TE Vfgh Beschluss 2022/6/23 WIV2/2022

JUSLINE Entscheidung

Veröffentlicht am 23.06.2022
beobachten
merken

Index

82/03 Ärzte, sonstiges Sanitätspersonal

Norm

B-VG Art7 Abs1 / Gesetz
B-VG Art141 Abs1 liti, Art141 Abs1 litj
ÄrzteG 1998 §59, §68 Abs1, §73, §74, §75, §77 Abs1, §96, §97
Ärztekammer-WahlO 2006 §8 Abs1, §26, §27 Abs1
Satzung der Ärztekammer für Oberösterreich 2020 §2, §21
VfGG §7 Abs1, §68
  1. B-VG Art. 141 heute
  2. B-VG Art. 141 gültig ab 01.01.2017 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 41/2016
  3. B-VG Art. 141 gültig von 01.01.2014 bis 31.12.2016 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 115/2013
  4. B-VG Art. 141 gültig von 01.01.2014 bis 31.12.2013 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 51/2012
  5. B-VG Art. 141 gültig von 01.04.2012 bis 31.12.2013 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 12/2012
  6. B-VG Art. 141 gültig von 01.01.2004 bis 31.03.2012 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 100/2003
  7. B-VG Art. 141 gültig von 01.01.1995 bis 31.12.2003 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 1013/1994
  8. B-VG Art. 141 gültig von 01.07.1989 bis 31.12.1994 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 685/1988
  9. B-VG Art. 141 gültig von 01.01.1989 bis 30.06.1989 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 685/1988
  10. B-VG Art. 141 gültig von 01.10.1975 bis 31.12.1988 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 409/1975
  11. B-VG Art. 141 gültig von 07.02.1958 bis 30.09.1975 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 12/1958
  12. B-VG Art. 141 gültig von 19.12.1945 bis 06.02.1958 zuletzt geändert durch StGBl. Nr. 4/1945
  13. B-VG Art. 141 gültig von 05.04.1931 bis 30.06.1934 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 103/1931
  14. B-VG Art. 141 gültig von 03.01.1930 bis 04.04.1931
  1. ÄrzteG 1998 § 59 heute
  2. ÄrzteG 1998 § 59 gültig von 01.07.2021 bis 30.06.2021 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 86/2020
  3. ÄrzteG 1998 § 59 gültig ab 01.07.2021 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 172/2021
  4. ÄrzteG 1998 § 59 gültig von 01.09.2020 bis 30.06.2021 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 86/2020
  5. ÄrzteG 1998 § 59 gültig von 01.09.2020 bis 31.08.2020 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 28/2019
  6. ÄrzteG 1998 § 59 gültig von 04.08.2015 bis 31.08.2020 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 90/2015
  7. ÄrzteG 1998 § 59 gültig von 01.07.2015 bis 03.08.2015 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 56/2015
  8. ÄrzteG 1998 § 59 gültig von 01.07.2015 bis 30.06.2015 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 50/2014
  9. ÄrzteG 1998 § 59 gültig von 19.08.2010 bis 30.06.2015 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 61/2010
  10. ÄrzteG 1998 § 59 gültig von 01.01.2010 bis 18.08.2010 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 144/2009
  11. ÄrzteG 1998 § 59 gültig von 01.01.2010 bis 31.01.2010 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 135/2009
  12. ÄrzteG 1998 § 59 gültig von 16.07.2009 bis 31.12.2009 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 62/2009
  13. ÄrzteG 1998 § 59 gültig von 20.10.2007 bis 15.07.2009 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 62/2009
  14. ÄrzteG 1998 § 59 gültig von 27.07.2006 bis 19.10.2007 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 122/2006
  15. ÄrzteG 1998 § 59 gültig von 01.01.2006 bis 26.07.2006 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 156/2005
  16. ÄrzteG 1998 § 59 gültig von 11.08.2001 bis 31.12.2005 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 110/2001
  17. ÄrzteG 1998 § 59 gültig von 11.11.1998 bis 10.08.2001
  1. VfGG § 7 heute
  2. VfGG § 7 gültig ab 22.03.2020 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 16/2020
  3. VfGG § 7 gültig von 01.01.2015 bis 21.03.2020 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 101/2014
  4. VfGG § 7 gültig von 01.01.2015 bis 31.12.2014 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 92/2014
  5. VfGG § 7 gültig von 01.03.2013 bis 31.12.2014 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 33/2013
  6. VfGG § 7 gültig von 01.07.2008 bis 28.02.2013 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 4/2008
  7. VfGG § 7 gültig von 01.01.2004 bis 30.06.2008 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 100/2003
  8. VfGG § 7 gültig von 01.10.2002 bis 31.12.2003 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 123/2002
  9. VfGG § 7 gültig von 01.01.1991 bis 30.09.2002 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 329/1990
  10. VfGG § 7 gültig von 01.07.1976 bis 31.12.1990 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 311/1976

