RS OGH 1972/4/5 1Ob60/72, 1Ob211/72, 1Ob90/74, 1Ob121/74, 1Ob170/74, 8Ob79/75, 1Ob222/75, 5Ob140/75,

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 05.04.1972
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Norm

ABGB §6
ABGB §7

Rechtssatz

Unbefriedigende Gesetzesbestimmungen zu ändern, ist nicht Sache der Rechtsprechung, sondern der Gesetzgebung; die Gerichte haben nur die bestehenden Gesetze anzuwenden; es ist hingegen keineswegs ihre Aufgabe, im Wege der Rechtsfortbildung oder einer allzu weitherzigen Interpretation möglicher Intentionen des Gesetzgebers Gedanken in eine Gesetz zu tragen, die darin nicht enthalten sind (vgl SZ 40/154). Als maßgebend kann vielmehr nur der objektive Sinn eines gehörig kundgemachten Gesetzeswortlautes angesehen werden (SZ 41/119). Ein Rechtssatz, der im Gesetz nicht einmal angedeutet ist, kann auch nicht im Wege der Auslegung Geltung erlangen (SZ 39/102; JBl 1961,425).

Entscheidungstexte

  • 1 Ob 60/72
    Entscheidungstext OGH 05.04.1972 1 Ob 60/72
    Veröff: SZ 45/41 = EvBl 1972/159 S 298 = JBl 1972,538
  • 1 Ob 211/72
    Entscheidungstext OGH 25.10.1972 1 Ob 211/72
    Veröff: RZ 1973/1 S 15 = JBl 1974,99
  • 1 Ob 90/74
    Entscheidungstext OGH 22.05.1974 1 Ob 90/74
    nur: Ein Rechtssatz, der im Gesetz nicht einmal angedeutet ist, kann auch nicht im Wege der Auslegung Geltung erlangen. (T1) Veröff: SZ 47/65 = EvBl 1974/285 S 631 = JBl 1974,472 = NZ 1975,30
  • 1 Ob 121/74
    Entscheidungstext OGH 28.08.1974 1 Ob 121/74
  • 1 Ob 170/74
    Entscheidungstext OGH 23.10.1974 1 Ob 170/74
    nur: Unbefriedigende Gesetzesbestimmungen zu ändern, ist nicht Sache der Rechtsprechung, sondern der Gesetzgebung. (T2) Veröff: JBl 1975,379 = RZ 1975/76 S 177 (krit Morscher)
  • 8 Ob 79/75
    Entscheidungstext OGH 14.05.1975 8 Ob 79/75
    Veröff: EvBl 1976/22 S 44 = RZ 1976/2 S 15
  • 1 Ob 222/75
    Entscheidungstext OGH 29.10.1975 1 Ob 222/75
    nur: Unbefriedigende Gesetzesbestimmungen zu ändern, ist nicht Sache der Rechtsprechung, sondern der Gesetzgebung; die Gerichte haben nur die bestehenden Gesetze anzuwenden; es ist hingegen keineswegs ihre Aufgabe, im Wege der Rechtsfortbildung oder einer allzu weitherzigen Interpretation möglicher Intentionen des Gesetzgebers Gedanken in eine Gesetz zu tragen, die darin nicht enthalten sind (vgl SZ 40/154). (T3)
    Veröff: SZ 48/114 = EvBl 1977/42 S 101
  • 5 Ob 140/75
    Entscheidungstext OGH 04.11.1975 5 Ob 140/75
    nur T3; Beisatz: Hier Pflicht zur vollständigen Entscheidungsbegründung, auch wenn das entscheidende Gericht an die rechtliche Beurteilung eines Aufhebungsbeschlusses gebunden ist. (T4)
    Veröff: RZ 1976/45 S 77
  • 4 Ob 16/78
    Entscheidungstext OGH 06.06.1978 4 Ob 16/78
    nur T3; Veröff: EvBl 1971/35 S 97
  • 3 Ob 515/80
    Entscheidungstext OGH 25.03.1981 3 Ob 515/80
    nur T2; Veröff: SZ 54/40 = EvBl 1981/167 S 490 = JBl 1982,99 = ÖA 1983,47
  • 7 Ob 65/80
    Entscheidungstext OGH 25.06.1981 7 Ob 65/80
    nur T2
  • 4 Ob 156/80
    Entscheidungstext OGH 15.09.1981 4 Ob 156/80
    nur T3; Beisatz: § 4 Abs 2 DHG. (T5)
    Veröff: SZ 54/120 = EvBl 1981/237 S 662 = Arb 10015
  • 7 Ob 5/82
    Entscheidungstext OGH 11.02.1982 7 Ob 5/82
    Auch; nur T2
  • 7 Ob 4/83
    Entscheidungstext OGH 27.01.1983 7 Ob 4/83
    nur T2
  • 4 Ob 353/83
