TE OGH 2011/7/5 12Os69/11f

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Veröffentlicht am 05.07.2011
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Kopf

Der Oberste Gerichtshof hat am 5. Juli 2011 durch den Senatspräsidenten des Obersten Gerichtshofs Hon.-Prof. Dr. Schroll als Vorsitzenden sowie durch den Hofrat des Obersten Gerichtshofs Hon.-Prof. Dr. Kirchbacher und die Hofrätinnen des Obersten Gerichtshofs Dr. Bachner-Foregger, Mag. Michel und Dr. Michel-Kwapinski als weitere Richter in Gegenwart des Richteramtsanwärters Mag. Varga als Schriftführer in der Strafsache gegen Franz S***** und einen weiteren Angeklagten wegen des Verbrechens des gewerbsmäßigen schweren Betrugs nach §§ 146, 147 Abs 3, 148 zweiter Fall StGB über die Nichtigkeitsbeschwerde und die Berufung des Angeklagten Franz S***** sowie über die Berufung der Staatsanwaltschaft gegen das Urteil des Landesgerichts für Strafsachen Wien als Schöffengericht vom 13. Dezember 2010, GZ 13 Hv 109/10g-300, nach Anhörung der Generalprokuratur in nichtöffentlicher Sitzung den

Beschluss

gefasst:

Spruch

Die Nichtigkeitsbeschwerde wird zurückgewiesen.

Zur Entscheidung über die Berufungen werden die Akten dem Oberlandesgericht Wien zugeleitet.

Dem Angeklagten Franz S***** fallen auch die Kosten des bisherigen Rechtsmittelverfahrens zur Last.

Text

Gründe:

Mit dem angefochtenen Urteil, das auch den unbekämpft gebliebenen Schuldspruch des Mitangeklagten Erich K***** sowie in Rechtskraft erwachsene Freisprüche beider Angeklagter enthält, wurde Franz S***** des Verbrechens des gewerbsmäßigen schweren Betrugs nach §§ 146, 147 Abs 3, 148 zweiter Fall StGB schuldig erkannt.

Danach hat er im bewussten und gewollten Zusammenwirken mit Erich K***** als Mittäter (§ 12 StGB) gewerbsmäßig mit dem Vorsatz, sich oder Dritte durch das Verhalten der Getäuschten unrechtmäßig zu bereichern, andere durch Täuschung über Tatsachen, und zwar über den Umstand, die über die S***** GmbH & Co KEG vermittelten Versicherungsanträge/-verträge betreffend Lebensversicherungen und betriebliche Altersvorsorge könnten und würden von den Versicherungsnehmern durch Bezahlung der Prämien eingehalten werden, sohin durch Täuschung über deren Zahlungswilligkeit und -fähigkeit und Redlichkeit als Vertragspartner, zu Handlungen, und zwar dem Abschluss bzw Annahme der nachstehenden Anträge auf Abschluss von Lebensversicherungsverträgen sowie zur Ausbezahlung von Provisionen verleitet, die die Versicherungsunternehmen um einen 50.000 Euro (mehrfach) übersteigenden Betrag am Vermögen schädigten, und zwar

A./ Verfügungsberechtigte der A***** AG, durch Einreichung von Versicherungsanträgen

1. vom 25. März 2006, und zwar

a) Polizzennr. L959915694 des Versicherungsnehmers G***** O***** GmbH für die versicherte Person Martin H*****, wobei die Versicherungsdauer 31 Jahre, die monatliche Prämie 769,39 Euro, sohin die Jahresprämie 9.232,68 Euro betrug;

b) Polizzennr. L959915693 des Versicherungsnehmers G***** O***** GmbH für die versicherte Person Thomas Ko*****, wobei die Versicherungsdauer 27 Jahre, die monatliche Prämie 926,48 Euro, sohin die Jahresprämie 11.117,76 Euro betrug;

