RS OGH 1972/8/31 3Ob86/72, 3Ob205/73, 1Ob682/80, 4Ob395/81, 2Ob6/92, 2Ob65/92, 10ObS2016/96k, 8ObS20

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 31.08.1972
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Norm

ABGB §6
ABGB §7

Rechtssatz

Die Gerichte haben nur die bestehenden Gesetze anzuwenden; es ist hingegen nicht ihre Aufgabe, im Wege einer allzu weitherzigen Interpretation rechtspolitische Aspekte zu berücksichtigen, die den Gesetzgeber bisher (bewusst oder unbewusst) nicht veranlasst haben, eine Gesetzesänderung vorzunehmen; unbefriedigende Gesetzesbestimmungen zu ändern, ist nicht Sache der Rechtsprechung, sondern der Gesetzgebung (vgl SZ 40/154).

Entscheidungstexte

  • 3 Ob 86/72
    Entscheidungstext OGH 31.08.1972 3 Ob 86/72
    Veröff: SZ 45/90 = EvBl 1973/299 S 76
  • 3 Ob 205/73
    Entscheidungstext OGH 18.12.1973 3 Ob 205/73
    Veröff: SZ 46/123 = EvBl 1974/199 S 440 = MietSlg 25.609
  • 1 Ob 682/80
    Entscheidungstext OGH 31.10.1980 1 Ob 682/80
    Veröff: ÖAmtsVmd 1982,45
  • 4 Ob 395/81
    Entscheidungstext OGH 20.10.1981 4 Ob 395/81
    nur: Unbefriedigende Gesetzesbestimmungen zu ändern, ist nicht Sache der Rechtsprechung, sondern der Gesetzgebung. (T1); Beisatz: § 8 Abs 1 JN im Hinblick auf § 147 Abs 2 PatG. (T2).
  • 2 Ob 6/92
    Entscheidungstext OGH 01.07.1992 2 Ob 6/92
  • 2 Ob 65/92
    Entscheidungstext OGH 29.04.1993 2 Ob 65/92
    Veröff: ZVR 1994/15 S 23
  • 10 ObS 2016/96k
    Entscheidungstext OGH 09.04.1996 10 ObS 2016/96k
  • 8 ObS 204/00h
    Entscheidungstext OGH 09.11.2000 8 ObS 204/00h
  • 10 ObS 220/01b
    Entscheidungstext OGH 30.07.2001 10 ObS 220/01b
    Auch
  • 10 ObS 219/01f
    Entscheidungstext OGH 30.07.2001 10 ObS 219/01f
    Auch
  • Rkv 1/01
    Entscheidungstext OGH 28.11.2001 Rkv 1/01
    Auch; Beisatz: Das bloß rechtspolitisch Erwünschte ist keine ausreichende Grundlage für die ergänzende Rechtsfindung durch Analogie. (T3)
  • 10 ObS 294/01k
    Entscheidungstext OGH 29.01.2002 10 ObS 294/01k
    Auch
  • 10 ObS 24/02f
    Entscheidungstext OGH 29.01.2002 10 ObS 24/02f
  • 10 ObS 226/01k
    Entscheidungstext OGH 16.04.2002 10 ObS 226/01k
  • 3 Ob 203/04f
    Entscheidungstext OGH 24.11.2004 3 Ob 203/04f
    Vgl auch
  • 5 Ob 118/07z
    Entscheidungstext OGH 13.07.2007 5 Ob 118/07z
    Veröff: SZ 2007/113
  • 6 Ob 200/08t
    Entscheidungstext OGH 06.11.2008 6 Ob 200/08t
    Auch; Beisatz: Hier: § 42 KBGG idF BGBl I 2007/76. (T4)
  • 6 Ob 219/08m
    Entscheidungstext OGH 06.11.2008 6 Ob 219/08m
    Auch; Beis wie T4
  • 7 Ob 13/10b
    Entscheidungstext OGH 17.03.2010 7 Ob 13/10b
    Auch
  • 8 ObA 12/10p
    Entscheidungstext OGH 04.11.2010 8 ObA 12/10p
    Auch; nur T1
  • 5 Ob 6/11k
    Entscheidungstext OGH 09.02.2011 5 Ob 6/11k
  • 2 Ob 131/11w
    Entscheidungstext OGH 14.02.2012 2 Ob 131/11w
    Auch; Beisatz: Hier: Im Zusammenhang mit dem Dienstgeberhaftungsprivileg nach § 333 ASVG. (T5)
  • 10 ObS 50/12v
    Entscheidungstext OGH 03.05.2012 10 ObS 50/12v
    Auch
  • 7 Ob 215/11k
    Entscheidungstext OGH 27.02.2012 7 Ob 215/11k
    Auch
    Veröff: SZ 2012/21
  • 7 Ob 212/11v
    Entscheidungstext OGH 27.02.2012 7 Ob 212/11v
    nur: Den Gerichten kommt nämlich nicht die Aufgabe zu, im Wege einer allzu weitherzigen Interpretation rechtspolitische Aspekte zu berücksichtigen, die den Gesetzgeber bisher (bewusst oder unbewusst) nicht veranlasst haben, eine Gesetzesänderung vorzunehmen. (T6)
  • 2 Ob 165/13y
    Entscheidungstext OGH 14.11.2013 2 Ob 165/13y
    Beisatz: Hier: Problematik des Mietzinsminderungsanspruchs nach Mängelbehebung durch den Mieter; keine analoge Anwendung des § 1096 ABGB mangels planwidriger Gesetzeslücke. Mit ausführlicher Darstellung der Gesetzesmaterialien zur WRN 2006. (T7)
