RS Vfgh 2019/9/24 V48/2019 ua

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Veröffentlicht am 24.09.2019
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L8000 Raumordnung

Norm

B-VG Art139 Abs1 Z2
V der Tir Landesregierung über die erstmalige elektronische Kundmachung von Flächenwidmungsplänen vom 09.05.2018
Flächenwidmungsplan der Gemeinde Kirchberg in Tirol vom 30.11.2018
RaumOG Tir §113
VfGG §7 Abs2

Leitsatz

Aufhebung einer Tiroler Verordnung betreffend den Tag der erstmaligen elektronischen Kundmachung von Flächenwidmungsplänen mehrerer Stadtgemeinden sowie des Flächenwidmungsplans der Gemeinde Kirchberg in Tirol mangels gesetzlicher Grundlage

Rechtssatz

Da der VfGH mit E v 12.03.2019, G386/2018, V78-80/2018, §69 Abs1, §71 Abs1, §113 Abs1, Abs2, Abs8 und Abs9 sowie die Wendung ", §69, §71" in §113 Abs4 Tir RaumOG 2016 (TROG 2016), LGBl 101/2016, mit Ablauf des 31.12.2019 als verfassungswidrig aufgehoben hat und hinsichtlich des Anlassfalles so vorzugehen ist, als ob die als verfassungswidrig erkannten Bestimmungen bereits zum Zeitpunkt der Verwirklichung des der angefochtenen Entscheidung des Verwaltungsgerichtes zugrunde gelegten Tatbestandes nicht mehr der Rechtsordnung angehört hätten, entbehren die in Prüfung gezogenen Verordnungsbestimmungen einer gesetzlichen Grundlage.

Mit diesem Mangel sind auch die nicht in Prüfung gezogenen Teile der Verordnung der Tiroler Landesregierung vom 09.05.2018, über den Tag der erstmaligen elektronischen Kundmachung der Flächenwidmungspläne der Stadtgemeinde Rattenberg sowie der Gemeinden Ellbögen, Faggen, Fendels, Gallzein, Grän, Grins, Häselgehr, Hinterhornbach, Kirchberg in Tirol, Musau, Namlos, Nesselwängle, Pfafflar, Pians, Prägraten am Großvenediger, Schattwald, Schmirn, Schwendt, Spiss, St. Johann im Walde, St. Leonhard im Pitztal, St. Veit in Defereggen, Stanz bei Landeck, Stanzach, Steinberg am Rofan, Strengen, Tösens, Untertilliach, Vals, Vorderhornbach, Weißenbach am Lech und Wildschönau, LGBl 57/2018, und des Flächenwidmungsplanes der Gemeinde Kirchberg in Tirol, in der Fassung der elektronischen Kundmachung durch die Tiroler Landesregierung vom 30.11.2018, behaftet. Da folglich die gesamten Verordnungen einer gesetzlichen Grundlage entbehren, sind diese gemäß Art139 Abs3 Z1 B-VG zur Gänze als gesetzwidrig aufzuheben. Die Aufhebung tritt mit Ablauf des 30.06.2020 in Kraft.

Da sich der Flächenwidmungsplan der Gemeinde Kirchberg in Tirol, in der Fassung der elektronischen Kundmachung durch die Tiroler Landesregierung vom 30.11.2018, darin erschöpft, die früheren ("analogen") Flächenwidmungspläne des Gemeinderates der Gemeinde Kirchberg in Tirol vom 08.02.2006, außer Kraft zu setzen, treten (unter anderem) die genannten ("analogen") Flächenwidmungspläne des Gemeinderates der Gemeinde Kirchberg in Tirol vom 08.02.2006 und vom 11.07.2017 wieder in Kraft.

(Anlassfall: E 551/2019, E v 24.09.2019: Ablehnung der Behandlung der Beschwerde).

Entscheidungstexte

  • V48/2019 ua
    Entscheidungstext VfGH Erkenntnis 24.09.2019 V48/2019 ua

Schlagworte

Flächenwidmungsplan, Verordnung Kundmachung, Rückwirkung

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:VFGH:2019:V48.2019

Zuletzt aktualisiert am

26.02.2020
Quelle: Verfassungsgerichtshof VfGH, http://www.vfgh.gv.at
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