RS OGH 1967/7/6 1Ob94/67, 4Ob527/70, 6Ob2/77, 6Ob15/79, 6Ob9/82, 6Ob521/85, 6Ob33/85, 6Ob622/90, 6Ob

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 06.07.1967
beobachten
merken

Norm

AußStrG §2 Abs2 Z7 H2
AnerbenG §1
AnerbenG §11
AnerbenG §17
Tir HöfeG §21
ZPO §190 B
ZPO §192 B11

Rechtssatz

Die Feststellung der Erbhofeigenschaft hat zwingend im Verlassenschaftsverfahren zu erfolgen, ebenso die Festsetzung des Übernahmspreises, wenn es darüber nicht zu einem Vergleich kommt, an dem auch die Noterben mitwirken müßten. Ein Prozeß auf Pflichtteilsauszahlung bzw Pflichtteilsergänzung muß daher bis zur Klärung der Erbhofeigenschaft und Festsetzung des Übernahmspreises durch das Verlassenschaftsgericht unterbrochen werden. Da kein Ermessensspielraum für den Prozeßrichter besteht, ist dieser Fall dem eines förmlichen Gesetzesbefehles auf Unterbrechung gleichzuhalten. Das Rekursverbot des § 192 Abs 2 ZPO gilt hier nicht.

