RS OGH 1972/1/25 5Ob275/71 (5Ob276/71 - 5Ob278/71), 2Ob11/74, 8Ob180/74, 1Ob218/74, 3Ob123/75, 1Ob58

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Veröffentlicht am 25.01.1972
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Norm

WG Art17 B
WG Art17 C

Rechtssatz

Bewußt zum Nachteil des Schuldners handeln erfordert keineswegs ein arglistiges Einverständnis mit dem Vormann. Es reicht vielmehr hin, daß der Inhaber des Wechsels beim Erwerb des Papiers die Beziehungen des Schuldners zum Vormann gekannt hat oder daß der dem Gemeinschuldner entstehende Nachteil von ihm erwogen wurde und er ihn in Kauf genommen hat (dolus eventualis). Dagegen reicht es nicht aus, daß der Erwerber des Wechsels bei Anwendung pflichtgemäßer Sorgfalt den Einredetatbestand und damit den Nachteil des Schuldners infolge des Abschneidens der Einrede hätte erkennen können (unbewußte Fahrlässigkeit) oder daß er zwar an die Möglichkeit des Vorliegens eines Einredetatbestandes dachte, diese Möglichkeit dann aber in der objektiv unrichtigen Erwägung abtat, sie würde dem Schuldner ohnehin keine erfolgversprechende Einrede liefern (bewußte Fahrlässigkeit).

Entscheidungstexte

  • 5 Ob 275/71
    Entscheidungstext OGH 25.01.1972 5 Ob 275/71
    Veröff: SZ 45/6 = EvBl 1972/190 S 352
  • 2 Ob 11/74
    Entscheidungstext OGH 07.03.1974 2 Ob 11/74
  • 8 Ob 180/74
    Entscheidungstext OGH 17.09.1974 8 Ob 180/74
    Veröff: QuHGZ 1975 H1/125
  • 1 Ob 218/74
    Entscheidungstext OGH 05.02.1975 1 Ob 218/74
    Veröff: QuHGZ 1975 H3/132
  • 3 Ob 123/75
    Entscheidungstext OGH 30.09.1975 3 Ob 123/75
    Veröff: EvBl 1976/52 S 101 = NZ 1981,83
  • 1 Ob 582/76
    Entscheidungstext OGH 28.04.1976 1 Ob 582/76
    Auch; Veröff: EvBl 1977/55 S 130 = QuHGZ 1976 H4/146
  • 7 Ob 567/77
    Entscheidungstext OGH 12.05.1977 7 Ob 567/77
    nur: Bewußt zum Nachteil des Schuldners handeln erfordert keineswegs ein arglistiges Einverständnis mit dem Vormann. Es reicht vielmehr hin, daß der Inhaber des Wechsels beim Erwerb des Papiers die Beziehungen des Schuldners zum Vormann bekannt hat oder daß der dem Gemeinschuldner entstehende Nachteil von ihm erwogen wurde und er ihn in Kauf genommen hat (dolus eventualis). (T1)
  • 5 Ob 692/77
    Entscheidungstext OGH 13.12.1977 5 Ob 692/77
    nur T1
  • 8 Ob 560/77
    Entscheidungstext OGH 21.12.1977 8 Ob 560/77
    nur T1
  • 7 Ob 630/80
    Entscheidungstext OGH 24.07.1980 7 Ob 630/80
    Zweiter Rechtsgang zu 7 Ob 567/77
  • 4 Ob 573/80
    Entscheidungstext OGH 02.12.1980 4 Ob 573/80
    nur T1
  • 6 Ob 529/81
    Entscheidungstext OGH 13.05.1981 6 Ob 529/81
    nur: Dagegen reicht es nicht aus, daß der Erwerber des Wechsels bei Anwendung pflichtgemäßer Sorgfalt den Einredetatbestand und damit den Nachteil des Schuldners infolge des Abschneidens der Einrede hätte erkennen können (unbewußte Fahrlässigkeit) oder daß er zwar an die Möglichkeit des Vorliegens eines Einredetatbestandes dachte, diese Möglichkeit dann aber in der objektiv unrichtigen Erwägung abtat, sie würde dem Schuldner ohnehin keine erfolgversprechende Einrede liefern (bewußte Fahrlässigkeit). (T2)
  • 1 Ob 502/81
    Entscheidungstext OGH 20.05.1981 1 Ob 502/81
    Vgl auch; Beisatz: Eskomptierung, mit Erlös werden teilweise eigene Forderungen berichtigt. (T3)
  • 3 Ob 69/81
    Entscheidungstext OGH 08.07.1981 3 Ob 69/81
    Beisatz: Den Wechselerwerber trifft keine Nachforschungspflicht über das Grundverhältnis oder sonstige Vereinbarungen. (T4)
  • 6 Ob 559/82
    Entscheidungstext OGH 10.03.1982 6 Ob 559/82
    Auch; nur T2
  • 3 Ob 636/82
    Entscheidungstext OGH 06.10.1982 3 Ob 636/82
    Auch
  • 8 Ob 517/83
    Entscheidungstext OGH 07.07.1983 8 Ob 517/83
    Beisatz: Abgrenzung der Schuldformen im Sinne des §§ 5 und 6 StGB. (T5) Veröff: HS XIV/XV/11
  • 5 Ob 665/83
    Entscheidungstext OGH 27.09.1983 5 Ob 665/83
    Veröff: HS XIV/XV/17
  • 6 Ob 707/85
    Entscheidungstext OGH 19.12.1985 6 Ob 707/85
    Vgl auch
  • 7 Ob 655/86
    Entscheidungstext OGH 02.10.1986 7 Ob 655/86
    nur T1; Veröff: SZ 59/162
  • 1 Ob 602/87
    Entscheidungstext OGH 10.06.1987 1 Ob 602/87
  • 2 Ob 634/87
    Entscheidungstext OGH 12.04.1988 2 Ob 634/87
    nur T1
  • 8 Ob 19/92
    Entscheidungstext OGH 26.11.1992 8 Ob 19/92
    Veröff: EvBl 1993/129 S 530 = ecolex 1993,158 = WBl 1993,161 = ÖBA 1993,980 (Canaris)
  • 8 Ob 260/00v
    Entscheidungstext OGH 29.03.2001 8 Ob 260/00v
    Auch; nur T1

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1972:RS0082577

Dokumentnummer

JJR_19720125_OGH0002_0050OB00275_7100000_004
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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