RS OGH 2017/11/15 12Os21/17f, 12Os99/17a, 14Os124/17t, 15Os4/18d, 11Os153/17k, 15Os7/18w, 11Os13/18y

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Veröffentlicht am 15.11.2017
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Norm

SMG §28a Abs1

Rechtssatz

Der zur ständigen Rechtsprechung gewordene Ansatz, welcher auf exakter Abgrenzbarkeit einzelner Grenzmengen iSd § 28b SMG zueinander beruht, ist logisch nicht mehr gültig, weil das Wort „übersteigend“ in § 28b SMG keine Begrenzung nach oben zulässt und das Wort „eine“ – anders als vor BGBl I 2007/110 – nicht mehr als Zahlwort verstanden werden kann. Da eine gesetzliche (auf exakt eine Grenzmenge bezogene) Abtrennungsregel für ihrerseits und im Verhältnis zueinander sukzessiv begangene Taten nach § 28a Abs 1 SMG im geltenden Recht nicht (mehr) aufzufinden ist, kann § 28a Abs 1 SMG so nicht mehrfach begründet werden (§ 260 Abs 1 Z 2 StPO).

Entscheidungstexte

  • 12 Os 21/17f
    Entscheidungstext OGH 15.11.2017 12 Os 21/17f
    Verstärkter Senat
  • 12 Os 99/17a
    Entscheidungstext OGH 18.01.2018 12 Os 99/17a
  • 14 Os 124/17t
    Entscheidungstext OGH 13.02.2018 14 Os 124/17t
    Beisatz: Eine Zusammenfassung für sich allein die Grenzmenge nicht übersteigender Suchtgiftquanten zur Begründung von Suchtgifthandel nach § 28a Abs 1 SMG aufgrund von Additionsvorsatz bleibt weiterhin möglich. (T1)
  • 15 Os 4/18d
    Entscheidungstext OGH 14.02.2018 15 Os 4/18d
    Auch
  • 11 Os 153/17k
    Entscheidungstext OGH 13.03.2018 11 Os 153/17k
    Vgl auch
  • 15 Os 7/18w
    Entscheidungstext OGH 14.03.2018 15 Os 7/18w
    Auch
  • 11 Os 13/18y
    Entscheidungstext OGH 13.03.2018 11 Os 13/18y
    Auch; Beisatz: Die aggravierende Wertung der mehrfachen Überschreitung der Grenzmenge verstößt daher nicht gegen das Doppelverwertungsverbot. (T2)
  • 14 Os 37/18z
    Entscheidungstext OGH 10.04.2018 14 Os 37/18z
    Vgl auch
  • 15 Os 47/18b
    Entscheidungstext OGH 23.05.2018 15 Os 47/18b
    Vgl auch
  • 12 Os 135/17w
    Entscheidungstext OGH 19.04.2018 12 Os 135/17w
  • 11 Os 23/18v
    Entscheidungstext OGH 22.05.2018 11 Os 23/18v
    Auch
  • 11 Os 35/18h
    Entscheidungstext OGH 22.05.2018 11 Os 35/18h
    Auch
  • 14 Os 36/18b
    Entscheidungstext OGH 29.05.2018 14 Os 36/18b
    Vgl auch
  • 12 Os 78/18i
    Entscheidungstext OGH 23.08.2018 12 Os 78/18i
    Auch; Beis wie T1; Beisatz: Bezugspunkt des Suchtgifthandels nach § 28a Abs 1 SMG ist „eine die Grenzmenge (§ 28b) übersteigende Menge“. Weil das Wort „übersteigend“ keine Begrenzung nach oben zulässt und das Wort „eine“ nicht als Zahlwort verstanden werden kann, ist bei Additionsvorsatz das Überlassen über die Grenzmenge hinausgehender (geringer) Suchtgiftquanten nicht gesondert § 27 Abs 1 achter Fall, Abs 2 SMG zu subsumieren. Nach Erreichen der in § 28a Abs 2 Z 3 SMG gezogenen Grenze ist zudem ? wiederum bei entsprechendem Additionsvorsatz ? das Vergehen des Suchtgifthandels nach § 28a Abs 1 fünfter Fall, Abs 3 SMG nicht gesondert anzunehmen. (T3)
  • 12 Os 82/18b
    Entscheidungstext OGH 23.08.2018 12 Os 82/18b
    Auch
  • 12 Os 125/18a
    Entscheidungstext OGH 06.11.2018 12 Os 125/18a
    Auch; Beis wie T1
  • 14 Os 117/18i
    Entscheidungstext OGH 13.11.2018 14 Os 117/18i
    Auch
  • 13 Os 62/19w
    Entscheidungstext OGH 13.11.2019 13 Os 62/19w
    Vgl
  • 15 Os 10/20i
    Entscheidungstext OGH 04.03.2020 15 Os 10/20i
    Vgl; Beis wie T1
  • 12 Os 66/20b
    Entscheidungstext OGH 10.09.2020 12 Os 66/20b
    Vgl
  • 14 Os 59/20p
    Entscheidungstext OGH 29.09.2020 14 Os 59/20p
    Vgl; Beisatz: Die Begründung mehrerer nach § 28a Abs 1 SMG strafbarer Handlungen durch sukzessive Begehung in Form tatbestandsmäßiger Manipulation (hier: Überlassen) je für sich die Grenzmenge nicht übersteigender Suchtgiftquanten kommt seit der Entscheidung eines verstärkten Senats zu AZ 12 Os 21/17f nur mehr dann in Betracht, wenn – insbesondere zufolge Fehlens insgesamt einheitlicher Tatsituation und gleicher Motivationslage – nicht eine, sondern mehrere tatbestandliche Handlungseinheiten vorliegen. Von diesem Fall abgesehen, kann die Qualifikation nach § 28a Abs 4 Z 3 SMG bei dieser Art der Delinquenz nur durch eine Tat (in Form einer tatbestandlichen Handlungseinheit) verwirklicht werden. (T4)
  • 14 Os 84/21s
    Entscheidungstext OGH 03.08.2021 14 Os 84/21s
    Vgl; Beis wie T4
  • 14 Os 73/21y
    Entscheidungstext OGH 14.09.2021 14 Os 73/21y
    Vgl
  • 11 Os 93/21t
    Entscheidungstext OGH 02.11.2021 11 Os 93/21t
    Vgl
  • 12 Os 132/21k
    Entscheidungstext OGH 27.01.2022 12 Os 132/21k
    Vgl; Beis wie T3
  • 14 Os 14/22y
    Entscheidungstext OGH 29.03.2022 14 Os 14/22y
    Vgl; Beis wie T4
  • 12 Os 17/22g
    Entscheidungstext OGH 31.03.2022 12 Os 17/22g
    Vgl; Beis wie T1; Beis wie T4
  • 14 Os 35/22m
    Entscheidungstext OGH 28.04.2022 14 Os 35/22m
    Vgl; Beis wie T3; Beisatz: Das gilt auch bei Begehung in unterschiedlichen Beteiligungsformen. Hier: Verfehlte Annahme eines Verbrechens nach § 12 dritter Fall StGB, § 28a Abs 1 fünfter Fall SMG und eines Vergehens nach § 27 Abs 1 achter Fall SMG. (T5)

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:2017:RS0131856

Im RIS seit

02.02.2018

Zuletzt aktualisiert am

04.07.2022
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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