Leitsatz

Zurückweisung einer Wahlanfechtung gegen die Nichtaufnahme eines – aus der Ärztekammer ausgeschiedenen – emeritierten Arztes in die Wählerliste für die Wahl in die Vollversammlung der Ärztekammer für Oberösterreich mangels Anfechtungslegitimation; keine unsachliche Definition der Kammerangehörigen; Einbeziehung der nicht mehr Erwerbstätigen in die Berufsvertretung nicht geboten; keine Bedenken im Hinblick auf den aktiv wahlberechtigten Personenkreis für die Wahl und die – an die Mitgliedschaft in der Ärztekammer anknüpfende – Einspruchslegitimation hinsichtlich der (Nicht-)Aufnahme von Personen in die Wählerliste

Spruch

Die Anfechtung wird zurückgewiesen.

Begründung

Begründung

1. Der Anfechtungswerber, der bis zum 4. Oktober 2016 den Beruf des Arztes ausgeübt hat, erhob am 1. Februar 2022 bei der Wahlkommission zur Durchführung der Ärztekammerwahl in Niederösterreich einen Einspruch gegen die Nichtaufnahme seiner Person in die Wählerliste für die im Jahr 2022 stattfindende Wahl in die Vollversammlung der Ärztekammer für Niederösterreich.

2. Mit als "Mitteilung über den Beschluss der Wahlkommission" betiteltem Bescheid vom 21. Februar 2022 hat die Wahlkommission zur Durchführung der Ärztekammerwahl in Niederösterreich den Einspruch des Anfechtungswerbers vom 1. Februar 2022 unter Bezugnahme auf §27 Ärztekammer-Wahlordnung 2006 (ÄKWO 2006) sowie §§8, 68 Abs1 und 4, 70 Abs1 und 77 Abs1 Ärztegesetz 1998 (ÄrzteG 1998) abgewiesen.

Begründend wird im Wesentlichen ausgeführt, dass der Anfechtungswerber mit Schreiben vom 5. Oktober 2016 die aktive Ausübung seines ärztlichen Berufes mit 4. Oktober 2016 abgemeldet habe, weshalb seine ordentliche Kammermitgliedschaft gemäß §68 Abs4 ÄrzteG 1998 mit diesem Zeitpunkt erloschen sei. Da der Anfechtungswerber die Voraussetzungen für eine Eintragung als ordentlicher Kammerangehöriger zum Stichtag nicht erfüllt habe, sei die Nichteintragung in die Wählerliste rechtmäßig; der Anfechtungswerber sei bei der Wahl in die Vollversammlung der Ärztekammer für Niederösterreich im Jahr 2022 demnach weder aktiv noch passiv wahlberechtigt.

