RS OGH 1972/11/21 5Ob220/72, 7Ob176/73, 5Ob321/74, 5Ob866/76, 6Ob3/81, 3Ob524/83, 1Ob640/83, 8Ob583/

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 21.11.1972
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Norm

AußStrG §18 A
AußStrG 2005 §43 Abs1

Rechtssatz

Die materielle Rechtskraft hält gegenüber nachträglichen Tatbestandsänderungen nicht Stand. Die Entscheidung ergreift zwar den Anspruch, nicht aber seinen Tatbestand. Verändern sich die Individualisierungsmomente des Rechtsschutzanspruches, auf Grund deren die Entscheidung erging, so entsteht ein neuer Rechtsschutzanspruch, der dann folgerichtig von der Rechtskraft der Entscheidung über den ersten nicht berührt wird.

Entscheidungstexte

  • 5 Ob 220/72
    Entscheidungstext OGH 21.11.1972 5 Ob 220/72
  • 7 Ob 176/73
    Entscheidungstext OGH 05.12.1973 7 Ob 176/73
    nur: Die materielle Rechtskraft hält gegenüber nachträglichen Tatbestandsänderungen nicht Stand. (T1)
    Veröff: JBl 1974,268
  • 5 Ob 321/74
    Entscheidungstext OGH 21.01.1975 5 Ob 321/74
    nur T1; Beisatz: Hier: Verringerung der Kaufkraft der österreichischen Währung nach Rechtskraft des Unterhaltsfestsetzungsbeschlusses. (T2)
  • 5 Ob 866/76
    Entscheidungstext OGH 23.11.1976 5 Ob 866/76
    Ähnlich; nur T1; Beisatz: In jeder Unterhaltsbemessung ist stillschweigend eine Umstandsklausel enthalten. (T3)
  • 6 Ob 3/81
    Entscheidungstext OGH 13.05.1981 6 Ob 3/81
    nur T1; Beisatz: Inhaltsgleiche Begehren, die auf verschiedene Sachverhalte zeitlich aufeinanderfolgende Gesellschafterbeschlüsse (Fortsetzungsbeschlüsse) beruhen. (T4)
  • 3 Ob 524/83
    Entscheidungstext OGH 13.04.1983 3 Ob 524/83
    nur T1
  • 1 Ob 640/83
    Entscheidungstext OGH 01.06.1983 1 Ob 640/83
    nur T1; Veröff: ÖA 1984,44
  • 8 Ob 583/86
    Entscheidungstext OGH 18.09.1986 8 Ob 583/86
    nur T1
  • 6 Ob 26/88
    Entscheidungstext OGH 12.01.1989 6 Ob 26/88
    nur T1
  • 5 Ob 649/89
    Entscheidungstext OGH 19.12.1989 5 Ob 649/89
    nur T1; Veröff: ÖA 1990,111
  • 1 Ob 656/90
    Entscheidungstext OGH 12.09.1990 1 Ob 656/90
    nur T1; Beis wie T3; Veröff: SZ 63/153
  • 1 Ob 645/90
    Entscheidungstext OGH 28.11.1990 1 Ob 645/90
    nur T1; Veröff: RZ 1991/34 S 123
  • 3 Ob 609/90
    Entscheidungstext OGH 13.03.1991 3 Ob 609/90
    nur T1; Beis wie T3
  • 4 Ob 565/91
    Entscheidungstext OGH 19.11.1991 4 Ob 565/91
    nur T1
  • 4 Ob 507/92
    Entscheidungstext OGH 14.01.1992 4 Ob 507/92
    nur T1; Veröff: ÖA 1992,57
  • 1 Ob 607/91
    Entscheidungstext OGH 20.11.1991 1 Ob 607/91
    Auch; nur T1
  • 8 Ob 596/93
    Entscheidungstext OGH 30.11.1993 8 Ob 596/93
    Vgl auch; Beisatz: Hier: Die die materielle Rechtskraft durchbrechende tiefgreifende Änderung der Rechtsprechung. (T5)
  • 10 Ob 536/94
    Entscheidungstext OGH 28.02.1995 10 Ob 536/94
    nur T1; Beis wie T3
  • 4 Ob 598/95
    Entscheidungstext OGH 05.12.1995 4 Ob 598/95
    nur T1; Beisatz: Wenn sich die Verhältnisse wesentlich geändert haben, kann der Unterhalt neu festgesetzt werden. Der Unterhalt kann - bei gleichgebliebenen Verhältnissen - auch dann erhöht werden, wenn ein Anspruch geltend gemacht wird, der noch nicht Gegenstand der vorangegangenen Entscheidung war. (T6)