  • 9 Ob 27/14g
    Entscheidungstext OGH 25.06.2014 9 Ob 27/14g
    nur T1
  • 5 Ob 220/13h
    Entscheidungstext OGH 26.09.2014 5 Ob 220/13h
    Auch; Beisatz: Der Ansicht, dass eine dem Gesetzeszweck Rechnung tragende Auslegung des § 18b MRG nicht nur eine korrigierende Auslegung seines Anwendungsbereichs auf landesgesetzlich geförderte Arbeiten, sondern auch eine korrigierende Auslegung dahin, dass in jenen Fällen, in denen nach den landesgesetzlichen Regelungen ein längerer Rückzahlungszeitraum als zehn Jahre vorgesehen sei, steht der klare und zwingende Gesetzeswortlaut betreffend die Laufzeit des geförderten oder (Förderungs-)Darlehens entgegen, welcher nach dem Wortlaut des § 18b MRG 10 Jahre nicht übersteigen darf. (T8)
  • 10 ObS 63/14h
    Entscheidungstext OGH 30.09.2014 10 ObS 63/14h
    Auch; Veröff: SZ 2014/90
  • 5 Ob 88/15z
    Entscheidungstext OGH 30.10.2015 5 Ob 88/15z
    Beis wie T3
  • 6 Ob 218/15z
    Entscheidungstext OGH 26.11.2015 6 Ob 218/15z
    Auch; nur T1; Beisatz: Hier: Trennung des Rückführungsverfahrens nach dem Haager Übereinkommen über die zivilrechtlichen Aspekte internationaler Kindesentführung (HKÜ) in Titel- und Vollstreckungsverfahren und sich daraus ergebende mehrfache Rechtsmittelmöglichkeiten, die zu einer erheblichen Verfahrensverzögerung führen können. (T9)
  • 10 ObS 91/17f
    Entscheidungstext OGH 13.09.2017 10 ObS 91/17f
    Auch; Beisatz: Wenn die Ausdrucksweise des Gesetzes in seinem wörtlichen (nächstliegenden) Verständnis keine offenbaren Wertungswidersprüche in der Rechtsordnung provoziert, weil sie mit vorhandenen Wertungen konsistent ist, ist es nicht Aufgabe der Gerichte, durch eine weite Interpretation rechtspolitische oder wirtschaftliche Aspekte zu berücksichtigen, die den Gesetzgeber (bewusst oder unbewusst) nicht veranlasst haben, Gesetzesänderungen vorzunehmen. (T10)
  • 9 ObA 147/17h
    Entscheidungstext OGH 27.02.2018 9 ObA 147/17h
    Auch
  • 1 Ob 61/19f
    Entscheidungstext OGH 30.04.2019 1 Ob 61/19f
  • 5 Ob 19/19h
    Entscheidungstext OGH 21.05.2019 5 Ob 19/19h
    Auch
  • 5 Ob 158/18y
    Entscheidungstext OGH 13.06.2019 5 Ob 158/18y
    Auch; Beis wie T10
  • 5 Ob 70/19h
    Entscheidungstext OGH 13.06.2019 5 Ob 70/19h
    Auch
  • 9 ObA 87/19p
    Entscheidungstext OGH 23.07.2019 9 ObA 87/19p
    Auch; nur T1
  • 2 Ob 35/20s
    Entscheidungstext OGH 07.04.2020 2 Ob 35/20s
    nur T1; Beisatz: Hier: Erfordernis des eigenhändig geschriebenen Zeugenzusatzes in § 579 Abs 2 ABGB idF ErbRÄG 2015. (T11)
  • 5 Ob 130/20h
    Entscheidungstext OGH 02.09.2020 5 Ob 130/20h
    Beisatz: Hier: Keine aktorische Kaution im wohnrechtliche Außerstreitverfahren. (T12)
  • 8 ObA 83/20v
    Entscheidungstext OGH 23.10.2020 8 ObA 83/20v
    Vgl; Beisatz: Hier: Die Zielsetzung des AMFG, der Arbeitsmarktverwaltung in den definierten, besonders herausfordernden Situationen Zeit zur Prüfung von arbeitsmarktpolitischen Lösungsmöglichkeiten zu geben, ändert daher nichts daran, dass der Gesetzgeber des § 45a AMFG sich dazu entschlossen hat, feste numerische Schwellenwerte für die Verständigungspflicht und die daran anknüpfenden Rechtsfolgen zu normieren. Es kann ihm nicht unterstellt werden, dabei die einer solchen Regelungstechnik stets immanente Möglichkeit von Grenzfällen übersehen zu haben, die zwar ebenfalls von Zweck und Ziel der Bestimmung, aber nicht von ihrem Wirkungsbereich erfasst sind. (T13)

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1972:RS0009099

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

29.12.2020
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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