RS OGH 1972/9/20 11Os124/72, 11Os65/90, 15Os14/93, 13Os16/93

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 20.09.1972
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Norm

StPO idF StRÄG 1971 §193 Abs2

Rechtssatz

Eine Versäumung der in § 193 Abs 2 StPO idF StRÄG 1971 genannten Fristen von zwei bzw sechs Monaten führt nicht zu einer Beendigung der Untersuchungshaft "ipso iure". Der Gerichtshof zweiter Instanz ist daher verpflichtet, auch nach Ablauf der genannten Fristen über Haftverlängerungsanträge zu entscheiden.

Entscheidungstexte

  • 11 Os 124/72
    Entscheidungstext OGH 20.09.1972 11 Os 124/72
    Veröff: SSt 43/38 = EvBl 1973/61 S 135 = JBl 1973,216
  • 11 Os 65/90
    Entscheidungstext OGH 28.06.1990 11 Os 65/90
    Vgl auch; Beisatz: Auch nach der gegenwärtigen Rechtslage (§ 193 Abs 4 StPO idF StrVerfÄG 1983). (T1)
  • 15 Os 14/93
    Entscheidungstext OGH 04.02.1993 15 Os 14/93
    Vgl aber; Beisatz: Nach Ablauf der Fristen des § 193 Abs 3 StPO ohne zuvor für zulässig erklärter Dauer der Haft ist jede Untersuchungshaft eine (grundrechtswidrige) rechtswidrige. Da das Oberlandesgericht die Aufrechterhaltung der Untersuchungshaft über den Beschwerdeführer für zulässig erklärte, obwohl im Zeitpunkt der Entscheidung die Sechsmonatefrist des § 193 Abs 3 StPO bereits abgelaufen war, ist der Beschwerdeführer im Grundrecht auf persönliche Freiheit verletzt. (T2) Veröff: EvBl 1993/85 S 349 = JBl 1993,335 = RZ 1993/40 S 118
  • 13 Os 16/93
    Entscheidungstext OGH 11.02.1993 13 Os 16/93
    Vgl auch; Veröff: EvBl 1993/86 S 349 = JBl 1993,336 = RZ 1993/41 S 119

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1972:RS0098108

Dokumentnummer

JJR_19720920_OGH0002_0110OS00124_7200000_003
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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