RS OGH 1972/8/30 1Ob141/72 (1Ob197/72), 8Ob112/72, 4Ob592/72, 7Ob43/73, 5Ob71/73, 6Ob8/75 (6Ob9/75),

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 30.08.1972
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Norm

ArbGerG §1 IA
ArbGerG §1 IGa
JN §41

Rechtssatz

Für die Beurteilung der Zuständigkeitsfrage sind im Normalfall die Klageangaben maßgebend; die Behauptungen des Beklagten sind dann ebensowenig zu berücksichtigen wie die Aussagen der Zeugen und Parteien. Dieser Grundsatz kommt allerdings nur zum Tragen, wenn die die Zuständigkeit oder Nichtzuständigkeit des Arbeitsgerichtes begründenden Tatsachen auch Anspruchsvoraussetzungen sind. Handelt es sich um reine Zuständigkeitsvoraussetzungen, hängt die Entscheidung über die Zuständigkeit davon ab, welches Sachverhaltsbild sich nach den gewonnenen Verfahrensergebnissen darbietet.

Entscheidungstexte

  • 1 Ob 141/72
    Entscheidungstext OGH 30.08.1972 1 Ob 141/72
    Veröff: Arb 9030
  • 8 Ob 112/72
    Entscheidungstext OGH 19.09.1972 8 Ob 112/72
    Veröff: MietSlg 24607
  • 4 Ob 592/72
    Entscheidungstext OGH 07.11.1972 4 Ob 592/72
  • 7 Ob 43/73
    Entscheidungstext OGH 25.04.1973 7 Ob 43/73
    Veröff: SZ 46/25 = EvBl 1973/181 S 400
  • 5 Ob 71/73
    Entscheidungstext OGH 30.05.1973 5 Ob 71/73
  • 6 Ob 8/75
    Entscheidungstext OGH 30.01.1975 6 Ob 8/75
    Auch; Veröff: JBl 1975,606 = Arb 9317
  • 6 Ob 3/75
    Entscheidungstext OGH 06.02.1975 6 Ob 3/75
    Veröff: Arb 9318
  • 4 Ob 14/75
    Entscheidungstext OGH 08.04.1975 4 Ob 14/75
    Veröff: Arb 9343
  • 7 Ob 264/75
    Entscheidungstext OGH 11.12.1975 7 Ob 264/75
    Veröff: RZ 1976/87 S 157 = ZVR 1976/298 S 309
  • 4 Ob 558/76
    Entscheidungstext OGH 28.06.1976 4 Ob 558/76
  • 4 Ob 92/76
    Entscheidungstext OGH 21.09.1976 4 Ob 92/76
    Veröff: Arb 9518
  • 8 Ob 569/78
    Entscheidungstext OGH 05.12.1978 8 Ob 569/78
    Veröff: Arb 9747
  • 1 Ob 650/79
    Entscheidungstext OGH 03.09.1979 1 Ob 650/79
  • 7 Ob 517/81
    Entscheidungstext OGH 09.04.1981 7 Ob 517/81
    Veröff: EvBl 1981/231 S 659 = JBl 1982,376
  • 6 Ob 804/81
    Entscheidungstext OGH 11.11.1981 6 Ob 804/81
    Veröff: Arb 10051
  • 6 Ob 566/83
    Entscheidungstext OGH 09.03.1983 6 Ob 566/83
    Auch
  • 7 Ob 310/02t
    Entscheidungstext OGH 29.01.2003 7 Ob 310/02t
    Auch; Beisatz: Wenn die die Zuständigkeit begründenden Tatsachen zugleich auch Anspruchsvoraussetzung sind ("doppelrelevante Tatsachen"), sind sie auch dann der Zuständigkeitsentscheidung zugrunde zu legen, wenn sie vom Beklagten bestritten wurden. (T1)
  • 5 Ob 274/02h
    Entscheidungstext OGH 03.12.2002 5 Ob 274/02h
    Vgl auch; Beisatz: Es hat bei der Maßgeblichkeit der vom Kläger zur Zuständigkeit des angerufenen Gerichts vorgetragenen Tatsachen zu bleiben, wenn der Beklagte seine Unzuständigkeitseinrede nur mit Behauptungen untermauert, die zugleich das Nichtbestehen des eingeklagten Anspruchs belegen sollen. (T2)
    Beisatz: Ob diese "doppelrelevanten Tatsachen" zutreffen (und demnach eine Stattgebung des Klagebegehrens verhindern), ist nicht im Rahmen der Zuständigkeitsprüfung des angerufenen Gerichts zu entscheiden, sondern der Sachentscheidung vorbehalten. Lassen sich die Behauptungen des Beklagten nicht verifizieren, erledigt sich die Unzuständigkeitseinrede von selbst; stimmen sie, hat dies zur Abweisung des Klagebegehrens zu führen. (T3)
  • 10 Ob 66/06p
    Entscheidungstext OGH 30.01.2007 10 Ob 66/06p
    Vgl auch; Beisatz: Aus den Erwägungen der Judikatur zu den sogenannten „doppelrelevanten" Tatsachen (vgl. RS0056159, RS0050455) im Zusammenhang mit der Prüfung der Zuständigkeitsfrage erscheint es geboten, diese Grundsätze auch auf die Prüfung des Vorliegens der Prozessvoraussetzung der gesetzlichen Vertretung (§ 4 ZPO) anzuwenden, zumal sich die amtswegige Prüfung der Prozessvoraussetzungen im Sinn des § 41 JN nicht nur auf die Zuständigkeit des Gerichtes, sondern auch auf das Vorliegen aller anderen Prozessvoraussetzungen zu erstrecken hat (T4)
