RS OGH 1970/6/30 11Os78/70, 13Os2/73, 13Os174/75, 10Os83/78, 9Os21/81, 13Os48/83, 10Os219/83, 13Os17

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 30.06.1970
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Norm

StGB §28 Cb

Rechtssatz

Mehrere zeitlich nicht allzusehr differierende Ausführungshandlungen, sofern sie von einem einheitlichen - obschon im Zuge der Tat modifizierten - Vorsatz umspannt und planmäßig auf Vollendung eines und desselben Verbrechens ausgerichtet sind, müssen als eine Straftat beurteilt werden, und zwar auch dann, wenn eine (erste) Angriffshandlung fehlschlägt und eine weitere folgt.

Entscheidungstexte

  • 11 Os 78/70
    Entscheidungstext OGH 30.06.1970 11 Os 78/70
    Veröff: RZ 1971,27
  • 13 Os 2/73
    Entscheidungstext OGH 08.03.1973 13 Os 2/73
    Vgl; Beisatz: Eine einheitliche Tat, dh einheitlich zusammengefaßtes Tun (natürliche Handlungseinheit) liegt vor, wenn der Täter sich an mehreren gleichartigen Objekten versucht, um eines davon auszuwählen und zu entziehen, seine Angriffe also nicht gegen höchstpersönliche Rechtsgüter, sondern gegen wirtschaftlich idente Objekte richtet. (T1) Veröff: EvBl 1973/208 S 440
  • 13 Os 174/75
    Entscheidungstext OGH 13.05.1976 13 Os 174/75
    Beisatz: Hier: Ein bis zwei Tage Differenz zwischen fehlgeschlagenen und neuerlichem Raubangriff. (T2) Veröff: EvBl 1977/7 S 17
  • 10 Os 83/78
    Entscheidungstext OGH 21.06.1978 10 Os 83/78
  • 9 Os 21/81
    Entscheidungstext OGH 25.02.1981 9 Os 21/81
    Vgl auch
  • 13 Os 48/83
    Entscheidungstext OGH 22.09.1983 13 Os 48/83
    Vgl auch; Beisatz: Einheitlicher Willensentschluß, Identität des Tatobjekts und ein temparärer Zusammenhang vorausgeht; Verdrängung des Versuchs durch die nachfolgende Vollendung. (T3)
  • 10 Os 219/83
    Entscheidungstext OGH 14.02.1984 10 Os 219/83
    Vgl auch; Beisatz: Darüberhinaus sind Identität des Angriffsobjekts und ein solcher zeitlicher Zusammenhang zwischen Versuchshandlungen und Vollendungshandlungen erforderlich, daß diese (noch) als Einheit angesehen werden können. (T4)
  • 13 Os 178/84
    Entscheidungstext OGH 13.12.1984 13 Os 178/84
    Vgl auch; Beis wie T3
  • 12 Os 134/88
    Entscheidungstext OGH 19.01.1989 12 Os 134/88
    Vgl auch; Beisatz: Mehrere zeitlich unmittelbar aufeinanderfolgende, von einheitlichem Vorsatz geleitete und auf die Verwirklichung ein und desselben Vorhabens ausgerichtete Ausführungshandlungen stellen sich dogmatisch als Tateinheit dar. (T5)
  • 15 Os 57/89
    Entscheidungstext OGH 01.08.1989 15 Os 57/89
    Vgl auch
  • 14 Os 112/93
    Entscheidungstext OGH 14.09.1993 14 Os 112/93
    Beisatz: § 201 Abs 1 StGB. (T6)
  • 15 Os 160/93
    Entscheidungstext OGH 18.11.1993 15 Os 160/93
    Beis wie T1; Beisatz: Bei einer der allgemeinen Lebensauffassung entsprechenden Betrachtungsweise kann aber auch dann noch von einer sogenannten einheitlichen Tat, das heißt von einheitlich zusammengefaßtem Tun (natürlicher Handlungseinheit) gesprochen werden, wenn sich der Täter - wie hier - an mehreren gleichartigen Objekten versucht, um eines davon auszuwählen und zu entziehen, seine Angriffe also nicht gegen höchstpersönliche Rechtsgüter, sondern gegen wirtschaftlich idente Objekte (hier gleichartige Kraftfahrzeuge auf einem Autoabstellplatz) gerichtet sind (vgl 1973/208). Fall der sogenannten stillschweigenden Subsidiarität. (T7) Veröff: EvBl 1994/40 S 172
  • 13 Os 160/93
    Entscheidungstext OGH 24.11.1993 13 Os 160/93
  • 13 Os 24/95
    Entscheidungstext OGH 19.04.1995 13 Os 24/95
    Vgl auch
  • 11 Os 15/95
    Entscheidungstext OGH 09.05.1995 11 Os 15/95
    Vgl auch
  • 11 Os 178/96
    Entscheidungstext OGH 04.03.1997 11 Os 178/96
    Vgl auch; Beis wie T5; Beisatz: In einem solchen Fall vermag die absolute Untauglichkeit einer von mehreren Ausführungshandlungen bzw der Ausführung unmittelbar vorangehender Handlungen die Strafbarkeit des Deliktsversuchs nicht auszuschließen. (T8)
  • 15 Os 135/02
    Entscheidungstext OGH 09.01.2003 15 Os 135/02

Schlagworte

SW: Auto

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1970:RS0091549

Dokumentnummer

JJR_19700630_OGH0002_0110OS00078_7000000_002
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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