RS OGH 1959/12/23 1Ob374/59, 1Ob209/60, 6Ob343/68, 5Ob218/69, 6Ob579/76, 6Ob732/76, 4Ob541/82 (4Ob54

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Veröffentlicht am 23.12.1959
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Norm

ABGB §805
ABGB §806

Rechtssatz

Eine vor dem Notar als Gerichtskommissär abgegebene Erbsentschlagungserklärung ist unwiderruflich (so auch schon 3 Ob 302/59).

Entscheidungstexte

  • 1 Ob 374/59
    Entscheidungstext OGH 23.12.1959 1 Ob 374/59
  • 1 Ob 209/60
    Entscheidungstext OGH 07.10.1960 1 Ob 209/60
    Veröff: JBl 1961,278
  • 6 Ob 343/68
    Entscheidungstext OGH 15.01.1969 6 Ob 343/68
    Beisatz: Bei Ungültigkeit der letztwilligen Verfügung kann die bezügliche Erbsentschlagung jedoch unwirksam sein. (T1)
  • 5 Ob 218/69
    Entscheidungstext OGH 10.09.1969 5 Ob 218/69
    Beis wie T1
  • 6 Ob 579/76
    Entscheidungstext OGH 08.07.1976 6 Ob 579/76
    Auch; Beisatz: Notar als Erbenmachthaber, der die Erklärung dem Abhandlungsgericht zur Kenntnis bringt. (T2)
    Veröff: NZ 1978,159
  • 6 Ob 732/76
    Entscheidungstext OGH 27.01.1977 6 Ob 732/76
    Zweiter Rechtsgang zu 6 Ob 579/76
  • 4 Ob 541/82
    Entscheidungstext OGH 15.06.1982 4 Ob 541/82
    Abweichend; Beisatz: Eine dennoch abgegebene Erbserklärung ist jedoch zu Gericht anzunehmen, sodann ist über die widerstreitenden Erbserklärungen das Verfahren nach den § 125 ff AußStrG einzuleiten. (T3)
  • 2 Ob 526/91
    Entscheidungstext OGH 18.09.1991 2 Ob 526/91
    Vgl aber; Beis wie T3
  • 4 Ob 52/97v
    Entscheidungstext OGH 11.03.1997 4 Ob 52/97v
    Vgl; Beis wie T3
  • 6 Ob 189/98g
    Entscheidungstext OGH 15.10.1998 6 Ob 189/98g
    Auch; Veröff: SZ 71/166
  • 4 Ob 58/99d
    Entscheidungstext OGH 13.04.1999 4 Ob 58/99d
    Abweichend; Beis wie T3; Veröff: SZ 72/63
  • 3 Ob 229/02a
    Entscheidungstext OGH 18.12.2002 3 Ob 229/02a
    Vgl aber; Beisatz: Dies gilt nicht, wenn die Erbsentschlagung bis zu ihrem Widerruf nie dem weiteren Verfahren zugrundegelegt wurde. In einem solchen Fall kann es keinem Zweifel unterliegen, dass die noch nicht wirksame Erklärung, die Erbschaft auszuschlagen, rechtswirksam widerrufen werden kann. (T4)
  • 6 Ob 3/09y
    Entscheidungstext OGH 02.07.2009 6 Ob 3/09y
    Vgl; Beisatz: Lässt der potenzielle Erbe die Frist des § 157 Abs 2 AußStrG nicht einfach verstreichen, sondern erklärt er, die Erbschaft auszuschlagen, so ist diese Erklärung unwiderruflich. (T5)
    Beisatz: Die Unwiderruflichkeit der Erbantrittserklärung tritt ein, sobald sie beim Verlassenschaftsgericht oder beim Gerichtskommissär einlangt. (T6)
    Beisatz: Die in einigen Entscheidungen aufgrund der früheren Rechtslage geforderte weitere Voraussetzung, nämlich dass die Erbsausschlagung dem Verlassenschaftsverfahren bereits zugrunde gelegt worden sein musste, besteht seit der Außerstreitreform 2003 nicht mehr; auch eine Annahme der Erklärung, die Erbschaft auszuschlagen, ist nicht mehr vorgesehen. (T7)
    Beisatz: Die bedingte Ausschlagung in dem Sinn, sie werde nur erklärt, wenn (bzw damit) jemand Bestimmter dadurch die Erbschaft erlangt, ist hingegen unzulässig und wirkungslos. (T8)
    Beisatz: Parteienprozesshandlungen (und um eine solche handelt es sich auch bei der Erbsausschlagung [vgl 6 Ob 189/98g]) unterstehen ausschließlich dem Verfahrensrecht und nicht dem Privatrecht, weshalb nach der Rechtsprechung ein Motivirrtum bei Abgabe einer Erbantrittserklärung unbeachtlich ist (8 Ob 269/99p; vgl auch 3 Ob 83/05k mwN). (T9)
  • 2 Ob 53/09x
    Entscheidungstext OGH 03.09.2009 2 Ob 53/09x
    Vgl; Beisatz: Die Unwiderruflichkeit der Erbsentschlagung tritt mit der formlosen Kenntnisnahme durch Gericht oder Gerichtskommissär jedenfalls dann ein, wenn die Entschlagung dem weiteren Verfahren zugrundegelegt wird. (T10)
    Veröff: SZ 2009/115
  • 6 Ob 142/13w
    Entscheidungstext OGH 28.08.2013 6 Ob 142/13w
    Auch; Beis wie T6; Beis wie T7
  • 4 Ob 120/13w
    Entscheidungstext OGH 27.08.2013 4 Ob 120/13w
    Vgl auch
  • 2 Ob 42/21x
    Entscheidungstext OGH 26.05.2021 2 Ob 42/21x
    Vgl
  • 2 Ob 221/21w
    Entscheidungstext OGH 22.02.2022 2 Ob 221/21w

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1959:RS0013014

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

13.04.2022
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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