bis 21.03.2020 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 101/2014
  4. VfGG § 7 gültig von 01.01.2015 bis 31.12.2014 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 92/2014
  5. VfGG § 7 gültig von 01.03.2013 bis 31.12.2014 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 33/2013
  6. VfGG § 7 gültig von 01.07.2008 bis 28.02.2013 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 4/2008
  7. VfGG § 7 gültig von 01.01.2004 bis 30.06.2008 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 100/2003
  8. VfGG § 7 gültig von 01.10.2002 bis 31.12.2003 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 123/2002
  9. VfGG § 7 gültig von 01.01.1991 bis 30.09.2002 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 329/1990
  10. VfGG § 7 gültig von 01.07.1976 bis 31.12.1990 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 311/1976

Leitsatz

Zurückweisung eines Antrags auf Aufhebung von Bestimmungen des Stmk Kultur- und SportförderungsabgabeG mangels Darlegung konkreter Bedenken; zu eng gefasster Antrag hinsichtlich der dynamischen Kettenverweisung von Landes- auf Bundesrecht

Rechtssatz

Unzulässigkeit des Antrags von Stmk Landtagsabgeordneten auf Aufhebung des §2 Abs3 des Stmk Kultur- und SportförderungsabgabeG (StKSAG) idF LGBl 2/2024 zur Gänze, in eventu das Wort "sinngemäß", sowie §3 Abs4 StKSAG idF LGBl 2/2024.Unzulässigkeit des Antrags von Stmk Landtagsabgeordneten auf Aufhebung des §2 Abs3 des Stmk Kultur- und SportförderungsabgabeG (StKSAG) in der Fassung Landesgesetzblatt 2 aus 2024, zur Gänze, in eventu das Wort "sinngemäß", sowie §3 Abs4 StKSAG in der Fassung Landesgesetzblatt 2 aus 2024,.

Die Antragsteller unterlassen es in ihrem Antrag (keine hinreichende Determinierung der in §2 Abs3 sowie §3 Abs4 StKSAG enthaltenen Verweisungen, wonach näher bezeichnete Bestimmungen des ORF-Beitrags-Gesetzes 2024 sinngemäß gelten) im Einzelnen darzulegen, welche konkreten Unbestimmtheiten einer sinngemäßen Anwendung der jeweiligen Bestimmungen entgegenstehen und inwiefern bei der Vollziehung der angefochtenen Bestimmungen mit den gängigen Auslegungsmethoden nicht zu überwindende Unklarheiten auftreten.

Keine Zulässigkeit des Hauptantrags hinsichtlich der verfassungswidrigen dynamischen Kettenverweisung von Landes- auf Bundesrecht:

Die Antragsteller begehren die Aufhebung des §3 Abs4 StKSAG, da der verwiesene §8 Abs3 ORF-Beitrags-Gesetz 2024 wiederum auf insgesamt drei Bestimmungen des KommunalsteuerG 1993 verweise. §8 Abs3 ORF-Beitrags-G 2024 verweise hiebei nicht auf eine bestimmte Fassung des Kommunalsteuergesetzes, da gemäß §19 ORF-Beitrags-G 2024 Verweisungen auf andere Bundesgesetze als Verweisungen auf die jeweils geltende Fassung zu verstehen seien. Sohin liege eine verfassungswidrige dynamische Verweisung von Landes- auf Bundesrecht vor.

Der Verweis des §3 Abs4 StKSAG auf §8 Abs3 ORF-Beitrags-G 2024 regelt Sonderfragen der Entrichtung der Abgabe: Nach §8 Abs3 erster Satz ORF-Beitrags-G 2024 ist für das Kalenderjahr der ersten Betriebsstättengründung je Gemeinde der ORF-Beitrag rückwirkend für das gesamte Kalenderjahr zu entrichten und gemeinsam mit dem ORF-Beitrag für das darauffolgende Jahr zu zahlen. §8 Abs3 dritter Satz ORF-Beitrags-G 2024 bestimmt, dass keine Beitragspflicht besteht, wenn eine Befreiung gemäß §8 Z2 KommStG 1993 vorliegt.

Weiters ordnet §2 Abs1 StKSAG für die Höhe der Abgabe und die Entrichtung grundlegend an, dass die Abgabe für jeden ORF-Beitrag, der gemäß §3 ORF-Beitrags-G 2024 für einen Hauptwohnsitz von natürlichen Personen oder gemäß §4 ORF-Beitrags-G 2024 für Betriebsstätten von Unternehmerinnen oder Unternehmern zu entrichten ist, monatlich € 4,70 beträgt. Die Vorschrift verweist damit für den betrieblichen Bereich auf §4 Abs1 ORF-Beitrags-G 2024, wonach jeder Unternehmer je Gemeinde, in der zumindest eine Betriebsstätte liegt, für die er nach dem KommStG 1993 im vorangegangenen Kalenderjahr Kommunalsteuer entrichten musste, den ORF-Beitrag für jeden Kalendermonat nach Maßgabe der Staffelung nach Abs3 zu entrichten hat. Damit enthält auch die Vorschrift des §2 Abs1 StKSAG hinsichtlich der Entrichtung der Abgabe mittelbar einen Verweis auf die Bestimmungen des KommunalsteuerG 1993.

Somit ergibt sich aber, dass die von den Antragstellern behauptete Verfassungswidrigkeit der dynamischen Verweisung auf Bestimmungen des Kommunalsteuergesetzes 1993 durch die antragsgemäße Aufhebung des §3 Abs4 StKSAG nicht beseitigt würde, da gemäß §2 Abs1 leg cit für die Entrichtung der Kultur- und Sportförderungsabgabe im betrieblichen Bereich weiterhin die verwiesenen Bestimmungen des KommunalsteuerG 1993 anzuwenden wären. Der Anfechtungsumfang erweist sich sohin als zu eng gewählt.

Entscheidungstexte

  • G13/2024
    Entscheidungstext VfGH Beschluss 25.09.2024 G13/2024

Schlagworte

Rundfunkgebühren, Verweisung dynamische, Verweisung Landes- auf Bundesrecht, VfGH / Prüfungsumfang, VfGH / Formerfordernisse, VfGH / Bedenken, Rundfunk, Medienrecht, Landtag, Eventualantrag

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:VFGH:2024:G13.2024

Zuletzt aktualisiert am

10.10.2024
Quelle: Verfassungsgerichtshof VfGH, http://www.vfgh.gv.at
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