RS OGH 1972/5/17 13Os29/72, 10Os57/77, 12Os157/77, 10Os67/78, 11Os70/78, 13Os133/78, 11Os3/79, 11Os6

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 17.05.1972
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Norm

StGB §1
StGB §28 E
StGB §33 Z1
StGB §33 Z2
StPO §281 Z10 A
StPO §282 C
StPO §290

Rechtssatz

Die Verurteilung wegen zweier Verbrechen muß nicht strenger sein als die wegen eines Verbrechens in zweifacher Begehung (Wiederholung) oder gegenüber verschiedenen Personen, sofern der gleiche Strafsatz zur Anwendung kommt. Dem Erschwerungsgrund des Zusammentreffens mehrerer Verbrechen steht auf der anderen Seite der Erschwerungsgrund der Wiederholung oder des Angriffes gegen mehrere Personen gegenüber.

Entscheidungstexte

  • 13 Os 29/72
    Entscheidungstext OGH 17.05.1972 13 Os 29/72
    Veröff: EvBl 1972/354 S 666 = RZ 1972,182 = SSt 43/20
  • 10 Os 57/77
    Entscheidungstext OGH 22.06.1977 10 Os 57/77
    Vgl; Beisatz: Bei einer Vielzahl von Diebstählen mit einer einhunderttausend Schilling übersteigenden Grenze fällt nach Gerichtsübung ein zusätzliches Diebstahlsfaktum mit geringerem Wert weit weniger ins Gewicht als eine gesondert zu wertende Hehlerei. (T1)
  • 12 Os 157/77
    Entscheidungstext OGH 19.12.1977 12 Os 157/77
    Ähnlich; Beisatz: Hier: Trennung der Beurteilung in § 135 StGB und § 127 StGB bei Entziehung von Bargeld samt Behältnis. (T2) Veröff: JBl 1978,216
  • 10 Os 67/78
    Entscheidungstext OGH 24.05.1978 10 Os 67/78
    Vgl; Beisatz: Nicht zum Vorteil des Angeklagten, wenn ein gesondert als Vergehen gewertetes Faktum statt dessen einem an sich bereits gegebenen Verbrechenstatbild zusätzlich unterstellt werden soll. (T3)
  • 11 Os 70/78
    Entscheidungstext OGH 13.06.1978 11 Os 70/78
    Vgl auch; Beisatz: Die bloße Mehrfachqualifikation eines Delikts ist allein nicht beschwerlicher als eine nur einfache Qualifikation eines anderen Delikts, weil strafbestimmend ohnehin nur die Qualifikation mit dem höchsten Strafsatz ist. (T4)
  • 13 Os 133/78
    Entscheidungstext OGH 05.10.1978 13 Os 133/78
    Vgl aber; Beis gegenteilig T2
  • 11 Os 3/79
    Entscheidungstext OGH 04.09.1979 11 Os 3/79
    Vgl; Beisatz: Hier: Keine Herausnahme und Umqualifizierung eines Untreuefaktums aus einer Gesamtunterstellung aller Taten unter Betrug mangels Nachteils für den Verurteilten. (T5)
  • 11 Os 63/80
    Entscheidungstext OGH 11.06.1980 11 Os 63/80
    Vgl auch; Beisatz: Hier: Keine Beschwer bei Verurteilung nach § 486 Z 1 StG wegen Handlungen vor und nach § 159 Abs 1 Z 2 StGB wegen solcher nach dem 01.01.1975. (T6) Veröff: EvBl 1981/43 S 126
  • 13 Os 84/80
    Entscheidungstext OGH 11.09.1980 13 Os 84/80
    Ähnlich; Beis wie T2; Veröff: EvBl 1981/118 S 357
  • 10 Os 167/81
    Entscheidungstext OGH 23.03.1982 10 Os 167/81
    Vgl auch
  • 9 Os 164/82
    Entscheidungstext OGH 01.03.1983 9 Os 164/82
    Vgl; Beis wie T5; Beisatz: Hier: Untreue und Veruntreuung. (T7)
  • 9 Os 9/84
    Entscheidungstext OGH 24.01.1984 9 Os 9/84
    Ausdrücklich gegenteilig
  • 10 Os 7/86
    Entscheidungstext OGH 29.04.1986 10 Os 7/86
    Vgl; Beis wie T3
  • 12 Os 122/89
    Entscheidungstext OGH 05.04.1990 12 Os 122/89
    Vgl; Beisatz: Wäre der als Vergehen des schweren Betruges (§§ 146, 147 Abs 1 Z 2 und Abs 2 StGB) beurteilte Sachverhalt rechtsrichtig als die zweifache Begehung des (dem Angeklagten weiters zur Last liegenden) Verbrechens der betrügerischen Krida und zusätzlich als Vergehen der Urkundenfälschung zu beurteilen, so entzieht sich diese rechtsirrige Subsumtion mangels eines Nachteils für den Angeklagten einer amtswegigen Korrektur (§ 290 Abs 1 StPO). (T8)
  • 13 Os 97/02
    Entscheidungstext OGH 25.09.2002 13 Os 97/02
    Vgl auch; Beis ähnlich T4; Beisatz: Hier: Am gemäß § 28 StGB anzuwendenden zweiten Strafsatz des § 130 StGB (und bei den Strafzumessungsgründen wie dem besonderen Erschwerungsgrund nach § 33 Z 1 StGB) hätte sich nichts geändert. (T9)
  • 13 Os 18/03
    Entscheidungstext OGH 30.04.2003 13 Os 18/03
    Vgl; Beisatz: Hier: Fehlende Beschwer, weil eine Subsumtionsänderung in Ansehung bloß eines Teils der tateinheitlich weggenommenen Gegenstände an der Beurteilung der Wegnahme der übrigen als Diebstahl nichts ändern, aber zur Annahme von Idealkonkurrenz mit einem weiteren Delikt (§ 135 Abs 1 StGB) führen, somit dem Angeklagten zum Nachteil gereichen würde. (T10)
  • 11 Os 104/04
    Entscheidungstext OGH 23.01.2007 11 Os 104/04
    Vgl auch; Beisatz: Hier: Kein amtswegig aufzugreifender Nachteil für den Angeklagten, weil auch die rechtsrichtige Qualifikation als Beitrag zur Untreue anstelle als vollendeter Betrug an dem gemäß § 28 StGB anzuwendenden Strafsatz des § 147 Abs 3 StGB nichts geändert hätte. (T11)

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1972:RS0088929

Dokumentnummer

JJR_19720517_OGH0002_0130OS00029_7200000_003
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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