RS OGH 1956/1/18 1Ob22/56, 3Ob234/56, 2Ob332/57, 5Ob31/64 (5Ob32/64), 7Ob145/72, 1Ob523/77, 8Ob511/7

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Veröffentlicht am 18.01.1956
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Norm

ABGB §904 IV

Rechtssatz

Zahlung nach Tunlichkeit und Möglichkeit bedeutet ein sehr weitgehendes Zugeständnis des Gläubigers. Es darf nur bei klarem Nachweis angenommen werden. Es ist eher zu vermuten, dass Erfüllung nach Tunlichkeit und Möglichkeit als solche nach Willkür vereinbart wurde, und es ist wieder eher zu vermuten, dass sofort nach Mahnung zu erfüllen ist, als nur nach Möglichkeit und Tunlichkeit; daher muss der Schuldner die von ihm behauptete Abrede der Zahlung nach Tunlichkeit und Möglichkeit beweisen, sonst ist auf die Mahnung hin jederzeit zu leisten.

Entscheidungstexte

  • 1 Ob 22/56
    Entscheidungstext OGH 18.01.1956 1 Ob 22/56
  • 3 Ob 234/56
    Entscheidungstext OGH 02.05.1956 3 Ob 234/56
  • 2 Ob 332/57
    Entscheidungstext OGH 11.09.1957 2 Ob 332/57
  • 5 Ob 31/64
    Entscheidungstext OGH 12.03.1964 5 Ob 31/64
  • 7 Ob 145/72
    Entscheidungstext OGH 21.06.1972 7 Ob 145/72
    Beisatz: Überhaupt ist für die mangelnde Fälligkeit des Darlehens der Schuldner beweispflichtig. (T1)
  • 1 Ob 523/77
    Entscheidungstext OGH 13.04.1977 1 Ob 523/77
    Auch; Beis wie T1
  • 8 Ob 511/77
    Entscheidungstext OGH 18.05.1977 8 Ob 511/77
  • 4 Ob 160/80
    Entscheidungstext OGH 17.02.1981 4 Ob 160/80
    Ähnlich; Veröff: EvBl 1981/122 S 385 = Arb 9937 = NZ 1983,138
  • 5 Ob 753/81
    Entscheidungstext OGH 12.01.1982 5 Ob 753/81
    nur: Es ist eher zu vermuten, dass Erfüllung nach Tunlichkeit und Möglichkeit als solche nach Willkür vereinbart wurde. (T2) Beis wie T1
  • 7 Ob 567/85
    Entscheidungstext OGH 30.05.1985 7 Ob 567/85
  • 6 Ob 603/85
    Entscheidungstext OGH 11.07.1985 6 Ob 603/85
    Auch; nur T2; Beisatz: Hier: Darlehensrückzahlung nach "Möglichkeit". (T3)
  • 8 Ob 550/85
    Entscheidungstext OGH 24.10.1985 8 Ob 550/85
    Auch; nur T2; Beisatz: Wird in einem solchen Fall die Zeit des Abrufes nicht näher eingegrenzt, dann ist sie nach dem Verkehrsgebrauch, dem Zweck des Vertrages und der ordentlichen Geschäftsabwicklung zu begrenzen. (T4)
  • 6 Ob 581/87
    Entscheidungstext OGH 24.03.1988 6 Ob 581/87
    Vgl aber; Beisatz: Bei einer nach Möglichkeit und Tunlichkeit fälligen Schuld, hat der Gläubiger die für den Eintritt dieser Fälligkeitsvoraussetzung bestimmenden Tatsachen zu behaupten und zu beweisen. (T5)
  • 3 Ob 37/89
    Entscheidungstext OGH 24.05.1989 3 Ob 37/89
    nur: Daher muss der Schuldner die von ihm behauptete Abrede der Zahlung nach Tunlichkeit und Möglichkeit beweisen, sonst ist auf die Mahnung hin jederzeit zu leisten. (T6) Beis wie T5
  • 6 Ob 1671/95
    Entscheidungstext OGH 25.10.1995 6 Ob 1671/95
    Vgl aber; Beis wie T5
  • 9 Ob 15/03a
    Entscheidungstext OGH 26.02.2003 9 Ob 15/03a
    nur T2; Beis wie T1
  • 7 Ob 62/04z
    Entscheidungstext OGH 31.03.2004 7 Ob 62/04z
    Vgl auch
  • 9 Ob 60/07z
    Entscheidungstext OGH 22.10.2007 9 Ob 60/07z
    Vgl auch

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1956:RS0017714

Dokumentnummer

JJR_19560118_OGH0002_0010OB00022_5600000_001
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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