RS OGH 1953/9/15 4Ob135/53, 4Ob143/60, 4Ob60/75, 4Ob64/76, 4Ob117/79, 4Ob13/81, 14ObA54/87 (14ObA55/

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 15.09.1953
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Norm

ABGB §1152 E
ABGB §863
AngG §16 IV

Rechtssatz

Eine jährlich in verschiedener Höhe mit dem ausdrücklichen Hinweise auf den freiwilligen und unverbindlichen Charakter gewährte Zuwendung (zB Bilanzgeld) erzeugt keinen Rechtsanspruch auf dauernde Gewährung. Bei Unterlassung eines entsprechenden Vorbehaltes nehmen regelmäßig gewährte Zuwendungen, die im Unternehmen gebräuchlich sind und mit denen der Dienstnehmer rechnen konnte, den Charakter eines Entgeltes an.

Entscheidungstexte

  • 4 Ob 135/53
    Entscheidungstext OGH 15.09.1953 4 Ob 135/53
    Veröff: SozM IA/e,49 = Arb 5810
  • 4 Ob 143/60
    Entscheidungstext OGH 25.10.1960 4 Ob 143/60
    Veröff: SozM IA/e,406 = Arb 7294
  • 4 Ob 60/75
    Entscheidungstext OGH 16.12.1975 4 Ob 60/75
    Veröff: SZ 48/135 = DRdA 1976,250 (Apathy) = IndS 1977 1,1019 = Arb 9427 = ZAS 1977,102 (zustimmend Mayer - Maly)
  • 4 Ob 64/76
    Entscheidungstext OGH 07.07.1976 4 Ob 64/76
    Zweiter Rechtsgang zu 4 Ob 60/75
  • 4 Ob 117/79
    Entscheidungstext OGH 25.03.1980 4 Ob 117/79
    Auch; Beisatz: Treueprämie (T1)
  • 4 Ob 13/81
    Entscheidungstext OGH 17.02.1981 4 Ob 13/81
    Vgl; Veröff: Arb 9942
  • 14 ObA 54/87
    Entscheidungstext OGH 15.07.1987 14 ObA 54/87
    Vgl; Beisatz: Entscheidend ist, welchen Eindruck die Arbeitnehmer vom schlüssigen Verhalten des Arbeitgebers haben mußten und was die Arbeitnehmer bei sorgfältiger Überlegung dem Erklärungsverhalten des Arbeitgebers entnehmen können, nicht aber das Vorhandensein eines Erklärungswillens auf Seiten des Arbeitgebers. (T2) Veröff: DRdA 1989,33 (W Schwarz)
  • 9 ObA 9/87
    Entscheidungstext OGH 30.09.1987 9 ObA 9/87
    Vgl auch; Veröff: JBl 1988,333 (kritisch Schima)
  • 8 ObA 2162/96s
    Entscheidungstext OGH 24.07.1996 8 ObA 2162/96s
    Vgl; Beisatz: Die Bezeichnung der wiederholt - und ohne Widerrufsvorbehalt - gewährten Weihnachtsremuneration als außerordentliche bringt den Widerrufsvorbehalt nicht in einer dem § 863 Abs 1 ABGB entsprechenden, einen jeden Zweifel ausschließenden Weise zum Ausdruck. (T3); Beisatz: § 48 ASGG. (T4)
  • 9 ObA 57/00y
    Entscheidungstext OGH 02.03.2000 9 ObA 57/00y
    Vgl aber; Beisatz: Die Betonung der Freiwilligkeit anlässlich einer wiederholt gewährten Leistung bedeutet nur, dass die Zuwendung auf den ursprünglich freiwilligen Entschluss des Arbeitgebers zurückgeht; es wird damit nur die Unterscheidung zu den kollektivvertraglich geschuldeten Leistungen zum Ausdruck gebracht, nicht aber der Vorbehalt der Unverbindlichkeit und Widerruflichkeit. (T5)
  • 8 ObA 222/02h
    Entscheidungstext OGH 10.04.2003 8 ObA 222/02h
    Vgl auch; Beisatz: Auch bei Zuwendung durch Gewährung freier Tage. (T6)
  • 8 ObA 78/12x
    Entscheidungstext OGH 19.12.2012 8 ObA 78/12x
    Vgl auch; Beisatz: Es entspricht herrschender Lehre und ständiger Rechtsprechung, dass es eines Widerrufsvorbehalts bedarf, damit der Arbeitgeber (entgeltnahe) Leistungen einstellen, ruhend stellen oder kürzen darf. Dies gilt insbesondere auch für Betriebspensionen. (T7)

Schlagworte

Arbeitnehmer, Angestellte, periodische Remuneration, besondere Entlohnung, Belohnung, Entgelt, Lohn, Gehalt, Freiwilligkeit, Unverbindlichkeit, Anspruch, betriebliche Übung, konkludente Vereinbarung, Gratifikation, Vergünstigung, Dienstvertrag, schlüssig, Widerruf

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1953:RS0028297

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

29.08.2013
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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