RS Vwgh 2021/6/24 Ra 2021/09/0094

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 24.06.2021
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Index

001 Verwaltungsrecht allgemein
40/01 Verwaltungsverfahren
82/02 Gesundheitsrecht allgemein

Norm

AVG §56
EpidemieG 1950 §32
EpidemieG 1950 §32 Abs3
EpidemieG 1950 §33
EpidemieG 1950 §49 Abs1
VwGVG 2014 §17
VwRallg

Beachte


Serie (erledigt im gleichen Sinn):
Ra 2021/09/0127 E 09.09.2021
Ra 2021/09/0128 E 09.09.2021
Ra 2021/09/0129 E 09.09.2021
Ra 2021/09/0170 E 28.10.2021
Ra 2021/09/0200 E 21.10.2021
Ra 2021/09/0203 E 21.10.2021
Ra 2021/09/0206 E 22.12.2021
Ra 2021/09/0213 E 15.11.2021
Ra 2021/09/0217 E 21.10.2021
Ra 2021/09/0218 E 21.10.2021
Ra 2021/09/0223 E 04.11.2021
Ra 2021/09/0227 E 28.10.2021
Ra 2021/09/0228 E 05.01.2022
Ra 2021/09/0236 E 01.12.2021
Besprechung in:
ecolex 11/2021, S 1034-1036;

Rechtssatz

§ 32 Abs. 3 EpidemieG 1950 liegt zugrunde, dass der dem Arbeitnehmer gebührende Vergütungsbetrag vom Arbeitgeber an den für die Zahlung des Entgelts im Betrieb üblichen Terminen auszuzahlen ist und der Anspruch auf Vergütung gegenüber dem Bund mit dem Zeitpunkt der Auszahlung auf den Arbeitgeber übergeht. Bei dem dem Arbeitnehmer ausgezahlten Vergütungsbetrag handelt es sich begrifflich nicht um Entgelt, sondern um eine auf einem öffentlich-rechtlichen Titel beruhende Entschädigung (Vergütung) des Bundes, für die der Arbeitgeber in Vorlage tritt. Gemäß § 32 Abs. 3 zweiter Satz EpidemieG 1950 hat der Arbeitgeber kraft Gesetzes die Schuld des Bundes in Form des Vergütungsbetrages der Person gegenüber, die den Verdienstentgang erlitten hat, zu erfüllen; mit dem Zeitpunkt der Auszahlung des gebührenden Vergütungsbetrages an den Arbeitnehmer geht dessen Vergütungsanspruch gegenüber dem Bund auf den Arbeitgeber über (vgl. VwGH 29.3.1984, 84/08/0043, VwSlg. 11388 A). Den genannten Bestimmungen lässt sich nicht entnehmen, dass ein stufenweiser Übergang des Vergütungsanspruches - entsprechend den für die Zahlung des Entgelts im Betrieb üblichen Terminen - ausgeschlossen werden sollte. Auch die in § 33 und § 49 Abs. 1 legcit. genannten Fristen stehen dem nicht entgegen: Diese sehen (u.a.) eine Geltendmachung des Anspruchs auf Vergütung des Verdienstentganges gemäß § 32 EpidemieG 1950 binnen sechs Wochen (§ 33) bzw. drei Monaten (§ 49 Abs. 1 EpidemieG 1950) vom Tage der Aufhebung der behördlichen Maßnahmen bei der Bezirksverwaltungsbehörde, in deren Bereich diese Maßnahmen getroffen wurden, vor, widrigenfalls der Anspruch erlischt.

Schlagworte

Individuelle Normen und Parteienrechte Rechtsanspruch Antragsrecht Anfechtungsrecht VwRallg9/2 Maßgebende Rechtslage maßgebender Sachverhalt Rechtsgrundsätze Fristen VwRallg6/5

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:VWGH:2021:RA2021090094.L02

Im RIS seit

20.12.2021

Zuletzt aktualisiert am

14.02.2022
Quelle: Verwaltungsgerichtshof VwGH, http://www.vwgh.gv.at
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