  • 7 Ob 2130/96b
    Entscheidungstext OGH 15.05.1996 7 Ob 2130/96b
    Auch
  • 4 Ob 2378/96a
    Entscheidungstext OGH 17.12.1996 4 Ob 2378/96a
    nur T1; Beisatz: Im Falle eines Beschlusses auf Grund des Übereinkommens über die zivilrechtlichen Aspekte internationaler Kindesentführung kommt ein - im Außerstreitverfahren sonst grundsätzlich zulässiger - Antrag, im Hinblick auf geänderte Verhältnisse neu zu entscheiden, nicht in Frage, weil das Ziel des Übereinkommens ua die Sicherstellung der sofortigen Rückgabe widerrechtlich in einen Vertragsstaat verbrachter oder dort zurückgehaltener Kinder (Art 1 lit a des Übereinkommens) ist. (T7)
  • 1 Ob 5/00t
    Entscheidungstext OGH 25.07.2000 1 Ob 5/00t
    Auch; Beis wie T3
  • 6 Ob 22/02g
    Entscheidungstext OGH 18.04.2002 6 Ob 22/02g
    Auch; Beis wie T6; Beisatz: Die Abweisung eines Antrages auf Zuerkennung eines einstweiligen Unterhalts nach § 382 Abs 1 Z 8 EO steht zumindest dann, wenn der Antragsteller bei neuerlicher Antragstellung mit neuen und für den nunmehr maßgebenden Zeitraum aktuellen Bescheinigungsmitteln, die im vorangehenden Verfahren noch gar nicht entstanden waren, eine maßgebende Änderung im Anspruchssachverhalt darzulegen vermag, einer Antragstattgebung für spätere Zeiträume nicht entgegen. (T8)
  • 8 Ob 3/02b
    Entscheidungstext OGH 13.06.2002 8 Ob 3/02b
    Auch
  • 10 Ob 99/08v
    Entscheidungstext OGH 24.02.2009 10 Ob 99/08v
    Vgl auch; Beisatz: Es kommt daher grundsätzlich auch abweisenden Beschlüssen im Außerstreitverfahren die gleiche Rechtskraftwirkung wie einem nach den Vorschriften der ZPO ergangenen Urteil oder Beschluss (§ 411 ZPO) zu, wobei die materielle Rechtskraft lediglich nachträglichen Änderungen des rechtserzeugenden Sachverhalts nicht standhält. (T9)
  • 5 Ob 17/10a
    Entscheidungstext OGH 11.02.2010 5 Ob 17/10a
    Vgl; Beisatz: Die materielle Rechtskraft hält nur nachträglichen Tatbestandsänderungen nicht stand. (T10)
    Beisatz: Tatsachen, die in dem für die Entscheidung maßgeblichen Zeitpunkt bereits entstanden waren, aber nicht ausgeführt wurden, durchbrechen die Rechtskraft nicht. (T11)
  • 1 Ob 46/15v
    Entscheidungstext OGH 19.03.2015 1 Ob 46/15v
    Auch
  • 1 Ob 124/16s
    Entscheidungstext OGH 30.08.2016 1 Ob 124/16s
    Auch; nur T1; Beis wie T6 nur: Wenn sich die Verhältnisse wesentlich geändert haben, kann der Unterhalt neu festgesetzt werden. (T12)
  • 7 Ob 174/16p
    Entscheidungstext OGH 28.09.2016 7 Ob 174/16p
    nur T1
  • 5 Ob 47/17y
    Entscheidungstext OGH 29.08.2017 5 Ob 47/17y
    nur T1; Beis wie T10; Beis wie T11
  • 1 Ob 138/20f
    Entscheidungstext OGH 23.09.2020 1 Ob 138/20f
    nur T1
  • 4 Ob 28/21b
    Entscheidungstext OGH 15.03.2021 4 Ob 28/21b

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1972:RS0007140

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

10.05.2021
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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