2. vom 30. Mai 2006, und zwar

a) Polizzennr. L959915538 des Versicherungsnehmers R***** E***** S***** GmbH für die versicherte Person Laszlo E*****, wobei die Versicherungsdauer 45 Jahre, die monatliche Prämie 543 Euro, sohin die Jahresprämie 6.516 Euro betrug;

b) Polizzennr. L959915539 des Versicherungsnehmers R***** E***** S***** GmbH für die versicherte Person Roland F*****, wobei die Versicherungsdauer 35 Jahre, die monatliche Prämie 514,17 Euro, sohin die Jahresprämie 6.170,04 Euro betrug;

c) Polizzennr. L959915532 des Versicherungsnehmers T***** S***** GmbH für die versicherte Person Adam G*****, wobei die Versicherungsdauer 37 Jahre, die monatliche Prämie 517,50 Euro, sohin die Jahresprämie 6.210 Euro betrug;

d) Polizzennr. L959915535 des Versicherungsnehmers T***** S***** GmbH für die versicherte Person Adam Z*****, wobei die Versicherungsdauer 44 Jahre, die monatliche Prämie 539,42 Euro, sohin die Jahresprämie 6.470,88 Euro betrug;

3. vom 12. Juni 2006, Polizzennr. L959915562 des Versicherungsnehmers Thomas S***** für die versicherte Person Thomas S*****, wobei die Versicherungsdauer 40 Jahre, die monatliche Prämie 3.080 Euro, sohin die Jahresprämie 36.960 Euro betrug;

4. vom 13. Juli 2006, und zwar

a) Polizzennr. L959915967 des Versicherungsnehmers H***** S***** GmbH für die versicherte Person Marcin W*****, wobei die Versicherungsdauer 43 Jahre, die monatliche Prämie 560,22 Euro, sohin die Jahresprämie 6.722,64 Euro betrug;

b) Polizzennr. L959915969 des Versicherungsnehmers H***** S***** GmbH für die versicherte Person Krzysztof Wa*****, wobei die Versicherungsdauer 40 Jahre, die monatliche Prämie 553,54 Euro, sohin die Jahresprämie 6.642,48 Euro betrug;

c) Polizzennr. L959915965 des Versicherungsnehmers P***** S***** GmbH für die versicherte Person Piotr N*****, wobei die Versicherungsdauer 43 Jahre, die monatliche Prämie 560,22 Euro, sohin die Jahresprämie 6.722,64 Euro betrug;

d) Polizzennr. L959915966 des Versicherungsnehmers P***** S***** GmbH für die versicherte Person Jakub P*****, wobei die Versicherungsdauer 44 Jahre, die monatliche Prämie 562,16 Euro, sohin die Jahresprämie 6.745,92 Euro betrug;

e) Polizzennr. L959915964 des Versicherungsnehmers P***** S***** GmbH für die versicherte Person Rafal Z*****, wobei die Versicherungsdauer 43 Jahre, die monatliche Prämie 555,99 Euro, sohin die Jahresprämie 6.671,88 Euro betrug;

5. vom 24. November 2006, Polizzennr. L959919820 des Versicherungsnehmers R***** S***** Gesellschaft m.b.H. für die versicherte Person Zsolt R*****, wobei die Versicherungsdauer 34 Jahre, die monatliche Prämie 527,96 Euro, sohin die Jahresprämie 6.335,52 Euro betrug;

6. vom 6. Dezember 2006, und zwar

a) Polizzennr. L957259035 des Versicherungsnehmers P***** S***** GmbH für die versicherte Person Franz S*****, wobei die Versicherungsdauer 14 Jahre, die monatliche Prämie 609,69 Euro, sohin die Jahresprämie 7.316,28 Euro betrug;

b) Polizzennr. L957259043 des Versicherungsnehmers V***** S***** GmbH für die versicherte Person Franz S*****, wobei die Versicherungsdauer 14 Jahre, die monatliche Prämie 609,69 Euro, sohin die Jahresprämie 7.316,28 Euro betrug;

