RS OGH 1969/4/30 12Os74/69, 12Os95/69, 12Os150/70, 10Os207/70, 12Os60/71, 9Os160/71, 9Os141/73, 12Os

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 30.04.1969
beobachten
merken

Norm

StGB §5 Abs1 B
StPO §281 Z9 lita

Rechtssatz

"Wissen-müssen" oder "Rechnen-müssen" ist dem "Wissen" nicht gleichzuhalten, ebenso nicht dem "In Kauf Nehmen"; die Feststellung des "Wissenmüssens" reicht für die Annahme des bedingten bösen Vorsatzes nicht aus.

Entscheidungstexte

  • 12 Os 74/69
    Entscheidungstext OGH 30.04.1969 12 Os 74/69
  • 12 Os 95/69
    Entscheidungstext OGH 04.06.1969 12 Os 95/69
  • 12 Os 150/70
    Entscheidungstext OGH 09.10.1970 12 Os 150/70
    Veröff: EvBl 1971/144 S 243
  • 10 Os 207/70
    Entscheidungstext OGH 03.11.1970 10 Os 207/70
    Auch; Beisatz: Hier: Wissen müssen oder wissen können. (T1)
  • 12 Os 60/71
    Entscheidungstext OGH 18.05.1971 12 Os 60/71
    Ähnlich
  • 9 Os 160/71
    Entscheidungstext OGH 20.04.1972 9 Os 160/71
    Ähnlich; Beisatz: Floskeln wie "der Angeklagte mußte wissen" oder "es mußte ihm bekannt sein", vermögen keinesfalls eine ausreichende sowie rechtlich einwandfreie Begründung für die Annahme einer dolosen, von Schädigungsabsicht getragen (amtsmißbräuchlichen) Handlungsweise abzugehen. (T2)
  • 9 Os 141/73
    Entscheidungstext OGH 14.12.1973 9 Os 141/73
    Beisatz: Der Täter muß mit dem möglichen Schadenseintritt (tatsächlich) rechnen und ihn in Kauf nehmen. (T3) Veröff: RZ 1974/25 S 49
  • 12 Os 28/74
    Entscheidungstext OGH 23.04.1974 12 Os 28/74
    Vgl auch; Beisatz: Der Vorwurf, der Täter hätte um das Vorliegen eines bestimmten Tatbestandsmerkmals wissen müssen, reicht zur Annahme eines auch nur bedingten Vorsatzes nicht aus. (T4) Veröff: EvBl 1975/26 S 52
  • 9 Os 102/75
    Entscheidungstext OGH 08.10.1975 9 Os 102/75
  • 11 Os 38/76
    Entscheidungstext OGH 14.05.1976 11 Os 38/76
    Beisatz: Der Angeklagte habe Verdacht schöpfen und die Möglichkeit der diebischen Herkunft der Gegenstände bedenken müssen, indiziert bewußte Fahrlässigkeit; daß er mit dieser Möglichkeit gerechnet hat, läßt den Schluß auf dolus principalis zu. (T5)
  • 9 Os 64/75
    Entscheidungstext OGH 23.06.1976 9 Os 64/75
    Ähnlich
  • 9 Os 122/76
    Entscheidungstext OGH 15.12.1976 9 Os 122/76
    Ähnlich
  • 12 Os 131/77
    Entscheidungstext OGH 27.10.1977 12 Os 131/77
    Beis wie T2; Veröff: SSt 48/81
  • 11 Os 17/79
    Entscheidungstext OGH 13.03.1979 11 Os 17/79
    Beisatz: Trotz der Formulierung "wissen müssen" kann sich aus dem gesamten Urteilsinhalt der Vorsatz hinreichend ergeben. (T6)
  • 13 Os 56/79
    Entscheidungstext OGH 26.04.1979 13 Os 56/79
  • 11 Os 16/80
    Entscheidungstext OGH 13.02.1980 11 Os 16/80
    Beisatz: Hier: Bei Hehlerei: Handeln "in der Vermutung der Diebstahlsherkunft". (T7)
  • 11 Os 17/80
    Entscheidungstext OGH 09.04.1980 11 Os 17/80
  • 9 Os 103/80
    Entscheidungstext OGH 13.08.1980 9 Os 103/80
    Vgl auch
  • 9 Os 20/80
    Entscheidungstext OGH 16.09.1980 9 Os 20/80
  • 13 Os 147/80
    Entscheidungstext OGH 25.09.1980 13 Os 147/80
    Vgl auch
  • 9 Os 143/80
    Entscheidungstext OGH 07.10.1980 9 Os 143/80
    Beisatz: Allgemeine Redewendungen dieser Art (hier: "bekannt sein müssen" und "für möglich halten müssen") decken auch die Schuldform bewußter Fahrlässigkeit ab, genügen daher nicht für die Annahme bedingten Vorsatzes. (T8)
  • 9 Os 107/80
    Entscheidungstext OGH 21.10.1980 9 Os 107/80
    Vgl auch; Beisatz: Klar sein müssen. (T9)
  • 13 Os 159/80
    Entscheidungstext OGH 15.01.1981 13 Os 159/80
    Vgl aber; Beisatz: Solche Formulierungen im Rahmen der Beweiswürdigung sind jedoch im Kontext der übrigen Entscheidungsgründe auszulegen und stehen der Konstatierung bedingt vorsätzlichen Handelns nicht entgegen. (T10)
