RS OGH 1953/5/13 3Ob310/53, 7Ob519/55, 4Ob52/56, 2Ob472/50, 3Ob37/64, 3Ob70/70, 7Ob199/70, 1Ob288/70

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 13.05.1953
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Norm

ZPO §215
ZPO §292 Abs2

Rechtssatz

Auch gegen Urkunden, die vollen Beweis machen, ist der Gegenbeweis nicht ausgeschlossen und unterliegen insbesondere offenbare Unrichtigkeiten der Protokollaufnahme einer Berichtigung von Amts wegen.

Entscheidungstexte

  • 3 Ob 310/53
    Entscheidungstext OGH 13.05.1953 3 Ob 310/53
  • 7 Ob 519/55
    Entscheidungstext OGH 23.11.1955 7 Ob 519/55
  • 4 Ob 52/56
    Entscheidungstext OGH 08.05.1956 4 Ob 52/56
    Ähnlich; Beisatz: Gegen das Protokoll als eine öffentliche Urkunde ist gemäß § 292 Abs 2 ZPO der Gegenbeweis der Unrichtigkeit, sowohl, was den Verlauf und Inhalt als auch was die Beobachtung der Förmlichkeit betrifft, zulässig. (T1) Veröff: EvBl 1956/315 S 546
  • 2 Ob 472/50
    Entscheidungstext OGH 20.07.1950 2 Ob 472/50
    Vgl aber; Beisatz: Ein Gegenbeweis der Unrichtigkeit eines Protokolls ist nur zulässig, wenn dem Antrag auf Richtigstellung des Protokolls und einem eventuellen Wiederspruch gegen die Abweisung dieses Antrags keine Folge gegeben wurde. (T2)
  • 3 Ob 37/64
    Entscheidungstext OGH 15.04.1964 3 Ob 37/64
    Beis wie T1; Veröff: EvBl 1964/281 S 401
  • 3 Ob 70/70
    Entscheidungstext OGH 24.06.1970 3 Ob 70/70
    Beis wie T1
  • 7 Ob 199/70
    Entscheidungstext OGH 28.10.1970 7 Ob 199/70
  • 1 Ob 288/70
    Entscheidungstext OGH 10.12.1970 1 Ob 288/70
    Beisatz: Insbesondere die Erforschung der im Protokoll naturgemäß nicht bezeugten Begleitumstände. (T3)
  • 5 Ob 26/71
    Entscheidungstext OGH 24.02.1971 5 Ob 26/71
    Beis wie T1
  • 1 Ob 35/74
    Entscheidungstext OGH 27.02.1974 1 Ob 35/74
  • 1 Ob 5/75
    Entscheidungstext OGH 22.01.1975 1 Ob 5/75
    nur: Auch gegen Urkunden, die vollen Beweis machen, ist der Gegenbeweis nicht ausgeschlossen. (T4); Beisatz: Hier: Niederschrift einer österreichischen Botschaft. (T5) Veröff: SZ 48/5
  • 7 Ob 548/78
    Entscheidungstext OGH 06.04.1978 7 Ob 548/78
    Ähnlich; Beisatz: Unterlassung der Protokollierung als Verfahrensmangel. (T6)
  • 5 Ob 782/80
    Entscheidungstext OGH 24.02.1981 5 Ob 782/80
    nur T4; Beis wie T1
  • 2 Ob 548/84
    Entscheidungstext OGH 08.05.1984 2 Ob 548/84
    nur T4
  • 3 Ob 524/86
    Entscheidungstext OGH 05.03.1986 3 Ob 524/86
    Auch; Beisatz: Der Gegenbeweis auf Unvollständigkeit des Verhandlungsprotokolls ist ungeachtet der Bestimmung des § 215 Abs 1 ZPO wegen Nichtbeurkundung abgegebener Erklärung zulässig. (T7)
  • 1 Ob 507/86
    Entscheidungstext OGH 09.04.1986 1 Ob 507/86
    Auch; Beis wie T1
  • 5 Ob 315/86
    Entscheidungstext OGH 09.09.1986 5 Ob 315/86
    Vgl auch; Beisatz: Der Beweis, dass sich ein Vorgang, über den das Protokoll keine Feststellungen enthält, dennoch ereignet hat, ist zulässig. (T8) Veröff: EvBl 1987/196 S 728 = JBl 1987,327
  • 4 Ob 383/87
    Entscheidungstext OGH 12.01.1988 4 Ob 383/87