c) Polizzennr. L957259039 des Versicherungsnehmers Franz S***** GmbH für die versicherte Person Franz S*****, wobei die Versicherungsdauer 14 Jahre, die monatliche Prämie 609,69 Euro, sohin die Jahresprämie 7.316,28 Euro betrug;

d) Polizzennr. L957259032 des Versicherungsnehmers R***** S***** GmbH für die versicherte Person Franz S*****, wobei die Versicherungsdauer 14 Jahre, die monatliche Prämie 609,69 Euro, sohin die Jahresprämie 7.316,28 Euro betrug;

e) Polizzennr. L957259038 des Versicherungsnehmers S-***** GmbH für die versicherte Person Franz S*****, wobei die Versicherungsdauer 14 Jahre, die monatliche Prämie 609,69 Euro, sohin die Jahresprämie 7.316,28 Euro betrug;

f) Polizzennr. L957259011 des Versicherungsnehmers T***** S***** GmbH für die versicherte Person Franz S*****, wobei die Versicherungsdauer 14 Jahre, die monatliche Prämie 609,69 Euro, sohin die Jahresprämie 7.316,28 Euro betrug;

7. vom 7.Dezember 2006, und zwar

a) Polizzennr. L957259042 des Versicherungsnehmers Franz S***** GmbH für die versicherte Person Franz S*****, wobei die Versicherungsdauer 14 Jahre, die monatliche Prämie 609,69 Euro, sohin die Jahresprämie 7.316,28 Euro betrug;

b) Polizzennr. L957259041 des Versicherungsnehmers Franz S***** GmbH für die versicherte Person Franz S*****, wobei die Versicherungsdauer 14 Jahre, die monatliche Prämie 609,69 Euro, sohin die Jahresprämie 7.316,28 Euro betrug;

c) Polizzennr. L957259025 des Versicherungsnehmers S***** GmbH für die versicherte Person Franz S*****, wobei die Versicherungsdauer 14 Jahre, die monatliche Prämie 609,69 Euro, sohin die Jahresprämie 7.316,28 Euro betrug;

d) Polizzennr. L957259010 des Versicherungsnehmers L***** S***** GmbH für die versicherte Person Franz S*****, wobei die Versicherungsdauer 14 Jahre, die monatliche Prämie 609,69 Euro, sohin die Jahresprämie 7.316,28 Euro betrug;

e) Polizzennr. L957259029 des Versicherungsnehmers S***** GmbH für die versicherte Person Franz S*****, wobei die Versicherungsdauer 14 Jahre, die monatliche Prämie 609,69 Euro, sohin die Jahresprämie 7.316,28 Euro betrug;

8. am 7. Dezember 2006, Polizzennr. L957259028 des Versicherungsnehmers F***** S***** GmbH für die versicherte Person Franz S*****, wobei die Versicherungsdauer 14 Jahre, die monatliche Prämie 609,69 Euro, sohin die Jahresprämie 7.316,28 Euro betrug;

              wodurch der A***** AG insgesamt durch Auszahlung bevorschusster Provisionen ein Schaden in der Höhe von 157.389,43 Euro entstanden ist, welchen Franz S***** im Umfang von 120.078,85 Euro zu verantworten hat;

B./ Verfügungsberechtigte der Z***** AG, und zwar durch Einreichung der Versicherungsanträge

1. vom 27. August 2007, und zwar

a) Polizzennr. WF-50417183-3 des Versicherungsnehmers C***** S***** GmbH für die versicherte Person Janos Ge*****, wobei die Versicherungsdauer 32 Jahre, die monatliche Prämie 470,68 Euro, sohin die Jahresprämie 5.648,16 Euro betrug;

b) Polizzennr. WF-50417182-5 des Versicherungsnehmers C***** S***** GmbH für die versicherte Person Sandor V*****, wobei die Versicherungsdauer 42 Jahre, die monatliche Prämie 511,82 Euro, sohin die Jahresprämie 6.141,84 Euro betrug;

