RS OGH 1950/12/8 2Ob612/50, 6Ob221/72, 4Ob9/79 (4Ob10/79), 5Ob674/81, 3Ob580/81, 5Ob598/83, 1Ob641/9

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 08.12.1950
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Norm

ABGB §878
ABGB §879 CI

Rechtssatz

Die Nichtigkeit eines Vertrages tritt nur in jenem Umfang ein, den der Zweck des Verbotsgesetzes erheischt.

Entscheidungstexte

  • 2 Ob 612/50
    Entscheidungstext OGH 08.12.1950 2 Ob 612/50
  • 6 Ob 221/72
    Entscheidungstext OGH 22.02.1973 6 Ob 221/72
    Beisatz: Keine Geltendmachung von Amts wegen. (T1)
  • 4 Ob 9/79
    Entscheidungstext OGH 10.07.1979 4 Ob 9/79
  • 5 Ob 674/81
    Entscheidungstext OGH 15.09.1981 5 Ob 674/81
    Auch
  • 3 Ob 580/81
    Entscheidungstext OGH 18.11.1981 3 Ob 580/81
    Vgl auch; Beisatz: Hier: Zuwendungen an Ehebruchspartner. (T2)
    Veröff: NZ 1983,40
  • 5 Ob 598/83
    Entscheidungstext OGH 19.06.1984 5 Ob 598/83
  • 1 Ob 641/90
    Entscheidungstext OGH 03.10.1990 1 Ob 641/90
    Beisatz: Selbst bei ausdrücklicher Nichtigkeitssanktion rechtfertigt der Normzweck unter Umständen die teleologische Reduktion der Rechtsfolgenanordnung, wenn die Sanktion ihrem Wortlaut nach auch Tatbestände erfasst , die vom Zweck der Verbotsnorm gar nicht betroffen sind . (T3)
    Veröff: EvBl 1991/78 S 351 = ÖBA 1991,220 = WBl 1991,70
  • 7 Ob 2098/96x
    Entscheidungstext OGH 17.07.1996 7 Ob 2098/96x
    Auch; Beisatz: Die Frage, ob Gesamt- oder Teilnichtigkeit eines Vertrages oder auch nur eines Vertragspunktes vorliegt, hängt vom Normzweck ab. Entscheidend ist nicht, ob die Parteien auch ohne verbotene Klauseln den Restvertrag geschlossen hätten, sondern welchen Schutzzweck die Verbotsnorm verfolgt. (T4)
  • 5 Ob 348/97f
    Entscheidungstext OGH 10.02.1998 5 Ob 348/97f
    Beis wie T4; Beisatz: Hier: § 32 Abs 8 WFG 1968. (T5)
  • 9 ObA 24/99s
    Entscheidungstext OGH 14.04.1999 9 ObA 24/99s
    Auch
  • 3 Ob 74/02g
    Entscheidungstext OGH 23.10.2002 3 Ob 74/02g
    Beisatz: Inwieweit der Verstoß gegen eine Verbotsnorm einen Vertrag nichtig macht, ergibt sich aus dem Zweck der Verbotsnorm. (T6)
    Veröff: SZ 2002/141
  • 3 Ob 77/02y
    Entscheidungstext OGH 28.05.2003 3 Ob 77/02y
    Vgl auch; Beisatz: Kein Vertragsteil kann sich darauf berufen, er hätte den Vertrag nur mit dem unerlaubten Inhalt oder gar nicht abgeschlossen. Eine solche Bedachtnahme auf den Parteiwillen widerspricht nämlich insbesondere dann dem Normzweck, wenn der andere Vertragspartner geschützt werden soll. (T7)
  • 5 Ob 271/03v
    Entscheidungstext OGH 10.02.2004 5 Ob 271/03v
    Vgl; Beisatz: Den zwingenden Normen entgegenstehende Vereinbarungen sind zufolge § 879 ABGB nichtig. (T8)
    Veröff: SZ 2004/24
  • 7 Ob 142/07v
    Entscheidungstext OGH 04.07.2007 7 Ob 142/07v
    Beisatz: Soweit allerdings der Verbotszweck weder für noch gegen Restgültigkeit bzw gänzliche Unwirksamkeit spricht, hängt es entsprechend § 878 S 2 ABGB doch vom hypothetischen Parteiwillen ab, ob der Vertrag teilweise aufrecht bleibt oder nicht; dies gilt auch bei teilweise unerlaubter Hauptleistung. (T9)
    Beisatz: Hier: § 82 GmbHG. (T10)
  • 7 Ob 248/08h
    Entscheidungstext OGH 03.06.2009 7 Ob 248/08h
    Beisatz: Hier: Verstoß gegen § 84 Abs 4 dritter Satz AktG - relative Nichtigkeit. (T11)
    Veröff: SZ 2009/75
  • 3 Ob 223/09d
    Entscheidungstext OGH 24.02.2010 3 Ob 223/09d
    auch
  • 6 Ob 132/10w
    Entscheidungstext OGH 01.09.2010 6 Ob 132/10w
    Vgl auch; Beis ähnlich wie T9; Beis wie T10
  • 4 Ob 234/13k
    Entscheidungstext OGH 17.02.2014 4 Ob 234/13k
    Auch
  • 2 Ob 29/14z
    Entscheidungstext OGH 28.03.2014 2 Ob 29/14z
    Auch; Beis wie T6; Beisatz: Der Verbotszweck des § 36 Abs 6 TabMG erfordert die Rechtsfolge der Nichtigkeit des Pacht- bzw Überlassungsvertrags zwischen den Streitteilen. Andernfalls würden die zwingenden Vergabekriterien des TabMG unterlaufen. (T12)
  • 9 Ob 18/14h
    Entscheidungstext OGH 29.04.2014 9 Ob 18/14h
    Auch; Beis wie T4; Beis wie T9
  • 8 Ob 28/14x
    Entscheidungstext OGH 30.10.2014 8 Ob 28/14x
    Auch; Beisatz: Ob ein Vertrag gemäß § 879 ABGB absolut oder nur relativ nichtig ist, hängt vom Zweck des verletzten Verbotsgesetzes ab. Der Vertrag ist absolut unwirksam, wenn andernfalls die Erreichung des vom Gesetzgeber angestrebten Zwecks gefährdet wäre. (T13)
    Veröff: SZ 2014/102
  • 6 Ob 95/16p
    Entscheidungstext OGH 27.06.2016 6 Ob 95/16p
    Beis wie T13
  • 7 Ob 162/16y
    Entscheidungstext OGH 09.11.2016 7 Ob 162/16y
    Veröff: SZ 2016/114
  • 8 ObA 59/18m
    Entscheidungstext OGH 24.10.2018 8 ObA 59/18m
    Beis wie T7; Beisatz: Hier: Teilnichtigkeit wegen Kollusion. (T14)
  • 8 ObA 33/20s
    Entscheidungstext OGH 24.04.2020 8 ObA 33/20s
    Vgl; Beis wie T6; Beisatz: Hier: Keine Reduktion auf das gesetzlich zulässige Ausmaß bei unrichtiger Aliquotierung im Rahmen der Rückerstattung von Ausbildungskosten nach § 2d AVRAG idF BGBl I 2015/152. (T15)

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1950:RS0016417

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

10.08.2020
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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