Kopf
Der Oberste Gerichtshof hat am 21. Jänner 2021 durch den Senatspräsidenten des Obersten Gerichtshofs Dr. Solé als Vorsitzenden sowie durch die Hofrätin des Obersten Gerichtshofs Dr. Brenner und den Hofrat des Obersten Gerichtshofs Hon.-Prof. Dr. Oshidari im Verfahren zur Unterbringung des Mag. Herwig B***** in einer Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher nach § 21 Abs 1 StGB, AZ 22 Hv 7/18k des Landesgerichts für Strafsachen Wien, über die Anzeige der Ausgeschlossenheit des Senatspräsidenten des Obersten Gerichtshofs ***** und der Hofrätinnen des Obersten Gerichtshofs ***** und ***** gemäß § 62 Abs 1 zweiter Satz OGH-Geo 2019 den
Beschluss
gefasst:
Spruch
Senatspräsident des Obersten Gerichtshofs ***** und Hofrätinnen des Obersten Gerichtshofs ***** und ***** sind von Entscheidungen im Verfahren zur Unterbringung des Mag. Herwig B***** in einer Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher nach § 21 Abs 1 StGB, AZ 22 Hv 7/18k des Landesgerichts für Strafsachen Wien, ausgeschlossen.
An ihre Stelle treten Senatspräsident des Obersten Gerichtshofs ***** sowie Hofrat des Obersten Gerichtshofs ***** und Hofrätin des Obersten Gerichtshofs *****.
Text
Gründe:
[1] Der Oberste Gerichtshof hat zu AZ 11 Ns 41/20y über einen Antrag des Mag. Herwig B***** auf Gewährung von Verfahrenshilfe „gemäß Art 47 GRC als Opfer iSd §§ 65 ff StPO zum Antrag auf WA zu 11 Os 18/20m-6“ im Verfahren zur Unterbringung des Mag. Herwig B***** in einer Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher nach § 21 Abs 1 StGB, AZ 22 Hv 7/18k des Landesgerichts für Strafsachen Wien, zu entscheiden.
[2] Senatspräsident des Obersten Gerichtshofs ***** sowie Hofrätinnen des Obersten Gerichtshofs ***** und ***** sind Mitglieder des zuständigen 11. Senats.
[3] Im Verfahren zur Unterbringung des Mag. Herwig B***** in einer Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher nach § 21 Abs 1 StGB, AZ 22 Hv 7/18k des Landesgerichts für Strafsachen Wien, wurde mit rechtskräftigem Urteil vom 14. November 2018 (ON 350) die Unterbringung des Betroffenen in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher gemäß § 21 Abs 1 StGB angeordnet. Dieses Urteil hat unter anderem auch als mit Strafe bedrohte Handlungen im Sinn des § 107 Abs 1 und 2 erster Fall StGB subsumierte Anlasstaten zum Nachteil der genannten Richter des Obersten Gerichtshofs zum Gegenstand (US 7, 10).
Rechtliche Beurteilung
[4] Gemäß § 43 Abs 1 Z 1 StPO ist ein Richter vom gesamten Verfahren unter anderem dann ausgeschlossen, wenn er durch die Straftat geschädigt worden sein könnte.
[5] Dies ist hier, wie in jeder zu treffenden Entscheidung bezogen auf das Verfahren zur Unterbringung des Mag. Herwig B***** in einer Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher nach § 21 Abs 1 StGB, AZ 22 Hv 7/18k des Landesgerichts für Strafsachen Wien, der Fall, weil die genannten Richter des Obersten Gerichtshofs durch eine vorsätzlich begangene Straftat gefährlicher Drohung ausgesetzt wurden, womit ihnen auch Opfereigenschaft im Sinn des § 65 Z 1 lit a StPO zukommt.
[6] Senatspräsident des Obersten Gerichtshofs *****, Hofrat des Obersten Gerichtshofs ***** und Hofrätin des Obersten Gerichtshofs ***** treten aufgrund der laufenden Vertretungsregelung der Geschäftsverteilung des Obersten Gerichtshofs an deren Stelle (§ 45 Abs 2 StPO).
Textnummer
E130712European Case Law Identifier (ECLI)
ECLI:AT:OGH0002:2021:0120NS00234.20P.0121.000Im RIS seit
22.02.2021Zuletzt aktualisiert am
22.02.2021