RS OGH 1973/9/6 6Ob155/73, 6Ob259/74, 1Ob123/75, 6Ob172/75, 7Ob609/76, 6Ob726/76, 2Ob66/78, 8Ob206/7

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 06.09.1973
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Norm

AußStrG §11 A
AußStrG 2005 §51 Abs2
AußStrG 2005 §71 Abs4
ZPO §464 I
ZPO §468 Abs1
ZPO §507
ZPO §523

Rechtssatz

Ein Rechtsmittel hat in dem Sinn die Vermutung der Rechtzeitigkeit für sich, als es jedenfalls entgegenzunehmen und sachlich zu erledigen ist, solange nicht seine Verspätung durch die Aktenlage eindeutig ausgewiesen ist. Die Ergebnislosigkeit von Erhebungen über die Rechtzeitigkeit wirkt zum Vorteil des Rechtsmittelwerbers.

Entscheidungstexte

  • 6 Ob 155/73
    Entscheidungstext OGH 06.09.1973 6 Ob 155/73
    Veröff: SZ 46/86 = EvBl 1974/30 S 72
  • 6 Ob 259/74
    Entscheidungstext OGH 23.01.1975 6 Ob 259/74
  • 1 Ob 123/75
    Entscheidungstext OGH 02.07.1975 1 Ob 123/75
  • 6 Ob 172/75
    Entscheidungstext OGH 18.12.1975 6 Ob 172/75
    Auch
  • 7 Ob 609/76
    Entscheidungstext OGH 10.06.1976 7 Ob 609/76
    Vgl aber; Beisatz: Dies kann nicht auf Fälle angewendet werden, in denen bereits eine öffentliche Urkunde vorliegt (hier RS), die zunächst vollen Beweis macht. In solchen Fällen muss der Rechtsmittelwerber den Gegenbeweis führen. (T1)
    Veröff: RZ 1977/26 S 57
  • 6 Ob 726/76
    Entscheidungstext OGH 17.02.1977 6 Ob 726/76
    Vgl auch; Beis wie T1
  • 2 Ob 66/78
    Entscheidungstext OGH 11.05.1978 2 Ob 66/78
    Auch
  • 8 Ob 206/79
    Entscheidungstext OGH 18.10.1979 8 Ob 206/79
    Vgl auch; Beis wie T1
  • 7 Ob 586/80
    Entscheidungstext OGH 08.05.1980 7 Ob 586/80
  • 4 Ob 559/80
    Entscheidungstext OGH 11.11.1980 4 Ob 559/80
    Beis wie T1
  • 8 Ob 555/80
    Entscheidungstext OGH 12.02.1981 8 Ob 555/80
  • 5 Ob 756/80
    Entscheidungstext OGH 07.07.1981 5 Ob 756/80
    nur: Die Ergebnislosigkeit von Erhebungen über die Rechtzeitigkeit wirkt zum Vorteil des Rechtsmittelwerbers. (T2)
  • 4 Ob 30/83
    Entscheidungstext OGH 22.03.1983 4 Ob 30/83
    Beis wie T1
  • 2 Ob 603/83
    Entscheidungstext OGH 13.12.1983 2 Ob 603/83
  • 7 Ob 672/84
    Entscheidungstext OGH 08.11.1984 7 Ob 672/84
    Beisatz: Die Abfertigung eines gerichtlichen Aktes an eine andere Behörde schließt keineswegs mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit aus, dass der Postlauf bezüglich dieses Aktes mehrere Tage in Anspruch genommen hat, und zwar auch dann nicht, wenn sich die Behörde am selben Ort befindet, wie das Gericht, das den Akt abgefertigt hat. Die Vermutung der Rechtzeitigkeit eines Rechtsmittels kann nur durch die Feststellung eines Sachverhaltes widerlegt werden, der einen Zugang der angefochtenen Entscheidung zu einem früheren als dem sich aus dem Akt ergebenden Zeitpunkt praktisch als sicher erscheinen lässt. (T3)
  • 2 Ob 521/85
    Entscheidungstext OGH 11.06.1985 2 Ob 521/85
