RS OGH 1972/11/8 7Ob249/72, 7Ob144/74, 7Ob236/74, 7Ob107/75, 7Ob72/76, 7Ob4/77, 7Ob14/77, 7Ob18/78,

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 08.11.1972
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Norm

ABK 2002 Art7
AFIB 1993 Art5 Z3.1
AKHB 1997 Art9.3.4
AKIB Art6 Abs2 Z2
VersVG §6 Abs3 B2
VK 1995 Art7.3.2

Rechtssatz

Die Verpflichtung, nach Möglichkeit zur Feststellung des Sachverhaltes beizutragen, besteht darin, dass der Versicherungsnehmer alles Zweckdienliche zur Aufklärung des Unfallsereignisses ins Werk zu setzen hat, dies selbst dann, wenn es seinen eigenen Interessen zum Nachteil gereicht (Stiefel-Wussow, Kraftfahrversicherung 7.Auflage 242 Anmerkung 10, VersR 1970,967 = SZ 42/173 ua). Durch die Aufklärung seitens des Versicherungsnehmers soll der Versicherer in die Lage versetzt werden, sachgemäße Entscheidungen über die Behandlung des Versicherungsfalles zu treffen. Eine in einem wesentlichen Punkt nicht der Wahrheit entsprechende Darstellung des Schadensereignisses durch den Versicherungsnehmer stellt daher eine Verletzung der Aufklärungspflicht dar (hier: unrichtige Angaben über den Alkoholgenuss am Unfallstag, über die Erstattung der Anzeige und über das Abschleppen des beschädigten Fahrzeuges, Unterlassung der gemäß § 4 Abs 5 StVO zu erstattenden Anzeige).

