RS OGH 1952/12/10 1Ob934/52, 2Ob488/57, 8Ob92/65 (8Ob112/65), 2Ob27/71, 2Ob6/71, 1Ob176/72, 1Ob30/73

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 10.12.1952
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Norm

ABGB §1295 Ia2
ABGB §1327 a

Rechtssatz

Das Wort "jedermann" ist nicht wörtlich zu nehmen; es kann nur ein unmittelbar durch die rechtswidrige Handlung Verletzter - ausgenommen § 1327 ABGB - Schadenersatz begehren. Ob jemand als unmittelbar Geschädigter anzusehen ist, richtet sich danach, ob die Norm, die der Schädiger verletzt hat, den Schutz der Interessen des Beschädigten bezweckt.

Entscheidungstexte

  • 1 Ob 934/52
    Entscheidungstext OGH 10.12.1952 1 Ob 934/52
  • 2 Ob 488/57
    Entscheidungstext OGH 09.10.1957 2 Ob 488/57
  • 8 Ob 92/65
    Entscheidungstext OGH 29.06.1965 8 Ob 92/65
  • 2 Ob 27/71
    Entscheidungstext OGH 18.02.1971 2 Ob 27/71
    Veröff: SZ 44/16 = EvBl 1971/340 S 658 = JBl 1972,268 = ZVR 1971/225 S 303
  • 2 Ob 6/71
    Entscheidungstext OGH 25.03.1971 2 Ob 6/71
    Veröff: SZ 44/39 = ZVR 1972/27 S 49
  • 1 Ob 176/72
    Entscheidungstext OGH 06.09.1972 1 Ob 176/72
    Veröff: EvBl 1972/297 S 577 = JBl 1973,579 (sa Posch aaO 564)
  • 1 Ob 30/73
    Entscheidungstext OGH 07.03.1973 1 Ob 30/73
    Auch; Beisatz: Eine uferlose, wirtschaftlich untragbare Ausweitung der Schadenersatzhaftung muss abgelehnt werden. (T1)
    Veröff: SZ 46/31 = EvBl 1973/173 S 391 = JBl 1973,418
  • 8 Ob 13/74
    Entscheidungstext OGH 05.02.1974 8 Ob 13/74
    nur: Das Wort "jedermann" ist nicht wörtlich zu nehmen; es kann nur ein unmittelbar durch die rechtswidrige Handlung Verletzter - angenommen § 1327 ABGB - Schadenersatz begehren. (T2)
    Veröff: ZVR 1974/252 S 336
  • 2 Ob 151/76
    Entscheidungstext OGH 08.07.1976 2 Ob 151/76
    Vgl auch; Beis wie T1; Veröff: SZ 49/96 = EvBl 1977/3 S 15 = JBl 1977,649
  • 8 Ob 66/79
    Entscheidungstext OGH 05.04.1979 8 Ob 66/79
    Veröff: ZVR 1980/240 S 226
  • 8 Ob 84/80
    Entscheidungstext OGH 11.09.1980 8 Ob 84/80
    nur: Ob jemand als unmittelbar Geschädigter anzusehen ist, richtet sich danach, ob die Norm, die der Schädiger verletzt hat, den Schutz der Interessen des Beschädigten bezweckt. (T3)
  • 1 Ob 37/82
    Entscheidungstext OGH 10.11.1982 1 Ob 37/82
    Auch
  • 7 Ob 598/86
    Entscheidungstext OGH 26.06.1986 7 Ob 598/86
    nur T2; Veröff: JBl 1986,650
  • 8 Ob 514/87
    Entscheidungstext OGH 08.07.1987 8 Ob 514/87
    nur T2
  • 2 Ob 151/88
    Entscheidungstext OGH 20.12.1988 2 Ob 151/88
    Veröff: SZ 61/279 = RZ 1989/74 S 213
  • 1 Ob 22/92
    Entscheidungstext OGH 22.06.1993 1 Ob 22/92
    Auch; Beisatz: Besteht kein Zusammenhang zwischen dem durch Auslegung im Sinne einer wertenden Beurteilung des Sinnes der Norm zu ermittelnden Normzweck und dem eingetretenen Schaden, liegt nur ein mittelbarer, grundsätzlich nicht ersatzfähiger Schaden vor. (T4)
    Veröff: SZ 66/77 = JBl 1993,788
  • 1 Ob 43/95
    Entscheidungstext OGH 22.11.1995 1 Ob 43/95
    Auch; nur T2
  • 1 Ob 34/95
    Entscheidungstext OGH 17.10.1995 1 Ob 34/95
    Auch; nur T2
  • 1 Ob 22/95
    Entscheidungstext OGH 06.09.1995 1 Ob 22/95
    Auch; Beis wie T4; Veröff: SZ 68/156
  • 2 Ob 343/98z
    Entscheidungstext OGH 14.01.1999 2 Ob 343/98z
    Auch; nur: Es kann nur ein unmittelbar durch die rechtswidrige Handlung Verletzter Schadenersatz begehren. (T5)
    Beisatz: Für einen Drittschaden haftet der Schädiger nicht. (T6)
  • 2 Ob 162/97f
    Entscheidungstext OGH 29.04.1999 2 Ob 162/97f
