RS OGH 1962/3/27 9Os102/62, 11Os72/65, 11Os180/68, 12Os181/70, 13Os197/81, 13Os13/83, 10Os70/84, 10O

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 27.03.1962
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Norm

StPO §290 Abs2 A
StPO §293 Abs3

Rechtssatz

Das Verbot der reformatio in peius gilt nur, wenn das erste Urteil ausschließlich zu Gunsten des Angeklagten angefochten wurde. Hat auch die Staatsanwaltschaft das Urteil, wenn auch mit Berufung bekämpft, gilt dieses Verbot nicht.

Entscheidungstexte

  • 9 Os 102/62
    Entscheidungstext OGH 27.03.1962 9 Os 102/62
    Veröff: EvBl 1962/410 S 497 = RZ 1962,198
  • 11 Os 72/65
    Entscheidungstext OGH 13.05.1965 11 Os 72/65
  • 11 Os 180/68
    Entscheidungstext OGH 14.11.1968 11 Os 180/68
  • 12 Os 181/70
    Entscheidungstext OGH 18.02.1971 12 Os 181/70
    Beisatz: Selbst wenn der Schuldspruch im zweiten Urteil von geringerem Umfange war, liegt trotz Verhängung einer höheren Strafe im erneuerten Verfahren keine Verletzung des Verschlimmerungsverbotes vor, wenn die seinerzeitige Berufung der Staatsanwaltschaft an sich gemäß § 283 StPO zulässig war, rechtzeitig erhoben wurde, der Vorschrift des § 294 Abs 2 StPO entsprach und gegen das Strafmaß gerichtet war. (T1)
  • 13 Os 197/81
    Entscheidungstext OGH 11.02.1982 13 Os 197/81
    Vgl auch
  • 13 Os 13/83
    Entscheidungstext OGH 10.03.1983 13 Os 13/83
  • 10 Os 70/84
    Entscheidungstext OGH 29.05.1984 10 Os 70/84
    Vgl auch; Beisatz: Das Verschlimmerungsverbot gilt aber dann, wenn die im ersten Rechtszug zum Nachteil des Angeklagten erhobene Berufung zurückgewiesen wurde. (T2)
  • 10 Os 9/87
    Entscheidungstext OGH 12.05.1987 10 Os 9/87
  • 12 Os 139/88
    Entscheidungstext OGH 24.11.1988 12 Os 139/88
  • 13 Os 157/96
    Entscheidungstext OGH 06.11.1996 13 Os 157/96
  • 14 Os 100/97
    Entscheidungstext OGH 09.09.1997 14 Os 100/97
    Vgl auch
  • 11 Os 35/99
    Entscheidungstext OGH 27.04.1999 11 Os 35/99
    Auch
  • 13 Os 114/01
    Entscheidungstext OGH 22.08.2001 13 Os 114/01
    Vgl auch; Beisatz: Wurde die Berufung nur zum Nachteil des Angeklagten erhoben, darf das Berufungsgericht die Strafe nicht herabsetzen. (T3)
  • 15 Os 56/02
    Entscheidungstext OGH 06.06.2002 15 Os 56/02
    Vgl aber; Beisatz: Es stellt einen Verstoß gegen das Verbot der reformatio in peius dar, wenn im zweiten Rechtsgang eine höhere Freiheitsstrafe als im ersten verhängt wird, obwohl mit der gegen den ursprünglichen Sanktionsausspruch gerichteten Berufung der Staatsanwaltschaft eine Erhöhung der Strafe nicht begehrt wurde. (T4)
  • 15 Os 119/03
    Entscheidungstext OGH 09.10.2003 15 Os 119/03
    Auch; Beisatz: Das Verschlimmerungsverbot des § 293 Abs 3 StPO gilt nur insoweit, als nicht eine prozessförmige Nichtigkeitsbeschwerde oder Berufung zum Nachteil des Angeklagten ergriffen wurde. (T5)
  • 12 Os 14/07m
    Entscheidungstext OGH 28.06.2007 12 Os 14/07m
  • 13 Os 139/14m
    Entscheidungstext OGH 25.02.2015 13 Os 139/14m
  • 13 Os 154/15v
    Entscheidungstext OGH 18.05.2016 13 Os 154/15v

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1962:RS0100559

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

20.06.2016
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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