2. vom 28. August 2007, Polizzennr. WF-50417184-1 des Versicherungsnehmers C***** S***** GmbH für die versicherte Person Roland Pa*****, wobei die Versicherungsdauer 44 Jahre, die monatliche Prämie 525,13 Euro, sohin die Jahresprämie 6.301,68 Euro betrug;

3. vom 4. November 2007, Polizzennr. WF-50418818-3 des Versicherungsnehmers G***** O***** GmbH für die versicherte Person Franz S*****, wobei die Versicherungsdauer 13 Jahre, die monatliche Prämie 2.662,73 Euro, sohin die Jahresprämie 31.952,76 Euro betrug;

4. vom 26. November 2007, und zwar

a) Polizzennr. WF-50418547-8 des Versicherungsnehmers A***** S***** GmbH für die versicherte Person Franz S*****, wobei die Versicherungsdauer 13 Jahre, die monatliche Prämie 656,59 Euro, sohin die Jahresprämie 7.879,08 Euro betrug;

b) Polizzennr. WF-50418475-7 des Versicherungsnehmers F***** S***** GmbH für die versicherte Person Joszef E*****, wobei die Versicherungsdauer 27 Jahre, die monatliche Prämie 681,40 Euro, sohin die Jahresprämie 8.176,80 Euro betrug;

c) Polizzennr. WF-50418556-7 des Versicherungsnehmers Franz S***** GmbH für die versicherte Person Franz S*****, wobei die Versicherungsdauer 13 Jahre, die monatliche Prämie 656,59 Euro, sohin die Jahresprämie 7.879,08 Euro betrug;

d) Polizzennr. WF-50418496-0 des Versicherungsnehmers Franz S***** GmbH für die versicherte Person Tamas An*****, wobei die Versicherungsdauer 29 Jahre, die monatliche Prämie 685,01 Euro, sohin die Jahresprämie 8.220,12 Euro betrug;

e) Polizzennr. WF-50418488-9 des Versicherungsnehmers Franz S***** GmbH für die versicherte Person Karoly C*****, wobei die Versicherungsdauer 30 Jahre, die monatliche Prämie 694,41 Euro, sohin die Jahresprämie 8.332,92 Euro betrug;

f) Polizzennr. WF-50418479-0 des Versicherungsnehmers Franz S***** GmbH für die versicherte Person Akos Ko*****, wobei die Versicherungsdauer 9 Jahre, die monatliche Prämie 524,17 Euro, sohin die Jahresprämie 6.290,04 Euro betrug;

g) Polizzennr. WF-50418491-9 des Versicherungsnehmers Franz S***** GmbH für die versicherte Person Jerzy M*****, wobei die Versicherungsdauer 37 Jahre, die monatliche Prämie 712,71 Euro, sohin die Jahresprämie 8.520,52 Euro betrug;

h) Polizzennr. WF-50418550-8 des Versicherungsnehmers Franz S***** GmbH für die versicherte Person Franz S*****, wobei die Versicherungsdauer 13 Jahre, die monatliche Prämie 656,59 Euro, sohin die Jahresprämie 7.879,08 Euro betrug;

i) Polizzennr. WF-50418494-3 des Versicherungsnehmers Franz S***** GmbH für die versicherte Person Leszek Ry*****, wobei die Versicherungsdauer 24 Jahre, die monatliche Prämie 650,34 Euro, sohin die Jahresprämie 7.804,08 Euro betrug;

j) Polizzennr. WF-50418495-1 des Versicherungsnehmers Franz S***** GmbH für die versicherte Person Slawomir Ry*****, wobei die Versicherungsdauer 28 Jahre, die monatliche Prämie 649,98 Euro, sohin die Jahresprämie 7.798,56 Euro betrug;

k) Polizzennr. WF-50418557-5 des Versicherungsnehmers Franz S***** GmbH für die versicherte Person Franz S*****, wobei die Versicherungsdauer 13 Jahre, die monatliche Prämie 656,59 Euro, sohin die Jahresprämie 7.879,08 Euro betrug;

