TE Vwgh Beschluss 1999/1/27 98/16/0399

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Veröffentlicht am 27.01.1999
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Index

E1E;
E3L E09301000;
E3L E09302000;
E6J;
L34008 Abgabenordnung Vorarlberg;
L37014 Getränkeabgabe Speiseeissteuer Oberösterreich;
L37019 Getränkeabgabe Speiseeissteuer Wien;
10/07 Verwaltungsgerichtshof;
30/01 Finanzverfassung;
30/02 Finanzausgleich;
40/01 Verwaltungsverfahren;

Norm

11992E092 EGV Art92 Abs1;
11992E095 EGV Art95;
11992E177 EGV Art177;
31977L0388 Umsatzsteuer-RL 06te Art33 Abs1;
31992L0012 Verbrauchsteuer-RL Art3 Abs2;
31992L0012 Verbrauchsteuer-RL Art3 Abs3;
31992L0108 System-RL ;
61978CJ0120 Cassis de Dijon VORAB;
61981CJ0064 Corman VORAB;
61981CJ0283 CILFIT und Lanificio di Gavardo VORAB;
61982CJ0327 Ekro VORAB;
61984CJ0295 Rousseau Wilmot VORAB;
61985CJ0073 Kerrutt VORAB;
61985CJ0391 Kommission / Belgien ;
61986CJ0252 Gabriel Bergandi VORAB;
61986CJ0317 Lambert VORAB;
61988CJ0093 Wisselink VORAB;
61990CJ0109 Giant VORAB;
61990CJ0200 Dansk Denkavit und Poulsen Trading VORAB;
61990CJ0347 Aldo Bozzi VORAB;
61991CJ0208 Raymond Beaulande VORAB;
61993CJ0312 Peterbroeck Van Campenhout VORAB;
61994CJ0231 Faaborg-Gelting Linien A/S VORAB;
AbgVG Vlbg 1984 §82 Abs1 idF 1992/003;
AbgVG Vlbg 1984 §82 Abs2 idF 1992/003;
AVG §38;
FAG 1993 §14 Abs1 Z8 idF 1995/853;
FAG 1993 §14 Abs2;
FAG 1993 §15 Abs3 Z2;
FAG 1993 §15 Abs4 idF 1993/959 1995/853;
F-VG 1948 §3 Abs1;
F-VG 1948 §6 Abs1 Z5;
GdGetränkesteuerG OÖ §1 idF 1992/028;
GdGetränkesteuerG OÖ §2 idF 1992/028;
GdGetränkesteuerG OÖ §4 Abs1 idF 1992/028;
GdGetränkesteuerGNov OÖ 1992;
GetränkesteuerG Wr 1992 §1;
GetränkesteuerG Wr 1992 §2;
GetränkesteuerV Wr 1992 §1 idF ABl Wr 1992/044;
GetränkesteuerV Wr 1992 §2;
GetränkesteuerV Wr 1992 §3 idF ABl Wr 1992/044;
GetränkesteuerV Wr 1992 §3 idF ABl Wr 1994/050;
GetränkesteuerVNov Wr 1992;
GetränkesteuerVNov Wr 1994;
VwGG §38a;
VwGG §62 Abs1;

Beachte

Serie (erledigt im gleichen Sinn):98/16/0386 B 21. Jänner 1999

Betreff

Der Verwaltungsgerichtshof hat durch den Vorsitzenden Senatspräsident Mag. Meinl und die Hofräte Dr. Steiner und Dr. Fellner als Richter, im Beisein des Schriftführers Dr. Repa, in der Beschwerdesache der S Gesellschaft m.b.H. & Co in E, vertreten durch Dr. Christian Hopp, Rechtsanwalt in Feldkirch, Johannitergasse 6/II, gegen den Bescheid der Vorarlberger Landesregierung vom 9. November 1998, Zl. IIIa-230/123, betreffend Getränkesteuer 1995 (mitbeteiligte Partei: Gemeinde Ludesch), den Beschluß gefaßt:

Spruch

Das Beschwerdeverfahren wird bis zur Vorabentscheidung durch den Gerichtshof der Europäischen Gemeinschaften, welcher zu den hg. Beschwerden Zlen. 98/16/0166, 0185, 0204 und 0354 mit Beschluß vom 26. November 1998 angerufen wurde, ausgesetzt.

