RS OGH 1972/2/2 1Ob11/72, 1Ob18/72, 5Ob169/72, 1Ob87/73, 1Ob65/73, 1Ob142/74, 2Ob147/75, 2Ob66/76, 6

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 02.02.1972
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Norm

ABGB §1295 Ia3a
ABGB §1295 Ia3b
ZPO §503 E4c21

Rechtssatz

Die Schadenersatzhaftung des Beklagten darf nur als gegeben angenommen werden, wenn überwiegende Gründe dafür vorliegen, dass der Schaden durch das Verhalten des in Anspruch Genommenen herbeigeführt wurde, und er einen anderen Tatsachenzusammenhang nicht noch wahrscheinlicher macht. Die Frage, ob solche überwiegende Gründe vorliegen, gehört in der Regel in das Gebiet der Beweiswürdigung. Diese Regel gilt aber nur insoweit, als es sich auch hiebei nur um Tatsachenfeststellungen handelt. Die Wertung dieser Tatsachenfeststellungen hingegen, ob damit der erforderliche Wahrscheinlichkeitsgrad erreicht ist, gehört zum Gebiet der Beweislastverteilung und somit zur rechtlichen Beurteilung.

Entscheidungstexte

  • 1 Ob 11/72
    Entscheidungstext OGH 02.02.1972 1 Ob 11/72
    Veröff: JBl 1972,426 = AnwBl 1973,74 = MietSlg 24194
  • 1 Ob 18/72
    Entscheidungstext OGH 16.02.1972 1 Ob 18/72
    Veröff: JBl 1972,569
  • 5 Ob 169/72
    Entscheidungstext OGH 10.10.1972 5 Ob 169/72
    Veröff: MietSlg 24186
  • 1 Ob 87/73
    Entscheidungstext OGH 23.05.1973 1 Ob 87/73
  • 1 Ob 65/73
    Entscheidungstext OGH 09.05.1973 1 Ob 65/73
    Veröff: SZ 46/47 = JBl 1974,318
  • 1 Ob 142/74
    Entscheidungstext OGH 11.09.1974 1 Ob 142/74
  • 2 Ob 147/75
    Entscheidungstext OGH 04.09.1975 2 Ob 147/75
  • 2 Ob 66/76
    Entscheidungstext OGH 08.04.1976 2 Ob 66/76
    Ähnlich
  • 6 Ob 547/76
    Entscheidungstext OGH 24.06.1976 6 Ob 547/76
    nur: Die Schadenersatzhaftung des Beklagten darf nur als gegeben angenommen werden, wenn überwiegende Gründe dafür vorliegen, dass der Schaden durch das Verhalten des in Anspruch Genommenen herbeigeführt wurde, und er einen anderen Tatsachenzusammenhang nicht noch wahrscheinlicher macht. (T1)
  • 7 Ob 59/77
    Entscheidungstext OGH 03.11.1977 7 Ob 59/77
    nur T1; Beisatz: Auch außerhalb des Schadenersatzrechtes. (T2)
    Veröff: SZ 50/136 = JBl 1978,600
  • 8 Ob 46/78
    Entscheidungstext OGH 29.03.1978 8 Ob 46/78
    Vgl; nur T1
  • 8 Ob 252/79
    Entscheidungstext OGH 31.01.1980 8 Ob 252/79
    Beisatz: Das Erfordernis der Wahrscheinlichkeit der Verursachung darf allerdings nicht leicht genommen werden. (hier: Alkoholkonsum und epileptischer Anfall). (T3)
  • 8 Ob 193/80
    Entscheidungstext OGH 04.12.1980 8 Ob 193/80
    nur: Die Frage, ob solche überwiegende Gründe vorliegen, gehört in der Regel in das Gebiet der Beweiswürdigung. Diese Regel gilt aber nur insoweit, als es sich auch hiebei nur um Tatsachenfeststellungen handelt. Die Wertung dieser Tatsachenfeststellungen hingegen, ob damit der erforderliche Wahrscheinlichkeitsgrad erreicht ist, gehört zum Gebiet der Beweislastverteilung und somit zur rechtlichen Beurteilung. (T4)