    Veröff: SZ 2007/9
  • 6 Ob 72/13a
    Entscheidungstext OGH 06.06.2013 6 Ob 72/13a
    Vgl; Beisatz: Im Zusammenhang mit doppelrelevanten Tatsachen hat der Oberste Gerichtshof bereits ausgesprochen, dass die Beurteilung, ob die diesbezüglichen Prozessbehauptungen schlüssig sind, immer nur den Einzelfall betrifft und damit regelmäßig keine erhebliche Rechtsfrage iSd § 502 Abs 1 ZPO bildet. (T5)
  • 7 Ob 163/15v
    Entscheidungstext OGH 16.10.2015 7 Ob 163/15v
    Auch
  • 5 Ob 72/16y
    Entscheidungstext OGH 01.03.2017 5 Ob 72/16y
    Auch; Veröff: SZ 2017/30
  • 6 Ob 19/18i
    Entscheidungstext OGH 28.03.2018 6 Ob 19/18i
    Auch; nur: Für die Beurteilung der Zuständigkeitsfrage sind im Normalfall die Klageangaben maßgebend; die Behauptungen des Beklagten sind dann ebensowenig zu berücksichtigen wie die Aussagen der Zeugen und Parteien. Dieser Grundsatz kommt allerdings nur zum Tragen, wennd ie die Zuständigkeit oder Nichtzuständigkeit begründenden Tatsachen auch Anspruchsvoraussetzungen sind. (T6)
    Beis wie T2; Beis wie T3 nur: Ob diese "doppelrelevanten Tatsachen" zutreffen (und demnach eine Stattgebung des Klagebegehrens verhindern), ist nicht im Rahmen der Zuständigkeitsprüfung des angerufenen Gerichts zu entscheiden, sondern der Sachentscheidung vorbehalten. (T7)
    Veröff: SZ 2018/28
  • 8 Ob 31/19w
    Entscheidungstext OGH 25.03.2019 8 Ob 31/19w
    Auch; Beisatz: Hier: Internationale Zuständigkeit. (T8)
    Beisatz wie T1; Beisatz: Auch der EuGH sprach bereits aus, dass das angerufene nationale Gericht im Fall des Bestreitens der Behauptungen des Klägers durch den Beklagten nicht verpflichtet ist, im Stadium der Ermittlung der Zuständigkeit ein Beweisverfahren durchzuführen, aber alle vorliegenden Informationen zu würdigen hat, wozu gegebenenfalls auch die Einwände des Beklagten gehören. (T9)
  • 8 Ob 30/19y
    Entscheidungstext OGH 29.04.2019 8 Ob 30/19y
    Auch; Nur: Für die Beurteilung der internationalen Zuständigkeit sind die Klageangaben maßgeblich. (T10)
    Beis wie T1
  • 8 Ob 45/19d
    Entscheidungstext OGH 27.06.2019 8 Ob 45/19d
    nur T10; Beis wie T1
  • 7 Ob 65/21s
    Entscheidungstext OGH 28.04.2021 7 Ob 65/21s
    Vgl; Beisatz: Das gilt nicht, wenn der unstrittige Wortlaut einer Vertragsbestimmung auszulegen ist. (T11)
  • 7 Ob 82/21s
    Entscheidungstext OGH 26.05.2021 7 Ob 82/21s
    Vgl; Beis wie T11
  • 7 Ob 46/21x
    Entscheidungstext OGH 26.05.2021 7 Ob 46/21x
    Vgl; Beis wie T11
  • 7 Ob 74/21i
    Entscheidungstext OGH 26.05.2021 7 Ob 74/21i
    Vgl; Beis wie T11
  • 7 Ob 48/21s
    Entscheidungstext OGH 26.05.2021 7 Ob 48/21s
    Vgl; Beis wie T11
  • 7 Ob 73/21t
    Entscheidungstext OGH 26.05.2021 7 Ob 73/21t
    Vgl; Beis wie T11
  • 7 Ob 58/21m
    Entscheidungstext OGH 26.05.2021 7 Ob 58/21m
    Vgl; Beis wie T11
  • 7 Ob 72/21w
    Entscheidungstext OGH 26.05.2021 7 Ob 72/21w
    Vgl; Beis wie T11
  • 7 Ob 71/21y
    Entscheidungstext OGH 26.05.2021 7 Ob 71/21y
    Vgl; Beis wie T11
  • 7 Ob 89/21w
    Entscheidungstext OGH 26.05.2021 7 Ob 89/21w
    Vgl; Beis wie T11
  • 7 Ob 84/21k
    Entscheidungstext OGH 26.05.2021 7 Ob 84/21k
    Vgl; Beis wie T11
  • 5 Ob 193/20y
    Entscheidungstext OGH 31.05.2021 5 Ob 193/20y
    Vgl; nur T10; Beis wie T1; Beis wie T5
  • 17 Ob 12/21w
    Entscheidungstext OGH 08.04.2022 17 Ob 12/21w
    Vgl
  • 4 Ob 36/22f
    Entscheidungstext OGH 22.04.2022 4 Ob 36/22f
    Vgl; Beis wie T9

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1972:RS0050455

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

07.06.2022
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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