3. Mit seiner auf Art141 Abs1 liti und litj B-VG gestützten Anfechtung begehrt der Anfechtungswerber, "der Verfassungsgerichtshof möge den Beschluss der Wahlkommission vom 21.02.2022 auf Nichtaufnahme des Anfechtungswerbers in die Wählerliste der Wahl der Vollversammlung der Ärztekammer für Niederösterreich im Jahre 2022 infolge Anwendung verfassungswidriger Bestimmungen aufheben." Der Anfechtungswerber regt an, "der Verfassungsgerichtshof möge über die Bestimmungen §70 Abs1 und 77 Abs1 Ärztegesetz, §17 Abs3 Satzung der Ärztekammer für Niederösterreich i.d.g.F. und §8 Abs1 Ärztekammerwahlordnung 2006 ein Normprüfungsverfahren ein[…]leiten und das in den genannten Bestimmungen verwendete Wort 'ordentlicher' Kammerangehörige[r] als verfassungswidrig aufheben."

Begründend führt er im Wesentlichen aus, dass die gewählten Organe der Selbstverwaltung Entscheidungen treffen, die auch für den Anfechtungswerber als pensionierten Arzt Gültigkeit entfalten würden, etwa die Festsetzung von Umlagen und die Zuerkennung von Leistungen aus der Wohlfahrtskasse. Folglich müsse ihm das Recht auf aktive Teilnahme an der Wahl zur Ärztekammer, der er angehöre, zukommen.

4. Die Wahlkommission zur Durchführung der Ärztekammerwahl in Niederösterreich legte in der Folge den Verwaltungsakt vor und sah von der Erstattung einer Gegenschrift ab.

5. Die Anfechtung ist unzulässig:

5.1. Mit Beschluss des Verfassungsgerichtshofes vom 23. Juni 2022, WIV1/2022, wurde die Anfechtung eines nicht mehr in die Ärzteliste eingetragenen, pensionierten Arztes im Zusammenhang mit seiner begehrten Eintragung in die Wählerliste für die Wahl in die Vollversammlung der Ärztekammer für Oberösterreich im Jahr 2022 wegen seiner fehlenden Anfechtungslegitimation im Verfahren nach Art141 Abs1 liti und litj B-VG zurückgewiesen.

5.2. Die vorliegende Rechtssache entspricht in allen entscheidungswesentlichen Belangen – hinsichtlich des Sachverhaltes (Eintragung in die Wählerliste für die Wahl in die Vollversammlung der Ärztekammer), des Anfechtungsvorbringens und der angewendeten Rechtsvorschriften (insbesondere im Hinblick auf den nach dem ÄrzteG 1998 wahlberechtigten Personenkreis sowie die einfachgesetzliche Ausgestaltung der Einspruchslegitimation durch §27 Abs1 ÄKWO 2006; vgl dazu Punkt II. und III.4.2. des zitierten Beschlusses) – jenen, die dem Beschluss des Verfassungsgerichtshofes vom 23. Juni 2022, WIV1/2022, zugrunde gelegen sind. Der Verfassungsgerichtshof kann sich daher darauf beschränken, auf die Begründung seines im Hinblick auf die Wahlen der Vollversammlung der Ärztekammer für Oberösterreich gefällten Beschlusses – dem eine durch denselben Rechtsanwalt eingebrachte, inhaltlich gleichlautende Anfechtung zugrunde lag – hinzuweisen.

6. Die Anfechtung ist daher zurückzuweisen. Dieser Beschluss konnte gemäß §19 Abs3 Z2 lite VfGG ohne vorangegangene Verhandlung in nichtöffentlicher Sitzung gefasst werden.

Schlagworte

VfGH / Wahlanfechtung, Ärztekammer, VfGH / Legitimation, Selbstverwaltung, Pensionsrecht

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:VFGH:2022:WIV2.2022

Zuletzt aktualisiert am

14.10.2022
Quelle: Verfassungsgerichtshof VfGH, http://www.vfgh.gv.at
Zurück Haftungsausschluss Vernetzungsmöglichkeiten

Sofortabfrage ohne Anmeldung!

Jetzt Abfrage starten