l) Polizzennr. WF-50418521-4 des Versicherungsnehmers G***** O***** GmbH für die versicherte Person Nikolaus Ed*****, wobei die Versicherungsdauer 40 Jahre, die monatliche Prämie 1.189,80 Euro, sohin die Jahresprämie 14.278,80 Euro betrug;

m) Polizzennr. WF-50418482-0 des Versicherungsnehmers G***** O***** GmbH für die versicherte Person Nikolaus Ed*****, wobei die Versicherungsdauer 40 Jahre, die monatliche Prämie 629,99 Euro, sohin die Jahresprämie 7.559,88 Euro betrug;

n) Polizzennr. WF-50418528-1 des Versicherungsnehmers G***** O***** GmbH für die versicherte Person Karin Ed*****, wobei die Versicherungsdauer 41 Jahre, die monatliche Prämie 1.195,80 Euro, sohin die Jahresprämie 14.349,60 Euro betrug;

o) Polizzennr. WF-50418530-3 des Versicherungsnehmers G***** O***** GmbH für die versicherte Person Thomas S*****, wobei die Versicherungsdauer 39 Jahre, die monatliche Prämie 606,74 Euro, sohin die Jahresprämie 7.280,88 Euro betrug;

p) Polizzennr. WF-50418552-4 des Versicherungsnehmers H***** S***** GmbH für die versicherte Person Franz S*****, wobei die Versicherungsdauer 13 Jahre, die monatliche Prämie 656,59 Euro, sohin die Jahresprämie 7.879,08 Euro betrug;

q) Polizzennr. WF-50418485-4 des Versicherungsnehmers L***** S***** GmbH für die versicherte Person Seweryn Za*****, wobei die Versicherungsdauer 30 Jahre, die monatliche Prämie 683,79 Euro, sohin die Jahresprämie 8.205,48 Euro betrug;

r) Polizzennr. WF-50418554-0 des Versicherungsnehmers L***** S***** GmbH für die versicherte Person Franz S*****, wobei die Versicherungsdauer 13 Jahre, die monatliche Prämie 656,59 Euro, sohin die Jahresprämie 7.879,08 Euro betrug;

s) Polizzennr. WF-50418544-3 des Versicherungsnehmers P***** S***** GmbH für die versicherte Person Franz S*****, wobei die Versicherungsdauer 13 Jahre, die monatliche Prämie 656,59 Euro, sohin die Jahresprämie 7.879,08 Euro betrug;

t) Polizzennr. WF-50418652 des Versicherungsnehmers R***** E***** S***** GmbH für die versicherte Person Zsolt R*****, wobei die Versicherungsdauer 30 Jahre, die monatliche Prämie 729,25 Euro, sohin die Jahresprämie 8.751 Euro betrug;

u) Polizzennr. WF-50418637-7 des Versicherungsnehmers R***** E***** S***** GmbH für die versicherte Person Franz S*****, wobei die Versicherungsdauer 13 Jahre, die monatliche Prämie 656,59 Euro, sohin die Jahresprämie 7.879,08 Euro betrug;

v) Polizzennr. WF-50418632-6 des Versicherungsnehmers R***** E***** S***** GmbH für die versicherte Person Roland F*****, wobei die Versicherungsdauer 33 Jahre, die monatliche Prämie 798,93 Euro, sohin die Jahresprämie 8.507,16 Euro betrug;

w) Polizzennr. WF-50418560-5 des Versicherungsnehmers Franz S***** GmbH für die versicherte Person Franz S*****, wobei die Versicherungsdauer 13 Jahre, die monatliche Prämie 656,59 Euro, sohin die Jahresprämie 7.879,08 Euro betrug;

x) Polizzennr. WF-50418565-6 des Versicherungsnehmers Franz S***** GmbH für die versicherte Person Franz S*****, wobei die Versicherungsdauer 13 Jahre, die monatliche Prämie 656,59 Euro, sohin die Jahresprämie 7.879,08 Euro betrug;

y) Polizzennr. WF-50418470-6 des Versicherungsnehmers T***** S***** GmbH für die versicherte Person Stanislaw Ry*****, wobei die Versicherungsdauer 10 Jahre, die monatliche Prämie 531,62 Euro, sohin die Jahresprämie 6.379,44 Euro betrug;

z) Polizzennr. WF-50418567-2 des Versicherungsnehmers V***** S***** GmbH für die versicherte Person Franz S*****, wobei die Versicherungsdauer 13 Jahre, die monatliche Prämie 656,59 Euro, sohin die Jahresprämie 7.879,08 Euro betrug;