    Auch; Beis wie T1
  • 6 Ob 519/88
    Entscheidungstext OGH 11.02.1988 6 Ob 519/88
    Auch
  • 8 Ob 626/90
    Entscheidungstext OGH 26.07.1990 8 Ob 626/90
    Auch
  • 7 Ob 24/91
    Entscheidungstext OGH 14.11.1991 7 Ob 24/91
    Beisatz: Trotz Unterlassung des Widerspruches trifft doch die Beweislast jene Partei, die die Unrichtigkeit behauptet. (T9)
  • 5 Ob 514/92
    Entscheidungstext OGH 26.05.1992 5 Ob 514/92
    Auch; Beisatz: Umso weniger darf im außerstreitigen Verfahren, in dem das Gericht alle für seine Entscheidung maßgeblichen Umstände und Verhältnisse von Amts wegen zu untersuchen hat (§ 2 Abs 2 Z 5 AußStrG), die Behauptung einer Partei übergangen werden, ein Protokoll gebe ihre Erklärungen nicht richtig wieder. (T10)
  • 8 Ob 505/94
    Entscheidungstext OGH 24.02.1994 8 Ob 505/94
    nur T4; Beis wie T10
  • 7 Ob 355/98a
    Entscheidungstext OGH 28.05.1999 7 Ob 355/98a
    Auch
  • 9 Ob 44/03s
    Entscheidungstext OGH 23.04.2003 9 Ob 44/03s
    Vgl auch; Beisatz: Der Beweis für die Unrichtigkeit einer Protokollierung kann im Revisionsverfahren nicht mehr angetreten werden, weil diese Frage zum irrevisiblen Tatsachenbereich zählt. (T11)
  • 8 Ob 34/03p
    Entscheidungstext OGH 12.06.2003 8 Ob 34/03p
    Auch; Beisatz: Das Verhandlungsprotokoll macht als öffentliche Urkunde aber nur den vollen Beweis dessen, was darin verfügt, erklärt oder bezeugt wird. (T12); Beisatz: Das Protokoll über die letztwillige Verfügung, welches vom Abhandlungsgericht gemäß § 180 AußStrG kundgemacht wurde, macht nur den vollen Beweis darüber, dass die Testamentszeugen diese Aussagen vor dem Abhandlungsgericht gemacht haben. (T13)
  • 10 ObS 99/03m
    Entscheidungstext OGH 07.10.2003 10 ObS 99/03m
    Vgl auch; Beis wie T11
  • 1 Ob 276/03z
    Entscheidungstext OGH 16.12.2003 1 Ob 276/03z
    Vgl aber; Beisatz: Die Rechtsprechung sollte an der Anwendbarkeit des § 292 Abs 2 ZPO auf Verhandlungsprotokolle - infolge der abschließenden Regelung der Protokollberichtigung in § 212 und § 498 Abs 2 ZPO - nicht weiter festhalten. Diese Frage ist indes im Anlassfall nicht abschließend zu klären. (T14)
  • 1 Ob 168/05w
    Entscheidungstext OGH 27.09.2005 1 Ob 168/05w
    Vgl aber; Beisatz: Rechtsbehelf des Widerspruchs gegen die Protokollierung ist nach der Entscheidung 1 Ob 181/03d (= EvBl 2005/5) der unmittelbare und letztlich allein effiziente Behelf, eine unrichtige oder unvollständige Protokollierung zu rügen und zu belegen. Daran ist festzuhalten. (T15)
  • 2 Ob 246/08b
    Entscheidungstext OGH 17.12.2008 2 Ob 246/08b
    Vgl; Beis wie T1 nur: Das gerichtliche Protokoll ist eine öffentliche Urkunde gemäß § 292 ZPO. (T16)
  • 10 Ob 43/15v
    Entscheidungstext OGH 02.09.2015 10 Ob 43/15v
    Auch; Beis ähnlich wie T11

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1953:RS0037323

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

03.11.2015
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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