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82/02 Gesundheitsrecht allgemeinNorm
B-VG Art139 Abs1 Z3, Art139 Abs1b, Art140 Abs1 Z1 litc, Art140 Abs1bLeitsatz
Ablehnung von Individualanträgen auf Aufhebung von Bestimmungen im Zusammenhang mit der Impflicht gegen COVID-19Spruch
Die Behandlung des Antrages wird abgelehnt.
Begründung
Begründung
Der Verfassungsgerichtshof kann die Behandlung eines Antrages gemäß Art140 Abs1 Z1 litc B-VG bzw gemäß Art139 Abs1 Z3 B-VG ablehnen, wenn er keine hinreichende Aussicht auf Erfolg hat (Art139 Abs1b bzw Art140 Abs1b B-VG; vgl VfGH 24.2.2015, G13/2015).
Der Verfassungsgerichtshof hat sich in einem auf Antrag eingeleiteten Verfahren zur Prüfung der Verfassungsmäßigkeit eines Gesetzes gemäß Art140 B-VG bzw bei der Prüfung der Gesetzmäßigkeit einer Verordnung gemäß Art139 B-VG auf die Erörterung der geltend gemachten Bedenken zu beschränken (vgl VfSlg 11.580/1987, 14.044/1995, 16.674/2002 bzw VfSlg 14.895/1997, 16.824/2003). Er hat sohin ausschließlich zu beurteilen, ob die angefochtene Verordnung bzw das angefochtene Gesetz aus den in der Begründung des Antrages dargelegten Gründen gesetz- bzw verfassungswidrig ist (VfSlg 15.644/1999, 17.222/2004 bzw VfSlg 16.538/2002, 16.929/2003).
Die Antragsteller behaupten die Verfassungswidrigkeit einzelner Bestimmungen bzw einzelner Wortfolgen des COVID-19-Impfpflichtgesetzes, BGBl I 4/2022 bzw BGBl II 22/2022 und beantragen zudem die Aufhebung der COVID-19-Impfpflichtverordnung BGBl II 52/2022, sowie die Aufhebung der Verordnung des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend die vorübergehende Nichtanwendung des COVID-19-Impfpflichtgesetzes und der COVID-19-Impfpflichtverordnung (BGBl II 103/2022 idF II 198/2022. In dem von mehr als 1000 Antragstellern eingebrachten Antrag werden die Bedenken gegen die genannten Bestimmungen dargelegt.
Schon vor dem Hintergrund der Rechtsprechung des Verfassungsgerichtshofes (vgl VfGH 23.6.2022, G37/2022 ua) lässt das Vorbringen des Antrages die behaupteten Verfassungswidrigkeiten in Bezug auf das COVID-19-Impfpflichtgesetz und die COVID-19-Impfpflichtverordnung als so wenig wahrscheinlich erkennen, dass er keine hinreichende Aussicht auf Erfolg hat. Hinzu kommt, dass mit BGBl I 131/2022, kundgemacht am 28. Juli 2022, unter anderem das COVID-19-Impfpflichtgesetz, BGBl I 4/2022, in der Fassung des Bundesgesetzes BGBl I 22/2022, sowie die COVID-19-Impfpflichtverordnung, BGBl II 52/2022, aufgehoben wurden.
Demgemäß wurde beschlossen, von einer Behandlung des – nicht auf das Vorliegen sämtlicher Prozessvoraussetzungen geprüften – Antrages abzusehen (§19 Abs3 Z1 iVm §31 letzter Satz VfGG).
Schlagworte
COVID (Corona), VfGH / Individualantrag, VfGH / AblehnungEuropean Case Law Identifier (ECLI)
ECLI:AT:VFGH:2022:G217.2022Zuletzt aktualisiert am
21.11.2022