5. vom 29. November 2007, und zwar

a) Polizzennr. WF-50418534-6 des Versicherungsnehmers G***** O***** GmbH für die versicherte Person Martin H*****, wobei die Versicherungsdauer 29 Jahre, die monatliche Prämie 1.000,21 Euro, sohin die Jahresprämie 12.002,52 Euro betrug;

b) Polizzennr. WF-50418532-0 des Versicherungsnehmers G***** O***** GmbH für die versicherte Person Melitta S*****, wobei die Versicherungsdauer 14 Jahre, die monatliche Prämie 1.386,75 Euro, sohin die Jahresprämie 16.641 Euro betrug;

6. vom 6. Dezember 2007, Polizzennr. WF-50418543-5 des Versicherungsnehmers T***** S***** GmbH für die versicherte Person Franz S*****, wobei die Versicherungsdauer 13 Jahre, die monatliche Prämie 656,59 Euro, sohin die Jahresprämie 7.879,08 Euro betrug;

7. vom 7. Dezember 2007, Polizzennr. WF-50418540-0 des Versicherungsnehmers G***** O***** GmbH für die versicherte Person Franz S*****, wobei die Versicherungsdauer 13 Jahre, die monatliche Prämie 3.596,37 Euro, sohin die Jahresprämie 43.156,44 Euro betrug;

8. vom 14. Februar 2008, Polizzennr. WF-50420134-1 des Versicherungsnehmers C***** S***** Gesellschaft m.b.H. für die versicherte Person Thomas S*****, wobei die Versicherungsdauer 38 Jahre, die monatliche Prämie 85,31 Euro, sohin die Jahresprämie 1.023,72 Euro betrug;

9. vom 31. März 2008, und zwar

a) Polizzennr. WF-50420572-0 des Versicherungsnehmers Ce***** S***** GmbH für die versicherte Person Iosif Zi*****, wobei die Versicherungsdauer 36 Jahre, die monatliche Prämie 524,98 Euro, sohin die Jahresprämie 6.299,76 Euro betrug;

b) Polizzennr. WF-50420575-4 des Versicherungsnehmers Ce***** S***** GmbH für die versicherte Person Ionica I*****, wobei die Versicherungsdauer 26 Jahre, die monatliche Prämie 428,05 Euro, sohin die Jahresprämie 5.136,60 Euro betrug;

c) Polizzennr. WF-50420576-2 des Versicherungsnehmers Ce***** S***** GmbH für die versicherte Person Corneliu C*****, wobei die Versicherungsdauer 36 Jahre, die monatliche Prämie 524,98 Euro, sohin die Jahresprämie 6.299,76 Euro betrug;

10. vom 14. April 2008, Polizzennr. WF-50420744-7 des Versicherungsnehmers Ce***** S***** GmbH für die versicherte Person Franz S*****, wobei die Versicherungsdauer 13 Jahre, die monatliche Prämie 656,59 Euro, sohin die Jahresprämie 7.879,08 Euro betrug;

wodurch der Z***** AG durch Auszahlung bevorschusster Provisionen ein Schaden in Höhe von insgesamt zumindest 323.426,46 Euro entstanden ist.

Gegen dieses Urteil richtet sich die Nichtigkeitsbeschwerde des Angeklagten Franz S*****, die sich auf § 281 Abs 1 Z 4, 5, 9 lit a, 10 und 11 StPO stützt. Sie schlägt fehl.