    Entscheidungstext OGH 14.06.1983 4 Ob 353/83
    nur T2; Veröff: ÖBl 1984,14
  • 1 Ob 604/84
    Entscheidungstext OGH 27.06.1984 1 Ob 604/84
    nur: Als maßgebend kann vielmehr nur der objektive Sinn eines gehörig kundgemachten Gesetzeswortlautes angesehen werden (SZ 41/119). (T6)
    nur T1
    Veröff: EvBl 1984/133 S 519
  • 4 Ob 27/85
    Entscheidungstext OGH 19.03.1985 4 Ob 27/85
    nur T1; nur T2; Beisatz: Hier Kollektivvertrag. (T7)
    Veröff: Arb 10447
  • 2 Ob 80/90
    Entscheidungstext OGH 21.11.1990 2 Ob 80/90
    nur T2
  • 4 Ob 541/91
    Entscheidungstext OGH 24.09.1991 4 Ob 541/91
    nur T2; Veröff: SZ 64/161 = ÖA 1992,60
  • 4 Ob 542/91
    Entscheidungstext OGH 24.09.1991 4 Ob 542/91
    nur T2; Veröff: NZ 1992,270 = ÖA 1992,92
  • 6 Ob 2325/96x
    Entscheidungstext OGH 05.12.1996 6 Ob 2325/96x
    nur T3
  • 9 Ob 96/98b
    Entscheidungstext OGH 01.04.1998 9 Ob 96/98b
    nur T3; Beisatz: Hier: Gleichstellung von Ehe und Lebensgemeinschaft. (T8)
  • 10 ObS 245/98x
    Entscheidungstext OGH 18.08.1998 10 ObS 245/98x
    nur T2
  • 10 ObS 392/98i
    Entscheidungstext OGH 01.12.1998 10 ObS 392/98i
    nur T2
  • 7 Ob 246/99y
    Entscheidungstext OGH 10.11.1999 7 Ob 246/99y
    Auch; Beisatz: Dass es durch Mehrfachauszahlungen seitens der Einlagensicherungseinrichtung nach § 93 BWG "zwangsläufig zu einer Mehrbelastung des Kreditinstitutes (beziehungsweise der Konkursmasse) kommen muss", mag zutreffen, ist jedoch eine vom Gesetzgeber (offenbar bewusst) in Kauf genommene Folge, die hintanzuhalten wohl nicht Aufgabe der diese Rechtsnorm anwendenden Gerichte und ihrer Rechtsprechung sein kann. (T9)
    Veröff: SZ 72/170
  • 6 Ob 240/99h
    Entscheidungstext OGH 11.11.1999 6 Ob 240/99h
    Vgl auch; Beisatz: Hier: §§ 12,13 1. Euro-JuBe Euro-Umstellung. (T10)
    Veröff: SZ 72/176
  • 8 ObA 30/00w
    Entscheidungstext OGH 09.11.2000 8 ObA 30/00w
    Vgl; nur T3; Beis wie T7
  • 10 ObS 252/01h
    Entscheidungstext OGH 04.09.2001 10 ObS 252/01h
    Auch; nur T3
  • 6 Ob 251/01g
    Entscheidungstext OGH 18.10.2001 6 Ob 251/01g
    nur T2
  • 10 ObS 24/02f
    Entscheidungstext OGH 29.01.2002 10 ObS 24/02f
    Auch; nur T3
  • 10 ObS 226/01k
    Entscheidungstext OGH 16.04.2002 10 ObS 226/01k
    Auch; nur T3
  • 5 Ob 36/02h
    Entscheidungstext OGH 26.02.2002 5 Ob 36/02h
    nur T2
  • 9 ObA 289/01t
    Entscheidungstext OGH 17.04.2002 9 ObA 289/01t
    nur T2
  • 10 ObS 146/02x
    Entscheidungstext OGH 27.08.2002 10 ObS 146/02x
    Auch; Bem: Die ursprünglich an dieser Stelle aus Versehen mit der Kennzeichnung nur T11 erfolgte Wiederholung des Teilsatzes T2 wurde gelöscht. - April 2022 (T11)
    Beisatz: Es ist nicht Aufgabe der Gerichte, durch zu weitherzige Interpretation rechtspolitische Aspekte zu berücksichtigen, die den Gesetzgeber bisher (bewusst oder unbewusst) nicht veranlasst haben, Gesetzesänderungen vorzunehmen. (T12)
  • 8 ObS 13/03z
    Entscheidungstext OGH 29.04.2004 8 ObS 13/03z
    Auch; nur T2; Beisatz: Hier: Europarechtswidrige Bestimmung des § 1 Abs 6 Z 3 IESG. (T13)
    Veröff: SZ 2004/67
  • 8 ObA 42/05t
    Entscheidungstext OGH 08.09.2005 8 ObA 42/05t
    Ähnlich; nur T2; Beis wie T7
  • 6 Ob 92/07h
    Entscheidungstext OGH 25.05.2007 6 Ob 92/07h
    Auch; nur T11; Beisatz: Hier: § 5 Z 7 GenG. (T14)
    Veröff: SZ 2007/87
