RS Vfgh 2013/11/21 U1900/2013

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Veröffentlicht am 21.11.2013
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Index

41/02 Staatsbürgerschaft, Pass- und Melderecht, Fremdenrecht, Asylrecht

Norm

BVG-Rassendiskriminierung ArtI Abs1
AsylG 1997 §7, §8
AsylG 2005 §10, §75 Abs1
Flüchtlingskonvention Genfer, BGBl 55/1955 Art1 Abschnitt A, Art1 Abschnitt D, Art5
Statusrichtlinie 2004/83/EG Art2, Art12 Abs1, Art38

Leitsatz

Verletzung im Recht auf Gleichbehandlung von Fremden untereinander durch Abweisung des Asylantrags eines staatenlosen Palästinensers und Ausweisung nach Jordanien wegen objektiver Willkür infolge Unterlassung der Prüfung eines etwaigen Vorliegens des "ipso facto"-Schutzes der Statusrichtlinie

Rechtssatz

Da der Beschwerdeführer im Asylverfahren die Kopie einer Registrierungskarte der UNRWA vorgelegt hat, hätte sich der AsylGH im Hinblick auf die Rechtsprechung des EuGH (EuGH 17.06.2010, Rs C-31/09, Nawaras Bolbol, Slg 2010, I-5539 [Rz 52], EuGH 19.12.2012, Rs C-364/11, Mostafa Abed El Karem El Kott ua, [Rz 61]) mit der Frage, ob der Beschwerdeführer gemäß Art12 Abs1 lita Satz 2 Status-RL "ipso facto" den Schutz der Status-RL genießt, auseinandersetzen müssen (oder möglicherweise begründet darlegen müssen, warum der vom Beschwerdeführer vorgelegten Kopie der UNRWA-Registrierungskarte keine diesbezügliche Beweiskraft zukommt). Da der AsylGH aber den konkreten Sachverhalt vollständig außer Acht gelassen hat, hat er Willkür geübt.

Siehe im Übrigen U706/2012 und U674/2012, beide E v 29.06.2013.

Entscheidungstexte

Schlagworte

Asylrecht, Ausweisung, EU-Recht Richtlinie, Ermittlungsverfahren

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:VFGH:2013:U1900.2013

Zuletzt aktualisiert am

05.12.2013
Quelle: Verfassungsgerichtshof VfGH, http://www.vfgh.gv.at
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