Begründung

Der Verwaltungsgerichtshof hat zu den Beschwerdeverfahren derselben Beschwerdeführerin, Zlen. 98/16/0166, 0185, 0204 und 0354, betreffend Getränkeumsätze in einem Handelsbetrieb dem Gerichtshof der Europäischen Gemeinschaften nachstehende Fragen zur Vorabentscheidung vorgelegt:

"Dem Gerichtshof der Europäischen Gemeinschaften wird für den Fall, daß er die an ihn mit dem hg. Beschluß vom 18. Dezember 1997, Zlen. 97/16/0221 und 0021, (do. Rechtssache C-437/97; Registernummer 564.977) gerichteten Fragen wenigstens teilweise bejaht, folgende weitere Frage zur Vorabentscheidung vorgelegt.

Steht § 82 Abs. 2 des Vorarlberger Abgabenverfahrensgesetzes, LGBl. Nr. 23/1984 idF LGBl. Nr. 3/1992, welche Bestimmung dem Abgabepflichtigen die Berichtigung einer Erklärung gemäß § 82 Abs. 1 leg. cit. nur innerhalb eines Monates ab deren Einreichung gestattet und die auch einen Antrag des Abgabepflichtigen auf bescheidmäßige Abgabenfestsetzung zur Abänderung der selbst bemessenen Abgabe (mit Ausnahme des Vorliegens der Voraussetzungen für eine Wiederaufnahme des Verfahrens) mit einem Monat ab Einreichung der Erklärung befristet, der Rechtsprechung des Gerichtshofes der Europäischen Gemeinschaften (Urteil vom 14. Dezember 1995 in der Rechtssache C-312/93 Peterbroeck, Van Campenhout § CieSCS gegen Belgischer Staat, Slg. I-4615) und damit der Anwendung des Gemeinschaftsrechtes, insbesondere der Durchführung des in Art. 177 des Vertrages vorgesehenen Verfahrens entgegen?"

Die Frage, ob innerstaatliches (Bundes- und Landes)Recht durch die genannten Bestimmungen des Gemeinschaftsrechtes verdrängt wurde, bildet auch im gegenständlichen Fall eine Vorfrage, die zufolge des Auslegungsmonopols des Gerichtshofes der Europäischen Gemeinschaften in Angelegenheiten des (primären oder sekundären) Gemeinschaftsrechtes von einem anderen Gericht zu entscheiden ist und dort schon Gegenstand eines anhängig gemachten Verfahrens ist. Es liegen daher die Voraussetzungen des gemäß § 62 Abs. 1 VwGG auch vom Verwaltungsgerichtshof anzuwendenden § 38 AVG vor, weshalb mit einer Aussetzung vorgegangen werden konnte.

Wien, am 27. Jänner 1999

Gerichtsentscheidung

EuGH 678J0120 Cassis de Dijon VORAB;
EuGH 681J0064 Corman VORAB;
EuGH 681J0283 CILFIT und Lanificio di Gavardo VORAB;
EuGH 682J0327 Ekro VORAB;
EuGH 684J0295 Rousseau Wilmot VORAB;
EuGH 685J0073 Kerrutt VORAB;
EuGH 686J0252 Gabriel Bergandi VORAB;
EuGH 686J0317 Lambert VORAB;
EuGH 688J0093 Wisselink VORAB;
EuGH 690J0109 Giant VORAB;
EuGH 690J0200 Dansk Denkavit und Poulsen Trading VORAB;
EuGH 690J0347 Aldo Bozzi VORAB;
EuGH 691J0208 Raymond Beaulande VORAB;
EuGH 693J0312 Peterbroeck Van Campenhout VORAB;
EuGH 694J0231 Faaborg-Gelting Linien A/S VORAB;

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:VWGH:1999:1998160399.X00

Im RIS seit

15.05.2001

Zuletzt aktualisiert am

23.12.2011
Quelle: Verwaltungsgerichtshof VwGH, http://www.vwgh.gv.at
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