Entscheidungstexte

  • 1 Ob 94/67
    Entscheidungstext OGH 06.07.1967 1 Ob 94/67
    Veröff: SZ 40/98 = EvBl 1968/128 S 211 = RZ 1968,89 = NZ 1968,89
  • 4 Ob 527/70
    Entscheidungstext OGH 01.04.1970 4 Ob 527/70
    Veröff: EvBl 1970/281 S 490
  • 6 Ob 2/77
    Entscheidungstext OGH 02.06.1977 6 Ob 2/77
    nur: Die Feststellung der Erbhofeigenschaft hat zwingend im Verlassenschaftsverfahren zu erfolgen. (T1) Veröff: EvBl 1978/86 S 242
  • 6 Ob 15/79
    Entscheidungstext OGH 19.12.1979 6 Ob 15/79
    Auch; Veröff: SZ 52/194
  • 6 Ob 9/82
    Entscheidungstext OGH 13.10.1982 6 Ob 9/82
    Beisatz: Die rechtskräftige Entscheidung des Abhandlungsgerichtes über eine Bestimmung des Übernahmspreises nach § 11 AnerbenG ist für alle Verfahrensbeteiligten über das Verlassenschaftsverfahren hinaus bindend. (T2) Veröff: SZ 55/150 = EvBl 1983/31 S 128
  • 6 Ob 521/85
    Entscheidungstext OGH 14.02.1985 6 Ob 521/85
    Vgl auch; Veröff: EvBl 1986/6 S 19
  • 6 Ob 33/85
    Entscheidungstext OGH 14.11.1985 6 Ob 33/85
    Vgl auch; nur T1; nur: Ebenso die Festsetzung des Übernahmspreises, wenn es darüber nicht zu einem Vergleich kommt, an dem auch die Noterben mitwirken müßten. (T3) Beis wie T2
  • 6 Ob 622/90
    Entscheidungstext OGH 18.10.1990 6 Ob 622/90
  • 6 Ob 14/91
    Entscheidungstext OGH 26.09.1991 6 Ob 14/91
  • 6 Ob 5/92
    Entscheidungstext OGH 27.02.1992 6 Ob 5/92
    Veröff: SZ 65/33
  • 6 Ob 10/01s
    Entscheidungstext OGH 22.02.2001 6 Ob 10/01s
    Auch; nur: Die Feststellung der Erbhofeigenschaft hat zwingend im Verlassenschaftsverfahren zu erfolgen, ebenso die Festsetzung des Übernahmspreises. (T4) Beisatz: Die Feststellung der Erbhofeigenschaft, die Bestimmung des Anerben und die Festsetzung des Übernahmspreises sind vom Abhandlungsgericht nach den anerbenrechtlichen Sonderbestimmungen im außerstreitigen Verfahren vorzunehmen. Ein förmliches Beweisverfahren (§ 2 Abs 2 Z 7 AußStrG) ist nicht erforderlich. (T5)
  • 6 Ob 37/02p
    Entscheidungstext OGH 18.04.2002 6 Ob 37/02p
    Auch; Beis wie T2
  • 6 Ob 288/02z
    Entscheidungstext OGH 11.09.2003 6 Ob 288/02z
    Vgl; Beisatz: Hier: KrntHöfeG. (T6); Beis wie T2; Veröff: SZ 2003/103
  • 6 Ob 44/03v
    Entscheidungstext OGH 02.10.2003 6 Ob 44/03v
    Auch; nur T1; Beis wie T2
  • 6 Ob 153/03y
    Entscheidungstext OGH 27.11.2003 6 Ob 153/03y
    Vgl; Beis wie T2
  • 6 Ob 19/04v
    Entscheidungstext OGH 27.05.2004 6 Ob 19/04v
    nur T1
  • 6 Ob 159/05h
    Entscheidungstext OGH 03.11.2005 6 Ob 159/05h
    Auch; Beisatz: Der Einantwortungsbeschluss verstößt gegen § 10 Abs 1 und § 15 iVm § 14 AnerbenG, wenn er vor der Zuweisung des Erbhofs an die Anerbin ergeht und weder davor noch im Einantwortungsbeschluss über die geltend gemachten Versorgungsrechte und insbesondere nicht zugleich mit der Anordnung der Eintragung des Eigentumsrechts für die Anerbin über den Antrag auf bücherliche Sicherstellung der Versorgungsrechte abgesprochen wurde. (T7); Beisatz: Hier: Zur Rechtslage vor dem AußStr-BegleitG BGBl 112/2003. (T8)
  • 6 Ob 317/05v
    Entscheidungstext OGH 16.02.2006 6 Ob 317/05v
    Beisatz: Hier: Der Antrag, dem Revisionsrekurs aufschiebende Wirkung zuzuerkennen (§ 12 Abs 3 AußStrG aF), übersieht, dass die Feststellung der Erbhofeigenschaft zwingend im Verlassenschaftsverfahren zu erfolgen hat, sodass die befürchtete Fortsetzung des Verlassenschaftsverfahrens vor Abschluss des vorliegenden Verfahrens ohnedies nicht in Betracht kommt. (T9); Veröff: SZ 2006/21
  • 6 Ob 105/06v
    Entscheidungstext OGH 24.05.2006 6 Ob 105/06v
    Vgl auch
  • 6 Ob 218/06m
    Entscheidungstext OGH 09.11.2006 6 Ob 218/06m
    Vgl auch; Beisatz: Die Feststellung der Erbhofeigenschaft erfolgt nur dann mit einem gesonderten und gesondert anfechtbaren Beschluss des Verlassenschaftsgerichtes, wenn diese Eigenschaft unter den Beteiligten strittig ist. Ansonsten umfasst die spätere Beschlussfassung über die Abhandlungsergebnisse auch die Feststellung der Erbhofeigenschaft des Hofes. (T10)
  • 6 Ob 11/07x
    Entscheidungstext OGH 15.02.2007 6 Ob 11/07x
    Vgl auch; Beis wie T10
  • 2 Ob 162/17p
    Entscheidungstext OGH 14.12.2017 2 Ob 162/17p
    Auch; nur T3; Beis ähnlich wie T2; Beisatz: Wurde zunächst nur über die Erbhofeigenschaft und über die Zugehörigkeit einzelner Liegenschaften zum Erbhof abgesprochen, ist über den Übernahmspreis mangels Einigung der Beteiligten mit einem weiteren Beschluss zu entscheiden. (T11)
  • 2 Ob 52/17m
    Entscheidungstext OGH 22.03.2018 2 Ob 52/17m
    Vgl auch; Beis wie T2; Beisatz: Dies gilt auch im Anwendungsbereich des Tir HöfeG. (T12)
  • 2 Ob 235/17y
    Entscheidungstext OGH 24.09.2018 2 Ob 235/17y
    Vgl auch; Beis wie T10
  • 2 Ob 19/22s
    Entscheidungstext OGH 22.02.2022 2 Ob 19/22s

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1967:RS0036902

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

26.04.2022
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
Zurück Haftungsausschluss Vernetzungsmöglichkeiten

Sofortabfrage ohne Anmeldung!

Jetzt Abfrage starten