RS OGH 1948/4/28 1Ob89/48, 2Ob296/48, 2Ob174/60, 5Ob178/71, 3Ob585/81, 8Ob669/89

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 28.04.1948
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Norm

ABGB §158
ZPO §14 Bd
ZPO §233

Rechtssatz

Hat sich der Staatsanwalt zur Anfechtung der ehelichen Geburt entschlossen, so ist dem Gerichte die Prüfung der Frage, ob ein öffentliches Interesse oder ein Interesse des Kindes für die Anfechtung vorliegt, verwehrt. Ebenso ist jede diesbezügliche Einwendung des Kindes abgeschnitten. Das Bestreitungsrecht des Ehemannes der Kindesmutter schließt das des Staatsanwaltes grundsätzlich nicht aus. Es sei denn, daß die Klage des Ehemannes noch anhängig ist (§ 233 ZPO) oder der Anfechtungsprozeß des Ehemannes sachlich rechtskräftig entschieden ist. Bei Anfechtung der Ehelichkeit durch den Ehemann und den Staatsanwalt liegt notwendige Streitgenossenschaft nach § 14 ZPO vor.

Entscheidungstexte

  • 1 Ob 89/48
    Entscheidungstext OGH 28.04.1948 1 Ob 89/48
    Veröff: SZ 21/92
  • 2 Ob 296/48
    Entscheidungstext OGH 29.09.1948 2 Ob 296/48
    Veröff: SZ 21/137
  • 2 Ob 174/60
    Entscheidungstext OGH 27.05.1960 2 Ob 174/60
  • 5 Ob 178/71
    Entscheidungstext OGH 01.09.1971 5 Ob 178/71
    nur: Hat sich der Staatsanwalt zur Anfechtung der ehelichen Geburt entschlossen, so ist dem Gerichte die Prüfung der Frage, ob ein öffentliches Interesse oder ein Interesse des Kindes für die Anfechtung vorliegt, verwehrt. Ebenso ist jede diesbezügliche Einwendung des Kindes abgeschnitten. (T1) Veröff: JBl 1973,425 (kritisch Sprung) = EvBl 1972/243 S 462 = ÖA 1975,14
  • 3 Ob 585/81
    Entscheidungstext OGH 04.11.1981 3 Ob 585/81
  • 8 Ob 669/89
    Entscheidungstext OGH 27.10.1989 8 Ob 669/89
    nur T1

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1948:RS0048128

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

05.02.2019
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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