RS OGH 1972/8/30 1Ob165/72 (1Ob192/72), 5Ob216/72, 5Ob241/72, 1Ob53/73, 5Ob118/73, 1Ob142/73, 1Ob138

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 30.08.1972
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Norm

ABGB §166a
AußStrG §14 Abs2 B3
ZPO §502 Abs2 Z1 Ca1

Rechtssatz

Wird in einem Revisionsrekurs nicht nur geltend gemacht, daß die für die Bemessung des Unterhaltes eines unehelichen Kindes maßgeblichen gesetzlichen Vorschriften innerhalb des dort gezogenen Rahmens falsch angewendet wurden, sondern gerügt, daß ein gesetzlicher Grundsatz für die Unterhaltsbemessung infolge Verkennung der Rechtslage nicht beachtet und daher aus einem Rechtsirrtum nicht in die für die Unterhaltsbemessung maßgeblichen Ermessenserwägungen einbezogen wurde, geht es nicht um die bloße Bemessung des Unterhaltes, sondern um den Grund des Anspruches (hier: § 166 a ABGB Nichtberücksichtigung der Lebensverhältnisse des Vaters und der Mutter). § 14 Abs 2 AußStrG gilt daher nicht.

Entscheidungstexte

  • 1 Ob 165/72
    Entscheidungstext OGH 30.08.1972 1 Ob 165/72
    Veröff: SZ 45/87 = JBl 1973,265 (kritisch Hoyer)
  • 5 Ob 216/72
    Entscheidungstext OGH 07.11.1972 5 Ob 216/72
  • 5 Ob 241/72
    Entscheidungstext OGH 10.01.1973 5 Ob 241/72
    Beisatz: Von einer "Bemessung" des Unterhaltes kann nur gesprochen werden, wenn das Gericht aus den nach dem Gesetz maßgebenden Umständen auf die Höhe des dem Unterhaltsberechtigten gebührenden Unterhaltes schließt. Verkennt das Gericht die nach dem Gesetz maßgebenden Umstände und trifft es deshalb darüber keine Feststellungen, fehlen also die Grundlagen der Unterhaltsbemessung, verstößt der Revisionsrekurs, der diesen Fehler geltend macht, nicht gegen das Anfechtungsverbot des § 14 Abs 2 AußStrG Ablehnung von 8 Ob 219/69 = EFSlg 12686 als zu weitgehend. (T1) Veröff: JBl 1973,368 (kritisch Hoyer) = EvBl 1973/112 S 264 = ÖA 1974,60
  • 1 Ob 53/73
    Entscheidungstext OGH 04.04.1973 1 Ob 53/73
    Beis wie T1; Beisatz: Hier: Berufswahl (T2)
  • 5 Ob 118/73
    Entscheidungstext OGH 04.07.1973 5 Ob 118/73
    Auch; Beisatz: Berücksichtigung der Bedürfnisse im Umfange eines sogenannten Regelbedarfes. (T3) Veröff: JBl 1974,41
  • 1 Ob 142/73
    Entscheidungstext OGH 05.09.1973 1 Ob 142/73
    Beisatz: Eheliches Kind; offenbare Gesetzwidrigkeit wurde hier nicht angenommen. (T4)
  • 1 Ob 138/73
    Entscheidungstext OGH 19.09.1973 1 Ob 138/73
  • 8 Ob 157/73
    Entscheidungstext OGH 02.10.1973 8 Ob 157/73
    Auch; Beisatz: Keine Bemessungsfrage höchstens, wenn ausschließlich vom sogenannten Regelbedarf ausgegangen wurde. (T5)
  • 2 Ob 188/73
    Entscheidungstext OGH 22.11.1973 2 Ob 188/73
    Auch; Beisatz: Beachtung der gesetzlichen Grundsätze der Unterhaltsbemessung entscheidet. (T6)
  • 5 Ob 217/73
    Entscheidungstext OGH 12.12.1973 5 Ob 217/73
