RS Vwgh 2020/1/9 Ra 2019/19/0394

Insofern der Revisionswerber in der Zulassungsbegründung vorbringt, das im Verfahren vor dem VwGH geltende Neuerungsverbot und das Revisionssystem würden Art. 47 GRC verletzen und die Revision an den VwGH stelle daher keinen "wirksamen Rechtsbehelf" (iSd Art. 46 VerfahrensRL iVm Art. 47 GRC) dar, ist auf die Rechtsprechung zu verweisen, wonach das vor dem VwGH geltende Revisionsmodell sowohl mit Art. 47 GRC als auch mit Art. 13 MRK in Einklang steht (vgl. VwGH 12.10. 2018, Ra 2018/14/0097; 6.7.2016, Ra 2016/01/0113, 0114, jeweils mwN; EGMR 10.5.2012, A.L. gegen Österreich, Nr. 7788/11, RNr. 73; VfSlg. 18.222/2007; EuGH 28.7.2011, C-69/10, Samba Diouf, RNr. 54 mit Hinweis auf EuGH 11.9.2003, C-13/01, Safalero). Der Umstand, dass das BVwG im vorliegenden Fall mittels Beschwerde angerufen worden ist und entschieden hat, hindert die Zurückweisung der Revision gegen das angefochtene Erkenntnis somit nicht, wenn von der Revision keine Rechtsfrage von grundsätzlicher Bedeutung aufgezeigt wird (vgl. in diesem Sinn auch VwGH 4.8.2016, Ra 2016/18/0123; 14.9.2016, Ra 2016/18/0081 bis 0082).