    Beis wie T3 nur: Das Erfordernis der Wahrscheinlichkeit der Verursachung darf allerdings nicht leicht genommen werden. (T5)
    Beisatz: Hier: Folgeunfall (T6)
  • 4 Ob 527/80
    Entscheidungstext OGH 24.03.1981 4 Ob 527/80
    Vgl
  • 8 Ob 38/81
    Entscheidungstext OGH 07.05.1981 8 Ob 38/81
    nur T4; Beis wie T5
  • 2 Ob 22/82
    Entscheidungstext OGH 23.03.1982 2 Ob 22/82
    nur T1; Veröff: RZ 1983/14 S 66
  • 1 Ob 738/83
    Entscheidungstext OGH 14.12.1983 1 Ob 738/83
    nur T1
  • 2 Ob 41/84
    Entscheidungstext OGH 28.08.1984 2 Ob 41/84
  • 3 Ob 623/86
    Entscheidungstext OGH 11.11.1987 3 Ob 623/86
    nur: Die Schadenersatzhaftung des Beklagten darf nur als gegeben angenommen werden, wenn überwiegende Gründe dafür vorliegen, dass der Schaden durch das Verhalten des in Anspruch Genommenen herbeigeführt wurde, und er einen anderen Tatsachenzusammenhang nicht noch wahrscheinlicher macht. Die Frage, ob solche überwiegende Gründe vorliegen, gehört in der Regel in das Gebiet der Beweiswürdigung. (T7)
    Veröff: JBl 1988,243
  • 2 Ob 596/89
    Entscheidungstext OGH 19.12.1989 2 Ob 596/89
  • 7 Ob 160/01g
    Entscheidungstext OGH 31.07.2001 7 Ob 160/01g
    Vgl auch
  • 7 Ob 255/07m
    Entscheidungstext OGH 12.12.2007 7 Ob 255/07m
    Auch; Beisatz: Hier: Klärung der Kausalität eines ärztlichen Kunstfehlers. (T8)
  • 4 Ob 145/10t
    Entscheidungstext OGH 05.10.2010 4 Ob 145/10t
    Vgl auch
  • 8 Ob 30/11m
    Entscheidungstext OGH 22.03.2011 8 Ob 30/11m
    Auch; nur T1; Beis wie T8
  • 2 Ob 97/11w
    Entscheidungstext OGH 22.06.2011 2 Ob 97/11w
    Vgl; nur T1
  • 1 Ob 172/12v
    Entscheidungstext OGH 11.10.2012 1 Ob 172/12v
    Vgl
  • 2 Ob 227/12i
    Entscheidungstext OGH 14.03.2013 2 Ob 227/12i
    Auch; nur T1; Beisatz: Dies betrifft bereits die Frage, ob der (zulässige) Anscheinsbeweis erbracht worden ist. (T9)
  • 3 Ob 212/13t
    Entscheidungstext OGH 22.01.2014 3 Ob 212/13t
  • 3 Ob 191/13d
    Entscheidungstext OGH 22.01.2014 3 Ob 191/13d
    Auch; nur T1
  • 7 Ob 88/17t
    Entscheidungstext OGH 27.09.2017 7 Ob 88/17t
    Vgl
  • 4 Ob 176/19i
    Entscheidungstext OGH 24.10.2019 4 Ob 176/19i
    Vgl; Beisatz: Liegt ein ärztlicher Behandlungsfehler vor, so genügt für den Kausalitätsbeweis der Anscheinsbeweis der überwiegenden Wahrscheinlichkeit durch den Patienten. Gelingt dieser, so obliegt es dem Beklagten, die Kausalität der Pflichtwidrigkeit ? durch Entkräftung des ihn belastenden Anscheinsbeweises ? ernsthaft zweifelhaft zu machen. Dazu muss er darlegen, dass andere Schadensursachen wahrscheinlicher sind als die ihm unterlaufene Sorgfaltswidrigkeit. (T10)

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1972:RS0022782

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

16.12.2019
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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