    Vgl; Beisatz: Es kann nicht gesagt werden, daß ein gesetzlicher Grundsatz jenen Zeitraum bestimme, der bei der Feststellung des maßgeblichen Durchschnittseinkommens des Unterhaltspflichtigen zu berücksichtigen sei. (T7)
  • 2 Ob 215/73
    Entscheidungstext OGH 07.02.1974 2 Ob 215/73
    Auch; Beis wie T6
  • 5 Ob 264/73
    Entscheidungstext OGH 20.02.1974 5 Ob 264/73
    Auch; Beis wie T6
  • 7 Ob 81/74
    Entscheidungstext OGH 16.05.1974 7 Ob 81/74
    Beis wie T1; Beisatz: Nichtberücksichtigung der Bedürfnisse des Unterhaltsberechtigten. (T8) Veröff: RZ 1974/84 S 168
  • 7 Ob 114/74
    Entscheidungstext OGH 04.07.1974 7 Ob 114/74
    Beisatz: Nichtberücksichtigung der Lebensverhältnisse (wirtschaftliche Lage und gesellschaftliche Stellung) der unehelichen Mutter und der Bedürfnisse des Kindes. (T9) Veröff: ÖA 1976,38
  • 5 Ob 186/74
    Entscheidungstext OGH 04.09.1974 5 Ob 186/74
    Vgl auch; Beis wie T1
  • 6 Ob 120/74
    Entscheidungstext OGH 05.09.1974 6 Ob 120/74
  • 7 Ob 161/74
    Entscheidungstext OGH 12.09.1974 7 Ob 161/74
    Auch; Beis wie T6
  • 2 Ob 262/74
    Entscheidungstext OGH 03.10.1974 2 Ob 262/74
    Beisatz: Jedoch bleibt es Bemessungssache, wenn nur behauptet wird, daß die Lebensverhältnisse des Vaters nicht angemessen berücksichtigt worden seien. (T10)
  • 6 Ob 13/75
    Entscheidungstext OGH 20.02.1975 6 Ob 13/75
    Auch; Beis wie T10
  • 2 Ob 39/75
    Entscheidungstext OGH 20.03.1975 2 Ob 39/75
  • 4 Ob 513/75
    Entscheidungstext OGH 08.04.1975 4 Ob 513/75
  • 1 Ob 53/75
    Entscheidungstext OGH 09.04.1975 1 Ob 53/75
    Beisatz: Uneheliches Kind, offenbare Gesetzwidrigkeit verneint. (T11)
  • 6 Ob 55/75
    Entscheidungstext OGH 16.05.1975 6 Ob 55/75
    Auch
  • 1 Ob 107/75
    Entscheidungstext OGH 25.06.1975 1 Ob 107/75
    Auch
  • 4 Ob 591/75
    Entscheidungstext OGH 07.10.1975 4 Ob 591/75
  • 4 Ob 617/75
    Entscheidungstext OGH 21.10.1975 4 Ob 617/75
  • 7 Ob 228/75
    Entscheidungstext OGH 04.12.1975 7 Ob 228/75
  • 1 Ob 659/76
    Entscheidungstext OGH 07.07.1976 1 Ob 659/76
    Beis wie T1; Veröff: SZ 49/95
  • 2 Ob 545/77
    Entscheidungstext OGH 26.05.1977 2 Ob 545/77
  • 6 Ob 808/77
    Entscheidungstext OGH 19.01.1978 6 Ob 808/77
    Auch; Beisatz: Es ist aber eine Bemessungsfrage, ob das Rekursgericht die für die Unterhaltsbemessung nach dem Gesetz maßgebenden Umstände konkret im einzelnen richtig bewertet hat. (T12)
  • 6 Ob 586/78
    Entscheidungstext OGH 13.04.1978 6 Ob 586/78
    Beisatz: Hier: § 140 nF ABGB. (T13)
  • 1 Ob 620/78
    Entscheidungstext OGH 22.05.1978 1 Ob 620/78
    Vgl auch
  • 6 Ob 606/78
    Entscheidungstext OGH 08.06.1978 6 Ob 606/78
    Beis wie T12
  • 6 Ob 740/78
    Entscheidungstext OGH 09.11.1978 6 Ob 740/78
  • 4 Ob 575/79
    Entscheidungstext OGH 12.11.1979 4 Ob 575/79