Entscheidungstexte

  • 7 Ob 249/72
    Entscheidungstext OGH 08.11.1972 7 Ob 249/72
    Veröff: VersR 1973,1179 = ZVR 1974/71 S 115
  • 7 Ob 144/74
    Entscheidungstext OGH 12.09.1974 7 Ob 144/74
    nur: Die Verpflichtung, nach Möglichkeit zur Feststellung des Sachverhaltes beizutragen, besteht darin, dass der Versicherungsnehmer alles Zweckdienliche zur Aufklärung des Unfallsereignisses ins Werk zu setzen hat, dies selbst dann, wenn es seinen eigenen Interessen zum Nachteil gereicht. (T1)
    Veröff: EvBl 1975/61 S 126 = JBl 1975,266 = ZVR 1975/102 S 155 = VersR 1975,554 = VersRdSch 1975,91 (Baumann)
  • 7 Ob 236/74
    Entscheidungstext OGH 16.01.1975 7 Ob 236/74
    nur T1; Veröff: VersR 1976,744
  • 7 Ob 107/75
    Entscheidungstext OGH 05.06.1975 7 Ob 107/75
    nur T1; Veröff: ZVR 1976/26 S 21
  • 7 Ob 72/76
    Entscheidungstext OGH 13.01.1977 7 Ob 72/76
    nur T1; nur: Durch die Aufklärung seitens des Versicherungsnehmers soll der Versicherer in die Lage versetzt werden, sachgemäße Entscheidungen über die Behandlung des Versicherungsfalles zu treffen. (T2)
    Veröff: VersR 1977,1019
  • 7 Ob 4/77
    Entscheidungstext OGH 03.03.1977 7 Ob 4/77
    nur T1; Veröff: SZ 50/37
  • 7 Ob 14/77
    Entscheidungstext OGH 03.03.1977 7 Ob 14/77
    nur T1; nur T2; Veröff: ZVR 1978/133 S 194
  • 7 Ob 18/78
    Entscheidungstext OGH 20.04.1978 7 Ob 18/78
    Veröff: VersR 1979,71
  • 7 Ob 56/78
    Entscheidungstext OGH 19.10.1978 7 Ob 56/78
    nur T1; Veröff: ZVR 1979/294 S 358
  • 7 Ob 30/79
    Entscheidungstext OGH 28.06.1979 7 Ob 30/79
    nur T1; nur T2; Veröff: VersR 1981,591
  • 7 Ob 52/82
    Entscheidungstext OGH 14.10.1982 7 Ob 52/82
    nur T2; Veröff: ZVR 1983/348 S 378
  • 7 Ob 56/82
    Entscheidungstext OGH 21.10.1982 7 Ob 56/82
    nur: Die Verpflichtung, nach Möglichkeit zur Feststellung des Sachverhaltes beizutragen, besteht darin, dass der Versicherungsnehmer alles Zweckdienliche zur Aufklärung des Unfallsereignisses ins Werk zu setzen hat, dies selbst dann, wenn es seinen eigenen Interessen zum Nachteil gereicht (Stiefel-Wussow, Kraftfahrversicherung 7.Auflage 242 Anmerkung 10, VersR 1970,967 = SZ 42/173 ua). Durch die Aufklärung seitens des Versicherungsnehmers soll der Versicherer in die Lage versetzt werden, sachgemäße Entscheidungen über die Behandlung des Versicherungsfalles zu treffen. Eine in einem wesentlichen Punkt nicht der Wahrheit entsprechende Darstellung des Schadensereignisses durch den Versicherungsnehmer stellt daher eine Verletzung der Aufklärungspflicht dar. (T3)
    Beisatz: Unfallzeit als wesentlicher Punkt. (T4)
    Veröff: RZ 1984/30 S 96 = VersR 1984,975
  • 7 Ob 36/83
    Entscheidungstext OGH 01.09.1983 7 Ob 36/83
    nur T3; Veröff: ZVR 1984/190 S 209
  • 7 Ob 29/86
    Entscheidungstext OGH 10.07.1986 7 Ob 29/86
    nur T2
  • 7 Ob 35/86
    Entscheidungstext OGH 11.09.1986 7 Ob 35/86
    nur T2; Beisatz: Unrichtige Angabe über Kaufpreis. (T5)
    Veröff: SZ 59/148
  • 7 Ob 34/87
    Entscheidungstext OGH 09.07.1987 7 Ob 34/87
    nur T2; Beisatz: Hier: Art 8 Abs 1 lit c und Abs 2 AEB. (T6)
    Veröff: VersRdSch 1988,132
  • 7 Ob 3/90
    Entscheidungstext OGH 22.02.1990 7 Ob 3/90
    Beisatz: Es genügt, dass die begehrte Auskunft abstrakt zur Aufklärung des Schadensereignisses geeignet ist. (T7)
    Veröff: SZ 63/28 = VersRdSch 1990,313 = VersR 1991,87 = ZVR 1991/41 S 119
  • 7 Ob 6/90
    Entscheidungstext OGH 08.03.1990 7 Ob 6/90
    nur T1
  • 7 Ob 25/95
    Entscheidungstext OGH 31.05.1995 7 Ob 25/95
    nur: Eine in einem wesentlichen Punkt nicht der Wahrheit entsprechende Darstellung des Schadensereignisses durch den Versicherungsnehmer stellt daher eine Verletzung der Aufklärungspflicht dar (hier: unrichtige Angaben über den Alkoholgenuss am Unfallstag. (T8)
  • 7 Ob 158/97d
    Entscheidungstext OGH 21.05.1997 7 Ob 158/97d
    nur T8; Beisatz: Hier: Unrichtige Darstellung des Unfallherganges. (T9)
  • 7 Ob 74/00h
    Entscheidungstext OGH 29.05.2000 7 Ob 74/00h
    nur: Eine in einem wesentlichen Punkt nicht der Wahrheit entsprechende Darstellung des Schadensereignisses durch den Versicherungsnehmer stellt daher eine Verletzung der Aufklärungspflicht dar. (T10)
    Beis wie T9
  • 7 Ob 276/01s
    Entscheidungstext OGH 17.04.2002 7 Ob 276/01s
    nur T1
  • 7 Ob 79/02x
    Entscheidungstext OGH 08.07.2002 7 Ob 79/02x
    Auch; nur T1
  • 7 Ob 219/03m
    Entscheidungstext OGH 01.10.2003 7 Ob 219/03m
    Auch; Zweiter Rechtsgang zu 7 Ob 74/00h; Beisatz: Eine Verletzung der Versicherungsobliegenheit nach Art 5 Z 3. AFIB 1993, wonach der Versicherungsnehmer "nach Möglichkeit zur Feststellung des Sachverhaltes beizutragen hat", führt nur dann nicht zur vereinbarten Rechtsfolge der Leistungsfreiheit des Versicherers, wenn sie entweder als eine unverschuldete anzusehen ist oder aber, wenn die Verletzung weder auf Vorsatz noch auf grober Fahrlässigkeit beruht und - wird die Obliegenheit nicht mit dem Vorsatz verletzt, die Leistungspflicht des Versicherers zu beeinflussen oder die Feststellung solcher Umstände zu beeinträchtigen, die erkennbar für die Leistungspflicht des Versicherers bedeutsam sind - weder auf die Feststellung des Versicherungsfalles noch auf die Feststellung oder den Umfang der dem Versicherer obliegenden Leistung Einfluss gehabt hat (§ 6 VersVG). (T11)
  • 7 Ob 299/04b
    Entscheidungstext OGH 02.03.2005 7 Ob 299/04b
    Auch; nur T1; nur T2
  • 7 Ob 231/05d
    Entscheidungstext OGH 09.11.2005 7 Ob 231/05d
    Auch
  • 7 Ob 34/12v
    Entscheidungstext OGH 19.04.2012 7 Ob 34/12v
    nur T1
  • 7 Ob 150/13d
    Entscheidungstext OGH 02.10.2013 7 Ob 150/13d
    nur T1
  • 7 Ob 98/14h
    Entscheidungstext OGH 25.06.2014 7 Ob 98/14h
    Auch; Beisatz: Eine Aufklärungsobliegenheit verpflichtet nach ständiger Rechtsprechung den Versicherten, nach Möglichkeit zur Feststellung des Sachverhalts beizutragen und alles Zweckdienliche zur Aufklärung des Schadenereignisses selbst dann vorzunehmen, wenn es seinen eigenen Interessen zum Nachteil gereichen sollte. (T12)
  • 7 Ob 81/15k
    Entscheidungstext OGH 02.07.2015 7 Ob 81/15k
    nur T2; Beis wie T12; Veröff: SZ 2015/69
  • 7 Ob 119/15y
    Entscheidungstext OGH 02.09.2015 7 Ob 119/15y
    Vgl
  • 7 Ob 141/15h
    Entscheidungstext OGH 16.10.2015 7 Ob 141/15h
    nur T1
  • 7 Ob 33/16b
    Entscheidungstext OGH 06.04.2016 7 Ob 33/16b
    Auch; Beis wie T12
  • 7 Ob 13/22w
    Entscheidungstext OGH 29.06.2022 7 Ob 13/22w
    Vgl

Schlagworte

Auto

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1972:RS0080972

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

08.08.2022
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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