Rechtliche Beurteilung

Der Behauptung der Verfahrensrüge (§ 281 Abs 1 Z 4 StPO) zuwider wurden durch die Abweisung des in der Hauptverhandlung am 13. Dezember 2010 gestellten Antrags auf Vernehmung des Günter We***** zum Beweis dafür, dass „im Zuge der Bartransaktionen vom 12. März 2008 Frau K***** von den drei genannten Konten Geld abgehoben und zum Ankauf eigener Wertpapiere im Ausmaß von 110.000 Euro verwendet hat“ (ON 299 S 53) Verteidigungsrechte nicht verletzt. Der Antrag ließ nämlich nicht erkennen, aus welchem Grund der Zeuge (als Vorstandsmitglied der M***** AG) das behauptete Wissen habe, warum also die beantragte Beweisaufnahme das vom Antragsteller behauptete Ergebnis erwarten lasse (§ 55 Abs 1 StPO; Ratz, WK-StPO § 281 Rz 330), noch inwieweit der unter Beweis zu stellende Umstand für die Schuld- oder Subsumtionsfrage von Bedeutung sein sollte (RIS-Justiz RS0118444).

Die in der Ausführung der Nichtigkeitsbeschwerde nachgetragenen Argumente als Versuch einer Fundierung des Antrags unterliegen dem Neuerungsverbot und sind somit unbeachtlich (RIS-Justiz RS0099618).

Die Mängelrüge (§ 281 Abs 1 Z 5 zweiter Fall StPO) vermisst eine beweiswürdigende Auseinandersetzung des Erstgerichts - das zu wörtlicher Wiedergabe der Aussagen dem Gebot zu gedrängter Darstellung folgend (§ 270 Abs 2 Z 5 StPO) im Übrigen nicht verpflichtet ist - mit der Aussage der Zeugin Sabine Ö*****, wonach Außenstände beglichen wurden, sobald „ein Schub Geld“ hereinkam (ON 299 S 5; vgl US 27). Das Erstgericht ging aber ohnedies davon aus, dass einige Versicherungsverträge (als „vertrauensbildende Maßnahme“, US 87) bedient wurden und daher zu keiner Schädigung der Versicherungsunternehmen führten. Des weiteren wird unter eigenständiger Würdigung der Verfahrensresultate ein anderer, für den Rechtsmittelwerber günstigerer Schluss aus denselben angestrebt, indem argumentiert wird, es könne „nicht ausgeschlossen werden“, dass es zu einer „anderen Lösung der die subjektive Tatseite berührenden Tatfrage“ gekommen wäre. Solcherart wird bloß die Beweiswürdigung des Erstgerichts auf im kollegialgerichtlichen Verfahren unzulässige Weise bekämpft (Ratz, WK-StPO § 281 Rz 468).

Der Einwand, die Annahme des Vorsatzes bei den vom Schuldspruch umfassten Verträgen (US 69, 72 f) stünde im Widerspruch zu der weiteren Urteilspassage, wonach bei den anderen Vereinbarungen eine solche Intention des Angeklagten nicht feststellbar sei (US 66 f), zeigt keinen Begründungsmangel iSd Z 5 dritter Fall auf, weil angesichts verschiedener Vertragsbeziehungen diese Feststellungen nach den Denkgesetzen durchaus nebeneinander bestehen können (RIS-Justiz RS0117402; Ratz, WK-StPO § 281 Rz 438 ff). Welche konkreten, den Urteilserwägungen entgegenstehenden Beweisergebnisse das Erstgericht hiezu zu würdigen verabsäumt hätte (Z 5 zweiter Fall), legt die Beschwerde nicht dar.