    Auch; Beisatz: Die Frage, ob die Pflege und Betreuung eines Kindes durch die mütterliche Großmutter im Sinne des § 140 Abs 2 ABGB einer Betreuung im Haushalt der Mutter gleichgesetzt werden kann, betrifft die Auslegung eines gesetzlichen Leitsatzes des Unterhaltsrechtes und damit nicht die Unterhaltsbemessung, sondern den Grund des Anspruches. (T14) Veröff: EFSlg 35012
  • 1 Ob 570/81
    Entscheidungstext OGH 08.04.1981 1 Ob 570/81
    Auch; Beis wie T1; Veröff: SZ 54/52 = JBl 1982,267 = ÖA 1983,52
  • 6 Ob 679/81
    Entscheidungstext OGH 08.07.1981 6 Ob 679/81
    Vgl auch; Beisatz: Soweit der Vater die unrichtige Anwendung der Umstandsklausel bekämpft und einwendet, die angefochtene Entscheidung entspreche auch nicht den gesetzlichen Bestimmungen des Lohnpfändungsgesetzes, handelt es sich um keine Bemessungsfragen. (T15)
  • 6 Ob 516/83
    Entscheidungstext OGH 19.05.1983 6 Ob 516/83
    Auch; Beis wie T1
  • 1 Ob 677/83
    Entscheidungstext OGH 13.07.1983 1 Ob 677/83
    nur: Wird nicht nur geltend gemacht, daß die für die Bemessung des Unterhaltes maßgeblichen gesetzlichen Vorschriften innerhalb des dort gezogenen Rahmens falsch angewendet wurden, sondern gerügt, daß ein gesetzlicher Grundsatz für die Unterhaltsbemessung infolge Verkennung der Rechtslage nicht beachtet und daher aus einem Rechtsirrtum nicht in die für die Unterhaltsbemessung maßgeblichen Ermessenserwägungen einbezogen wurde, geht es nicht um die bloße Bemessung des Unterhaltes, sondern um den Grund des Anspruches. (T16) Beis wie T1
  • 1 Ob 720/83
    Entscheidungstext OGH 10.10.1983 1 Ob 720/83
    nur T16; Beis wie T1; Veröff: ÖA 1984,102
  • 1 Ob 530/84
    Entscheidungstext OGH 04.04.1984 1 Ob 530/84
    Beis wie T14; Beis wie T4
  • 6 Ob 609/84
    Entscheidungstext OGH 30.08.1984 6 Ob 609/84
    Auch; Beisatz: Hier: Die rekursgerichtliche Entscheidung nimmt auf die Lebensverhältnisse eines Elternteils der Minderjährigen bei der Begründung der Unterhaltsfestsetzung überhaupt nicht Bedacht. (T17)
  • 3 Ob 566/84
    Entscheidungstext OGH 24.10.1984 3 Ob 566/84
    nur T16
  • 1 Ob 640/85
    Entscheidungstext OGH 16.09.1985 1 Ob 640/85
    Veröff: ÖA 1987,16
  • 8 Ob 643/86
    Entscheidungstext OGH 23.10.1986 8 Ob 643/86
    nur T16
  • 10 Ob 507/88
    Entscheidungstext OGH 20.09.1988 10 Ob 507/88
    Auch
  • 7 Ob 712/88
    Entscheidungstext OGH 15.12.1988 7 Ob 712/88
    Ähnlich; Beisatz: Hier: Die Frage, ob die Sorgepflicht des Vaters für sein Adoptivkind bei Bemessung des Unterhalts seiner leiblichen Kinder (überhaupt) zu berücksichtigen ist, sowie ob und welche Auswirkungen die Erklärung des Vaters, er nehme die Adoption nicht zum Anlaß, eine Herabsetzung des Unterhalts für seine Kinder aus erster Ehe zu erreichen, auf das gegenständliche Verfahren hat, betrifft den Anspruchsgrund. (T18)

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1972:RS0104932

Dokumentnummer

JJR_19720830_OGH0002_0010OB00165_7200000_002
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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