Norm
ABGB §1151 IARechtssatz
Das Dienstverhältnis ist ein personenrechtliches Gemeinschaftsverhältnis. Es geht daher nicht an, das Verhalten des Dienstnehmers für sich allein und losgelöst von jener des Dienstgebers und von der Beziehung zu beurteilen, wie es sich im konkreten Fall zwischen den Arbeitsvertragsparteien gestaltet hat. Es ist vielmehr eine Gesamtwürdigung vorzunehmen. Unterhält der Dienstgeber mit der Dienstnehmerin geschlechtliche Beziehungen, so wird damit die Grundlage für die Beurteilung von Ordnungswidrigkeiten der Dienstnehmerin, insbesondere von Beleidigungen und sonstigen Ungehörigkeiten weitgehend verschoben. Die Republik muß sich das Verhalten des Fachvorgesetzten gegenüber einer Dienstnehmerin zurechnen lassen.
Entscheidungstexte
Schlagworte
SW: Arbeitsverhältnis, Arbeitnehmer, Arbeitgeber, Angestellte, Vertragsbedienstete, Zurechnung, Bund, Arbeitsverhältnis, Gesamtbetrachtung, Ehrverletzung, Verhältnis, Ende, Beendigung, vorzeitige Auflösung, Lösung, Entlassung, Entlassungsgrund, wichtiger GrundEuropean Case Law Identifier (ECLI)
ECLI:AT:OGH0002:1958:RS0030818Dokumentnummer
JJR_19580923_OGH0002_0040OB00090_5800000_001