RS OGH 1958/1/30 3Ob15/58, 6Ob297/59, 6Ob64/68, 4Ob555/75, 7Ob789/81, 7Ob618/82, 6Ob871/82, 7Ob587/8

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 30.01.1958
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Norm

ABGB §918 IVb2aa

Rechtssatz

Der Grundsatz, dass eine Frist nicht gesetzt sondern nur gewährt zu werden braucht, gilt dann nicht, wenn es für den zur Leistung Verpflichteten keineswegs mit Sicherheit feststeht, ob der andere Vertragsteil überhaupt noch auf dem Boden des Vertrages steht und daher zur Annahme der Leistung bereit ist; in diesen Fällen muss eine deutliche Erklärung des Berechtigten gefordert werden, dass er weiterhin auf der Leistung bestehe und zur Annahme bereit sei; dies kann auch in Form einer Rücktrittserklärung unter ausdrücklicher Setzung einer angemessenen Frist zur Nachholung geschehen.

Entscheidungstexte

  • 3 Ob 15/58
    Entscheidungstext OGH 30.01.1958 3 Ob 15/58
  • 6 Ob 297/59
    Entscheidungstext OGH 02.10.1959 6 Ob 297/59
    Ähnlich; Beisatz: Wohnungsringtausch (T1)
  • 6 Ob 64/68
    Entscheidungstext OGH 06.03.1968 6 Ob 64/68
  • 4 Ob 555/75
    Entscheidungstext OGH 08.07.1975 4 Ob 555/75
    Veröff: EvBl 1976/32 S 69 = JBl 1976,535
  • 7 Ob 789/81
    Entscheidungstext OGH 15.04.1982 7 Ob 789/81
  • 7 Ob 618/82
    Entscheidungstext OGH 01.07.1982 7 Ob 618/82
    Auch
  • 6 Ob 871/82
    Entscheidungstext OGH 20.01.1983 6 Ob 871/82
    Auch
  • 7 Ob 587/87
    Entscheidungstext OGH 14.05.1987 7 Ob 587/87
  • 4 Ob 518/88
    Entscheidungstext OGH 12.04.1988 4 Ob 518/88
    Veröff: JBl 1988,447
  • 4 Ob 534/89
    Entscheidungstext OGH 09.05.1989 4 Ob 534/89
    Beisatz: Bestehen daher für den Schuldner Zweifel über die Annahmebereitschaft des Gläubiger, so wirkt der Rücktritt ohne Fristsetzung nicht, es sei dann, der Gläubiger würde seine noch bestehende Annahmebereitschaft verdeutlichen. (T2)
  • 1 Ob 2172/96k
    Entscheidungstext OGH 03.10.1996 1 Ob 2172/96k
    Beis wie T2
  • 8 Ob 351/97v
    Entscheidungstext OGH 13.11.1997 8 Ob 351/97v
    nur: Der Grundsatz, dass eine Frist nicht gesetzt sondern nur gewährt zu werden braucht, gilt dann nicht, wenn es für den zur Leistung Verpflichteten keineswegs mit Sicherheit feststeht, ob der andere Vertragsteil überhaupt noch auf dem Boden des Vertrages steht und daher zur Annahme der Leistung bereit ist. (T3)
  • 1 Ob 203/98d
    Entscheidungstext OGH 24.11.1998 1 Ob 203/98d
  • 6 Ob 301/02m
    Entscheidungstext OGH 11.09.2003 6 Ob 301/02m
    Beis wie T2
  • 2 Ob 94/16m
    Entscheidungstext OGH 28.06.2016 2 Ob 94/16m
    Vgl; Beisatz: Hier aber Klage ausdrücklich auf „Widerruf“ gestützt, und auf anderweitige Verfügung hingewiesen. Keine Annahmebereitschaft des Gläubigers anzunehmen, wenn dieser selbst von Unwirksamkeit des Vertrags ausgeht und daher die eigene Leistungspflicht bestreitet. (T4)
  • 4 Ob 209/18s
    Entscheidungstext OGH 27.11.2018 4 Ob 209/18s
    Vgl; Beisatz: Die zur Nachfristsetzung nach § 918 ABGB entwickelte Rechtsprechung ist auch auf beide Fristen des § 1170b ABGB anwendbar. (T5)
  • 2 Ob 178/20w
    Entscheidungstext OGH 25.02.2021 2 Ob 178/20w
    Vgl; Beisatz: Hier: Förderungsvertrag. (T6)

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1958:RS0018356

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

03.05.2021
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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