  • 12 Os 158/80
    Entscheidungstext OGH 11.12.1980 12 Os 158/80
    Vgl auch
  • 11 Os 54/81
    Entscheidungstext OGH 20.05.1981 11 Os 54/81
    Vgl auch
  • 10 Os 63/81
    Entscheidungstext OGH 23.06.1981 10 Os 63/81
    Vgl auch
  • 13 Os 65/81
    Entscheidungstext OGH 09.07.1981 13 Os 65/81
    Vgl auch; Veröff: RZ 1981/79 S 276 = SSt 52/39
  • 12 Os 103/81
    Entscheidungstext OGH 16.07.1981 12 Os 103/81
    Vgl auch
  • 9 Os 134/81
    Entscheidungstext OGH 08.09.1981 9 Os 134/81
    Vgl auch
  • 13 Os 144/81
    Entscheidungstext OGH 08.10.1981 13 Os 144/81
    Vgl; Beis ähnlich T10
  • 12 Os 171/81
    Entscheidungstext OGH 17.12.1981 12 Os 171/81
    Vgl auch
  • 9 Os 8/82
    Entscheidungstext OGH 23.04.1982 9 Os 8/82
    Vgl auch
  • 11 Os 85/81
    Entscheidungstext OGH 12.05.1982 11 Os 85/81
    Vgl; Beis ähnlich T10
  • 11 Os 72/83
    Entscheidungstext OGH 21.09.1983 11 Os 72/83
    Vgl; Beis ähnlich T6; Beis ähnlich T10; Beisatz: Hier: Kein Hindernis für die Konstatierung wissentlichen Handelns. (T11)
  • 9 Os 13/84
    Entscheidungstext OGH 14.02.1984 9 Os 13/84
    Vgl auch
  • 9 Os 82/84
    Entscheidungstext OGH 12.06.1984 9 Os 82/84
    Vgl auch
  • 10 Os 106/84
    Entscheidungstext OGH 10.07.1984 10 Os 106/84
    Vgl auch; Veröff: SSt 55/46
  • 13 Os 105/84
    Entscheidungstext OGH 25.10.1984 13 Os 105/84
    Vgl auch
  • 13 Os 207/84
    Entscheidungstext OGH 16.01.1985 13 Os 207/84
    Beis wie T9
  • 12 Os 156/83
    Entscheidungstext OGH 06.12.1984 12 Os 156/83
    Vgl auch
  • 13 Os 123/86
    Entscheidungstext OGH 09.10.1986 13 Os 123/86
    Vgl auch; Beisatz: Ein bloßes "Wissen - müssen" unterstellt lediglich unbewußte Fahrlässigkeit und bedeutet folglich keine Bejahung eines dolosen Handelns. (T12)
  • 11 Os 47/86
    Entscheidungstext OGH 23.09.1986 11 Os 47/86
    Vgl auch
  • 13 Os 167/87
    Entscheidungstext OGH 21.12.1987 13 Os 167/87
    Vgl auch; Beisatz: Zu § 8 FinStrG. (T13)
  • 14 Os 154/88
    Entscheidungstext OGH 19.10.1988 14 Os 154/88
    Vgl auch; Beis wie T8; Beisatz: Hier: Erkennen mußte. (T14)
  • 12 Os 152/88
    Entscheidungstext OGH 18.05.1989 12 Os 152/88
    Vgl auch
  • 14 Os 128/89
    Entscheidungstext OGH 08.11.1989 14 Os 128/89
    Vgl auch
  • 11 Os 75/89
    Entscheidungstext OGH 01.06.1990 11 Os 75/89
    Veröff: JBl 1991,465
  • 11 Os 87/90
    Entscheidungstext OGH 20.02.1991 11 Os 87/90
    Vgl auch
  • 11 Os 5/92
    Entscheidungstext OGH 03.03.1992 11 Os 5/92
    Vgl auch
  • 14 Os 25/94
    Entscheidungstext OGH 12.04.1994 14 Os 25/94
    Vgl auch
  • 13 Os 10/00
    Entscheidungstext OGH 17.05.2000 13 Os 10/00
    Vgl; Beisatz: Die Feststellungen, es möge richtig sein, dass die Angeklagten keine Überlegungen zur insgesamt anfallend werdenden konkreten Schadenshöhe anstellten, doch sei aus den Aussagen des Erstangeklagten und Zweitangeklagten "auch" ableitbar, dass sie keineswegs darauf vertrauten, dass der Schaden lediglich bis zu einer bestimmten Höhe entstehen werde, vermögen die Annahme eines (zumindest bedingten) Vorsatzes zur Schadenshöhe von mehr als 500.000 S nicht zu tragen, weil es an der Konstatierung einer entsprechenden Wissenskomponente und Willenskomponente fehlt; die Ausführungen zur subjektiven Tatseite im Urteil indizieren bloß unbewusste ("keine Überlegungen") beziehungsweise bewusste ("vertrauten keineswegs darauf") Fahrlässigkeit zur genannten Schadenshöhe. (T15)
  • 11 Os 55/18z
    Entscheidungstext OGH 28.08.2018 11 Os 55/18z

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1969:RS0089257

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

04.10.2018
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
Zurück Haftungsausschluss Vernetzungsmöglichkeiten

Sofortabfrage ohne Anmeldung!

Jetzt Abfrage starten