  • 9 ObA 52/07y
    Entscheidungstext OGH 20.08.2008 9 ObA 52/07y
    Vgl auch; Beisatz: Verändern sich die tatsächlichen Umstände dergestalt, dass die Regelungen der Kollektivverträge unzweckmäßig oder unbefriedigend werden, so sind nicht die Gerichte, sondern die Kollektivvertragsparteien gehalten, den Kollektivvertrag zu ändern. Gleiches muss für die Parteien einer Betriebsvereinbarung gelten. (T15)
  • 6 Ob 200/08t
    Entscheidungstext OGH 06.11.2008 6 Ob 200/08t
    Auch; Beisatz: Hier: § 42 KBGG idF BGBl I 2007/76. (T16)
  • 6 Ob 219/08m
    Entscheidungstext OGH 06.11.2008 6 Ob 219/08m
    Auch; Beis wie T16
  • 8 ObA 74/09d
    Entscheidungstext OGH 18.02.2010 8 ObA 74/09d
    Auch; nur T2
  • 8 ObA 54/10i
    Entscheidungstext OGH 25.05.2011 8 ObA 54/10i
    Vgl; nur T2; Beis wie T7
  • 9 ObA 53/11a
    Entscheidungstext OGH 28.06.2011 9 ObA 53/11a
    Auch
  • 9 ObA 112/11b
    Entscheidungstext OGH 25.10.2011 9 ObA 112/11b
    Auch; nur T2; Beis wie T7; Beis wie T15 nur: Verändern sich die tatsächlichen Umstände dergestalt, dass die Regelungen der Kollektivverträge unzweckmäßig oder unbefriedigend werden, so sind nicht die Gerichte, sondern die Kollektivvertragsparteien gehalten, den Kollektivvertrag zu ändern. (T17)
  • 2 Ob 131/11w
    Entscheidungstext OGH 14.02.2012 2 Ob 131/11w
    Auch
  • 9 Ob 65/11s
    Entscheidungstext OGH 27.02.2012 9 Ob 65/11s
    nur T2
    Veröff: SZ 2012/23
  • 2 Ob 165/13y
    Entscheidungstext OGH 14.11.2013 2 Ob 165/13y
    Beisatz: Hier: Problematik des Mietzinsminderungsanspruchs nach Mängelbehebung durch den Mieter; keine analoge Anwendung des § 1096 ABGB mangels planwidriger Gesetzeslücke. Mit ausführlicher Darstellung der Gesetzesmaterialien zur WRN 2006. (T18)
  • 9 Ob 27/14g
    Entscheidungstext OGH 25.06.2014 9 Ob 27/14g
    nur T2
  • 6 Ob 187/14i
    Entscheidungstext OGH 19.11.2014 6 Ob 187/14i
    Vgl auch; Beisatz: Eine Analogie ist jedenfalls dann unzulässig, wenn Gesetzeswortlaut und klare gesetzgeberische Absicht in die Gegenrichtung weisen. (T19)
    Beisatz: Hier: Keine analoge Anwendung des § 1 Abs 1 lit b NotariatsaktG auf Darlehensverträge zwischen Lebensgefährten. (T20)
  • 10 ObS 17/15w
    Entscheidungstext OGH 28.04.2015 10 ObS 17/15w
    Auch; Veröff: SZ 2015/43
  • 6 Ob 30/15b
    Entscheidungstext OGH 19.03.2015 6 Ob 30/15b
    Vgl auch; nur T19; Beisatz: Hier: § 23 MedienG (T21)
  • 2 Ob 207/14a
    Entscheidungstext OGH 19.11.2015 2 Ob 207/14a
    Vgl; Beisatz: Dem Quotenvorrecht der Sozialversicherungsträger seine „Schärfe“ zu nehmen, ist in erster Linie eine rechtspolitische Frage und damit Aufgabe des Gesetzgebers und nicht Sache der Rechtsprechung. (T22)
  • 10 ObS 23/16d
    Entscheidungstext OGH 13.04.2016 10 ObS 23/16d
    Auch
  • 10 Ob 64/17k
    Entscheidungstext OGH 20.02.2018 10 Ob 64/17k
    Auch
  • 8 Ob 79/18b
    Entscheidungstext OGH 29.05.2018 8 Ob 79/18b
    nur T3
  • 7 Ob 19/19y
    Entscheidungstext OGH 27.02.2019 7 Ob 19/19y
    Vgl
  • 5 Ob 19/19h
    Entscheidungstext OGH 21.05.2019 5 Ob 19/19h
    nur T2
  • 5 Ob 70/19h
    Entscheidungstext OGH 13.06.2019 5 Ob 70/19h
    Auch
  • 9 ObA 87/19p
    Entscheidungstext OGH 23.07.2019 9 ObA 87/19p
    Auch; nur T11
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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