Die Kritik, die gewerbsmäßige Tendenz (US 69, 73) sei „unzureichend, widersprüchlich und der Aktenlage widersprechend“ begründet, zumal „an bloß 17 Tagen Anträge gestellt“ worden und die Provisionen nicht dem Beschwerdeführer „direkt“, sondern der „Kapitalertragsgesellschaft zugeflossen“ seien, zeigt ebensowenig ein Begründungsdefizit auf. Das Erstgericht hat diese mit dem bestehenden Finanzbedarf, der Vielzahl der Angriffe sowie daraus erschlossen, dass die Angeklagten die Befriedigung ihrer persönlichen Bedürfnisse aus den an das Vermittlungsunternehmen überwiesenen Provisionen bezweckten (US 31 f, 69 und 72 f), wobei die Provisionszahlungen der A***** AG für den Zweitangeklagten und jene der Z***** AG für den Erstangeklagten gedacht waren. Inwieweit die spätere Verwendung der erlangten Gelder von Bedeutung sein sollte, zeigt die Beschwerde - die überdies keinen konkreten Aktenbezug herstellt (RIS-Justiz RS0124172) - nicht auf.

Der Einwand, das Erstgericht hätte bei Beurteilung des bei den Versicherungsunternehmen eingetretenen Schadens „sämtliche (auch in Ansehung der Freisprüche) geleisteten Prämien in Abzug bringen müssen“, richtet sich gegen dessen Feststellungen zu den wirtschaftlichen Effekten der täuschungsbedingten Handlungen (US 62 ff und 71 f) und bleibt eine Argumentation schuldig, weshalb - nach erfolgtem Vermögensverlust der getäuschten Versicherungen (Kirchbacher in WK2 § 146 Rz 130) - geleistete Prämien und allfällige Rückkaufswerte zum Entfall der Strafbarkeit (§ 281 Abs 1 Z 9 lit a) oder der Schadensqualifikation des § 147 Abs 3 StGB (Z 10) und nicht lediglich zu einer nachträglichen Schadensreduktion führen sollten.

Die im Rahmen der Subsumtionsrüge (Z 10) wiederholte Behauptung, die Provisionen seien nicht dem Angeklagten, sondern der S***** GmbH & Co KEG zugeflossen, übergeht die Konstatierung, dass der Angeklagte Kommanditist der begünstigten Gesellschaft war (US 33) und die Gelder der Befriedigung seiner finanziellen Bedürfnisse dienen sollten (US 69, 72 f). Inwieweit allfällige Vorteile dritter Personen aus den Provisionen der erstgerichtlichen Feststellung gewerbsmäßiger Tendenz des Angeklagten entgegenstehen sollten, legt die Beschwerde nicht dar (RIS-Justiz RS0089670 [T2]; Jerabek in WK2 § 70 Rz 14 f).

Mit der Kritik an der erschwerenden Wertung des Zusammentreffens eines Verbrechens mit einem Vergehen (US 90) verkennt die Sanktionsrüge (Z 11) die Konzeption der Strafbemessung bei nachträglicher Verurteilung, nach der bei Vorliegen der Voraussetzungen der §§ 31, 40 StGB alle bei gemeinsamer Aburteilung zu berücksichtigenden Strafbemessungserwägungen zu würdigen sind (Ratz in WK2 § 40 Rz 2). Weshalb im konkreten Fall die erschwerende Gewichtung der Vielzahl der Angriffe im Rahmen gewerbsmäßigen Handelns eine unzulässige Doppelverwertung darstellen sollte (Z 11 zweiter Fall) vermag der Angeklagte gleichfalls nicht darzulegen, zumal - wie er selbst einräumt - nach dem Wortlaut der Legaldefinition (§ 70 StGB) gewerbsmäßige Begehung keine Wiederholung der Tat voraussetzt (RIS-Justiz RS0090923, RS0091375).

Die Nichtigkeitsbeschwerde war daher - in Übereinstimmung mit der Stellungnahme der Generalprokuratur - bei nichtöffentlicher Beratung gemäß § 285d Abs 1 StPO sofort zurückzuweisen, woraus die Zuständigkeit des Oberlandesgerichts zur Entscheidung über die Berufungen folgt (§ 285i StPO).

Die Kostenentscheidung beruht auf § 390a Abs 1 StPO.

Schlagworte

Strafrecht

Textnummer

E97798

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:2011:0120OS00069.11F.0705.000

Im RIS seit

27.07.2011

Zuletzt aktualisiert am

28.07.2011
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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