RS Vwgh 2021/4/12 Ra 2020/11/0070

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 12.04.2021
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Index

E000 EU- Recht allgemein
E1E
E6J
40/01 Verwaltungsverfahren
59/04 EU - EWR

Norm

AVG §68 Abs1
EURallg
VwGVG 2014 §32
VwGVG 2014 §32 Abs1 Z3
11997E010 EG Art10
62000CJ0453 Kuehne Heitz VORAB
62004CJ0234 Kapferer / Schlank Schick VORAB
62013CJ0213 Impresa Pizzarotti VORAB
62014CJ0069 Tarsia VORAB
62017CJ0620 Hochtief Solutions Magyarorszagi Fioktelepe VORAB
62017CJ0676 Calin VORAB

Beachte


Miterledigung (miterledigt bzw zur gemeinsamen Entscheidung verbunden):
Ra 2020/11/0071
Serie (erledigt im gleichen Sinn):
Ra 2020/11/0065 B 15.04.2021
Ra 2020/11/0126 B 13.04.2021
Ra 2020/11/0130 B 13.04.2021

Rechtssatz

Im Urteil vom 16. März 2006, C-234/04, Kapferer, führte der EuGH unter Bezugnahme auf die im Urteil vom 13.1.2004, C-453/2000, Kühne & Heitz aufgestellten Grundsätze aus, dass selbst dann, wenn diese Grundsätze auf einen Sachverhalt übertragbar sein sollten, der, wie der des (dortigen) Ausgangsverfahrens, eine in Rechtskraft erwachsene gerichtliche Entscheidung betreffe, doch zu beachten sei, dass dieses Urteil die Verpflichtung der betreffenden Behörde aus Artikel 10 EG, eine unter Verstoß gegen Gemeinschaftsrecht erlassene bestandskräftige Entscheidung zu überprüfen, u.a. von der Voraussetzung abhängig mache, dass diese Behörde nach nationalem Recht zur Rücknahme dieser Entscheidung befugt ist (siehe insbesondere Rn. 23). In diesem Sinn hat der EuGH in seinem Urteil vom 11. September 2019, C-676/17, Calin, Rn. 29, die von den nationalen Gerichten einzuschlagende Vorgangsweise wie folgt umschrieben: "Besteht hingegen für das nationale Gericht nach den anwendbaren innerstaatlichen Verfahrensvorschriften unter bestimmten Voraussetzungen die Möglichkeit, eine rechtskräftig gewordene Entscheidung rückgängig zu machen, um die Situation mit dem nationalen Recht in Einklang zu bringen, muss davon, sofern diese Voraussetzungen erfüllt sind, nach den Grundsätzen der Äquivalenz und der Effektivität Gebrauch gemacht werden, damit die Vereinbarkeit der betreffenden Situation mit dem Unionsrecht wiederhergestellt wird (vgl. in diesem Sinne Urteile vom 10. Juli 2014, Impresa Pizzarotti, C-213/13, Rn. 62, vom 6. Oktober 2015, Târsia, C-69/14, Rn. 30, und vom 29. Juli 2019, Hochtief Solutions Magyarországi Fióktelepe, C-620/17, Rn. 60)".

Gerichtsentscheidung

EuGH 62000CJ0453 Kuehne Heitz VORAB
EuGH 62004CJ0234 Kapferer / Schlank Schick VORAB
EuGH 62004CJ0392 i-21 Germany VORAB
EuGH 62014CJ0069 Tarsia VORAB
EuGH 62017CJ0234 XC ua VORAB
EuGH 62017CJ0620 Hochtief Solutions Magyarorszagi Fioktelepe VORAB
EuGH 62017CJ0676 Calin VORAB

Schlagworte

Gemeinschaftsrecht Auslegung Allgemein EURallg3

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:VWGH:2021:RA2020110070.L08

Im RIS seit

17.05.2021

Zuletzt aktualisiert am

17.05.2021
Quelle: Verwaltungsgerichtshof VwGH, http://www.vwgh.gv.at
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