    Vgl auch; Beis wie T1; Beisatz: Vermögensschäden sind nur dann zu ersetzen, wenn diese Ausuferung von vornherein ausgeschlossen ist. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn ein Schaden, der typischerweise bei einer ersatzberechtigten Person eintritt, aufgrund eines hinzutretenden Sachverhaltselementes atypischerweise bei einer anderen, prinzipiell nicht ersatzberechtigten Person eintritt, ohne dass es zu einer Veränderung des Schadensausmaßes kommt, wenn es sich also um eine reine Schadensverlagerung handelt. (T7)
  • 6 Ob 41/00y
    Entscheidungstext OGH 05.10.2000 6 Ob 41/00y
    nur T5
  • 8 Ob 287/01s
    Entscheidungstext OGH 28.11.2002 8 Ob 287/01s
    Vgl; Beis wie T1; Beis wie T7; Beisatz: In diesen Fällen wird zwar der Eigentümer in seinem absoluten Recht verletzt, doch hat er keinen Schaden; der Geschädigte wiederum wird nicht in einem absoluten Recht verletzt, hat aber einen bloßen Vermögensschaden. Dieser bloße Vermögensschaden ist zu ersetzen, da die Tatsache, dass der Schaden auf Grund gesetzlicher oder vertraglicher Regelung nicht beim unmittelbar Angegriffenen, sondern bei einem Dritten eintritt, den Schädiger nicht entlasten soll. (T8)
  • 2 Ob 110/03w
    Entscheidungstext OGH 12.06.2003 2 Ob 110/03w
    Beis wie T7
  • 8 Ob 139/08m
    Entscheidungstext OGH 16.12.2008 8 Ob 139/08m
    Vgl auch; Beisatz: Voraussetzung jeglicher Drittschadensliquidation ist, dass genau jener Schaden geltend gemacht wird, der auch im Vermögen des unmittelbar Geschädigten eingetreten ist, es sich also um eine bloße Schadensverlagerung handelt. (T9)
  • 1 Ob 210/08a
    Entscheidungstext OGH 30.06.2009 1 Ob 210/08a
    Auch; nur T5; Beis wie T6; Beisatz: Nur in Fällen bloßer Schadensverlagerung ist der Schädiger auch insoweit zum Ersatz verpflichtet. (T10)
  • 2 Ob 190/09v
    Entscheidungstext OGH 25.03.2010 2 Ob 190/09v
    nur T5; Beis wie T10
  • 4 Ob 71/11m
    Entscheidungstext OGH 21.06.2011 4 Ob 71/11m
    Vgl auch
  • 7 Ob 185/11y
    Entscheidungstext OGH 19.04.2012 7 Ob 185/11y
    Vgl auch; Vgl auch Beis wie T7; Vgl auch Beis wie T8; Vgl auch Beis wie T9; Vgl auch Beis wie T10
  • 8 Ob 126/11d
    Entscheidungstext OGH 24.10.2012 8 Ob 126/11d
    Vgl auch; Beis wie T7
  • 7 Ob 48/12b
    Entscheidungstext OGH 17.10.2012 7 Ob 48/12b
    Auch; Vgl auch Beis wie T7; Vgl auch Beis wie T8; Vgl auch Beis wie T9; Beisatz: Hier: Indirekter Abnehmer bei verbotenem Kartell. (T11)
  • 7 Ob 48/12b
    Entscheidungstext OGH 17.10.2012 7 Ob 48/12b
    Auch; nur T3
  • 2 Ob 6/13s
    Entscheidungstext OGH 24.01.2013 2 Ob 6/13s
    Auch; nur T2
  • 6 Ob 229/16v
    Entscheidungstext OGH 22.12.2016 6 Ob 229/16v
    Vgl; Beis wie T1; Beisatz: Hier: Schadenersatzanspruch eines Nationalparkbetreibers nach widerrechtlichem Abschuss eines Exemplars einer geschützten Tierart bejaht, weil nicht ein beliebiger Dritter als Kläger auftritt, sondern gerade jener Rechtsträger, der durch Gesetz zum Schutz eben jener Tierpopulation eingerichtet ist. Dass nach dem widerrechtlichen Abschuss ein neues Exemplar der geschützten Tierart kostenpflichtig angeschafft werden muss, ist auch vorhersehbar. (T12)
    Veröff: SZ 2016/143
  • 1 Ob 231/18d
    Entscheidungstext OGH 27.05.2019 1 Ob 231/18d
    Auch; Beisatz: Dies gilt auch im Bereich des Amtshaftungsrechts. (T13)
  • 6 Ob 189/19s
    Entscheidungstext OGH 25.03.2020 6 Ob 189/19s
    Vgl; Beis wie T7
  • 1 Ob 50/20i
    Entscheidungstext OGH 14.04.2020 1 Ob 50/20i
    Auch; nur T2; nur T5
  • 2 Ob 171/20s
    Entscheidungstext OGH 14.10.2020 2 Ob 171/20s
    Vgl
  • 5 Ob 88/21h
    Entscheidungstext OGH 04.11.2021 5 Ob 88/21h
    Vgl; nur T5; Beis wie T6; Beis wie T7; Beis wie T9

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1952:RS0022638

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

19.01.2022
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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