RS OGH 1967/6/14 3Ob51/67, 3Ob76/68, 6Ob210/69, 7Ob738/77, 8Ob26/84, 5Ob506/85, 3Ob622/85, 2Ob606/87

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 14.06.1967
beobachten
merken

Norm

AnfO §2
KO §28

Rechtssatz

Voraussetzung für die Anfechtung eines Rechtsgeschäftes ist nicht, dass die Benachteiligungsabsicht die einzige Absicht der Vornahme der Anfechtungshandlung war; sie kann vielmehr auch in einer Nebenabsicht vorhanden sein und ist dann zu bejahen, wenn jemand die Möglichkeit eines nachteiligen Erfolges für die Gläubiger auf sich nimmt (dolus eventualis).

Entscheidungstexte

  • 3 Ob 51/67
    Entscheidungstext OGH 14.06.1967 3 Ob 51/67
  • 3 Ob 76/68
    Entscheidungstext OGH 06.11.1968 3 Ob 76/68
  • 6 Ob 210/69
    Entscheidungstext OGH 17.09.1969 6 Ob 210/69
  • 7 Ob 738/77
    Entscheidungstext OGH 16.02.1978 7 Ob 738/77
    Ähnlich; Veröff: EvBl 1978/158 S 489 = JBl 1979,603
  • 8 Ob 26/84
    Entscheidungstext OGH 06.12.1984 8 Ob 26/84
  • 5 Ob 506/85
    Entscheidungstext OGH 06.05.1986 5 Ob 506/85
    Veröff: SZ 59/79 = JBl 1986,514
  • 3 Ob 622/85
    Entscheidungstext OGH 17.09.1986 3 Ob 622/85
    Veröff: ÖBA 1986,640
  • 2 Ob 606/87
    Entscheidungstext OGH 27.09.1988 2 Ob 606/87
  • 1 Ob 604/91
    Entscheidungstext OGH 09.10.1991 1 Ob 604/91
    Auch
  • 7 Ob 354/98d
    Entscheidungstext OGH 09.02.1999 7 Ob 354/98d
    Vgl auch; Beisatz: Der Anfechtungskläger muss nur die objektive Benachteiligung erweisen, hingegen hat der Anfechtungsgegner zu beweisen, dass ihm eine Benachteiligungsabsicht des Schuldners weder bekannt war noch bekannt sein musste oder dass überhaupt keine Benachteiligung der Gläubiger, sondern nur eine Begünstigung des Anfechtungsgegners vorlag. (T1)
  • 6 Ob 52/99m
    Entscheidungstext OGH 11.11.1999 6 Ob 52/99m
    Vgl auch; Beisatz: Es reicht aus, dass der Schuldner andere Ziele, etwa die Begünstigung des Partners oder auch die Befreiung von einer drohenden Exekution, verfolgt hat und dabei die Benachteiligung anderer Gläubiger als sicher eintretend erkannte oder sich damit bewusst und positiv abfand. (T2); Beisatz: Der vorliegende Fall ist zudem dadurch geprägt, dass die beklagte Partei die Geschäftsführer der Gemeinschuldnerin durch wiederholte Konkursanträge massiv unter Druck setzte und nur deshalb Zahlungen erreichte. (T3)
  • 8 Ob 28/00a
    Entscheidungstext OGH 30.03.2000 8 Ob 28/00a
    Vgl auch; Beis wie T2
  • 6 Ob 70/07y
    Entscheidungstext OGH 25.05.2007 6 Ob 70/07y
    Auch; Beisatz: Hier: Die Verpfändung der Ansprüche bedeutete im Hinblick auf die - dem Pfandnehmer auch bekannte - wirtschaftliche Lage des Pfandgebers objektiv nicht bloß eine zeitliche oder modale Besserstellung des Pfandnehmers gegenüber den übrigen Gläubigern, sondern eine deren Befriedigungsaussichten praktisch vernichtende Bevorzugung. (T4)
  • 2 Ob 53/07v
    Entscheidungstext OGH 14.02.2008 2 Ob 53/07v
    Auch; Veröff: SZ 2008/22
  • 3 Ob 240/09d
    Entscheidungstext OGH 28.04.2010 3 Ob 240/09d
    Auch
  • 3 Ob 234/11z
    Entscheidungstext OGH 22.02.2012 3 Ob 234/11z
    Auch
  • 3 Ob 83/12w
    Entscheidungstext OGH 14.06.2012 3 Ob 83/12w
    Auch; Beisatz: In Benachteiligungsabsicht handelt ein Schuldner, wenn er weiß und will, dass durch seine Rechtshandlungen Gläubiger benachteiligt werden; sein Wille muss zumindest in der Form des dolus eventualis. (T5)

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1967:RS0050615

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

08.08.2012
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
Zurück Haftungsausschluss Vernetzungsmöglichkeiten

Sofortabfrage ohne Anmeldung!

Jetzt Abfrage starten