TE Dok 2019/6/21 102 Ds 1/19g

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Veröffentlicht am 21.06.2019
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Norm

BDG 1979 §43 Abs1

Schlagworte

Dienstpflichtverletzung

Text

EINSTELLUNGSBESCHEID

(§ 118 Abs 2 BDG 1979)

Die Disziplinarkommission beim Bundesministerium für Verfassung, Reformen, Deregulierung und Justiz, Senat 2, hat durch die Präsidentin des Landesgerichtes Leoben Dr. Haberl-Schwarz als Vorsitzende und durch die weiteren Mitglieder RidOLG Dr. Nauta und BezInsp. Zöhrer in der Disziplinarsache gegen Insp. *** *** gemäß § 102 Abs 1a BDG beschlossen:

Das gegen Insp. *** *** bei der Disziplinarkommission beim Bundesministerium für Verfassung, Reformen, Deregulierung und Justiz, Senat 2, zu GZ 102 Ds 1/19g, anhängige Disziplinarverfahren gilt gemäß § 118 Abs 2 BDG 1979 seit 1.April 2019 als eingestellt.

Begründung:

Die Disziplinarkommission beim BMVRDJ, Senat 2, verfügte mit Bescheid vom ***,
102 Ds 1/19g-***, gemäß § 112 Abs 1 Z 1 und Z 3 und Abs 3 BDG 1979 die Suspendierung des am *** geborenen Justizwachebeamten der Justizanstalt *** Insp. *** ***, wobei zum Zeitpunkt der Erlassung des Suspendierungsbescheides noch keine Disziplinaranzeige vorlag. Am *** erstattete die Generaldirektion für den Strafvollzug und den Vollzug freiheitsentziehender Maßnahmen beim BMVRDJ Disziplinaranzeige gegen Insp. *** *** (ON ***). Demnach steht der Genannte im Verdacht eine Dienstpflichtverletzung im Sinne des § 91 BDG 1979 dadurch begangen zu haben, indem er als Justizwachebeamter der Justizanstalt *** unter schuldhafter Verletzung der ihn treffenden allgemeinen Dienstpflichten nach § 43 Abs 1 BDG 1979 im Zeitraum von *** bis *** in *** und anderen Orten in fünf Angriffen 29 Mobiltelefone sowie Suchtgift, und zwar zumindest 145 Gramm brutto Heroin (beinhaltend den Wirkstoff Diacetylmorphin mit einem Reinheitsgehalt von zumindest 3 %), 42 Gramm brutto Kokain (beinhaltend den Wirkstoff Cocain mit einem Reinheitsgehalt von zumindest 10 %) und 52 Gramm brutto Cannabisharz (beinhaltend die Wirkstoffe THCA und Delta-9-THC) in die Justizanstalt *** schmuggelte und an den dort inhaftierten *** *** übergab, wobei dieser die Mobiltelefone und das Suchtgift in der Justizanstalt *** anderen Strafgefangenen überließ und Insp. *** für die erbrachten Tätigkeiten EUR *** entgegennahm, und zwar zu einem noch näher festzustellenden Zeitpunkt Anfang *** von unbekannten Tätern EUR ***, Ende *** von *** *** *** EUR *** und im Zeitraum von Mitte *** bis *** von *** *** in drei Angriffen insgesamt EUR ***.

Am *** verständigte die Sektion III – Präsidialsektion des BMVRDJ die Disziplinarkommission über den Umstand, dass Insp. *** *** am *** eine Austrittserklärung nach § 21 Abs 1 BDG 1979 abgegeben hatte, welche mit Ablauf des *** wirksam wurde.

Da mittlerweile das öffentlich-rechtliche Dienstverhältnis beendet wurde, gilt das Disziplinarverfahren gemäß § 118 Abs 2 BDG 1979 seit 1.April 2019 als eingestellt. Es bedarf daher keiner Entscheidung über die Frage der Einleitung des Disziplinarverfahrens auf Basis der mittlerweile eingelangten Disziplinaranzeige (§ 123 Abs 1 BDG 1979).

Die mit der Suspendierung verbundenen Kürzungen des Monatsbezuges des Disziplinarbeschuldigten wurden mit Wirksamkeit des Austritts des Disziplinarbeschuldigten aus dem Dienstverhältnis gemäß § 13 Z 3 GehG endgültig wirksam.

Zusammensetzung des Senats:

Senatsvorsitzende:    PräsdLG Dr. Haberl-Schwarz, LL.M.

Stellvertreter der Vorsitzenden:  SPdOLG Dr. Christoph SUTTER

                                             SPdOLG Drin. Ingrid BRANDSTÄTTER

                                             RidOLG Mag. Marc KOLLER

                                             EOStA HR Dr. Harald SALZMANN

Weiteres Mitglied:    RidOLG Dr. Nauta

Ersatzmitglieder:    RidOLG Mag. Riffel

    OStA Dr. Strahwald

    RidOLG Dr. Urbaner

    RidOLG Drin. Klammer

    StAin Drin. Wander

Weiteres Mitglied:    BI Mario Zöhrer

Ersatzmitglieder (Exekutivdienst):  ChefInsp. Schöpf

                                             ChefInsp. Kircher

                                             KontrollInsp. Söllner

Rechtsmittelbelehrung:

Gegen diesen Bescheid ist (soweit nicht auf ein Rechtsmittel verzichtet wurde und eine Beschwer vorliegt) gemäß Art 130 Abs. 1 Z 1, 132 Abs 1 Z 1, Abs 5 (iVm § 103 Abs 4 Z 1 BDG 1979) B-VG eine Beschwerde an das Bundesverwaltungsgericht zulässig. Die Beschwerde ist binnen vier Wochen (§ 7 Abs 4 VwGVG) nach Zustellung des Bescheides schriftlich, telegrafisch oder fernschriftlich bei der Disziplinarkommission beim beim Bundesministerium für Verfassung, Reformen, Deregulierung und Justiz einzubringen. Die Beschwerde hat folgende Punkte zu enthalten (§ 9 Abs. 1 VwGVG):

1. die Bezeichnung des angefochtenen Bescheides,

2. die Bezeichnung der belangten Behörde,

3. die Gründe, auf die sich die Behauptung der Rechtswidrigkeit stützt,

4. das Begehren und

5. die Angaben, die erforderlich sind, um zu beurteilen, ob die Beschwerde rechtzeitig eingebracht ist.

Eine rechtzeitig eingebrachte und zulässige Beschwerde gemäß Art. 130 Abs. 1 Z 1 B-VG hat – sofern eine solche nicht ausgeschlossen wird (§ 13 Abs. 2 VwGVG) – aufschiebende Wirkung (§ 13 Abs. 1 VwGVG).

Zuletzt aktualisiert am

01.07.2019
Quelle: Disziplinarkommissionen, Disziplinaroberkommission, Berufungskommission Dok, https://www.ris.bka.gv.at/Dok
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