    Veröff: RZ 1986/40 S 136
  • 8 Ob 552/86
    Entscheidungstext OGH 17.04.1986 8 Ob 552/86
  • 2 Ob 717/86
    Entscheidungstext OGH 16.12.1986 2 Ob 717/86
  • 6 Ob 525/88
    Entscheidungstext OGH 25.02.1988 6 Ob 525/88
    nur: Ein Rechtsmittel hat die Vermutung der Rechtzeitigkeit für sich. (T4)
    Beisatz: Postaufgabeschein gegen aktenkundigen Freistempelaufdruck. (T5)
  • 5 Ob 609/88
    Entscheidungstext OGH 27.09.1988 5 Ob 609/88
    Beisatz: Hier: Verwendung einer Absender-Freistempelmaschine. (T6)
    Veröff: SZ 61/202
  • 2 Ob 155/88
    Entscheidungstext OGH 24.01.1989 2 Ob 155/88
  • 10 ObS 59/89
    Entscheidungstext OGH 21.02.1989 10 ObS 59/89
    nur: Ein Rechtsmittel hat in dem Sinn die Vermutung der Rechtzeitigkeit für sich, als es jedenfalls entgegenzunehmen und sachlich zu erledigen ist, solange nicht seine Verspätung durch die Aktenlage eindeutig ausgewiesen ist. (T7)
    Beisatz: Hier: Tag der Abfassung des Schriftsatzes auch Tag der frühest möglichen Postaufgabe. (T8)
  • 8 Ob 615/89
    Entscheidungstext OGH 29.06.1989 8 Ob 615/89
  • 8 Ob 58/89
    Entscheidungstext OGH 30.10.1990 8 Ob 58/89
    nur T7
  • 3 Ob 1522/90
    Entscheidungstext OGH 28.11.1990 3 Ob 1522/90
    Vgl auch
  • 5 Ob 510/93
    Entscheidungstext OGH 16.04.1993 5 Ob 510/93
    Beisatz: Diese Grundsätze haben zur Voraussetzung, dass überhaupt ein "Gesuch", also eine zu den Akten gelangte Parteienerklärung vorliegt. (T9)
  • 7 Ob 586/94
    Entscheidungstext OGH 13.07.1994 7 Ob 586/94
  • 7 Ob 599/95
    Entscheidungstext OGH 18.10.1995 7 Ob 599/95
  • 5 Ob 2094/96v
    Entscheidungstext OGH 30.04.1996 5 Ob 2094/96v
  • 7 Ob 2026/96h
    Entscheidungstext OGH 27.03.1996 7 Ob 2026/96h
    nur T7; Beis wie T1
  • 7 Ob 2071/96a
    Entscheidungstext OGH 26.06.1996 7 Ob 2071/96a
  • 8 ObA 2006/96z
    Entscheidungstext OGH 11.07.1996 8 ObA 2006/96z
    Auch
  • 3 Ob 119/95
    Entscheidungstext OGH 26.06.1996 3 Ob 119/95
    Beis wie T1; Beisatz: Fehlt auf dem Zustellschein die Unterschrift des Gerichtsbediensteten, so bildet er keine öffentliche Urkunde, die gemäß § 292 Abs 1 ZPO vollen Beweis des darin angeführten Tages der Zustellung begründen würde; diesem Zustellschein kommt nur die Beweiskraft einer Privaturkunde zu und er unterliegt daher der freien Beweiswürdigung. (T10)
    Veröff: SZ 69/151
  • 1 Ob 2396/96a
    Entscheidungstext OGH 24.06.1997 1 Ob 2396/96a
  • 8 Ob 104/97w
    Entscheidungstext OGH 25.06.1998 8 Ob 104/97w
    Veröff: SZ 71/113
  • 7 Ob 180/98s
    Entscheidungstext OGH 13.07.1998 7 Ob 180/98s
    Ähnlich; nur T2; Beisatz: Zustellung Versäumungsurteil. (T11)
  • 9 ObA 133/99w
    Entscheidungstext OGH 16.06.1999 9 ObA 133/99w
    Auch; nur T7
  • 6 Ob 228/00y
    Entscheidungstext OGH 23.11.2000 6 Ob 228/00y
    Auch
  • 7 Ob 235/01m
    Entscheidungstext OGH 14.11.2001 7 Ob 235/01m
    Auch
  • 5 Ob 288/01s
    Entscheidungstext OGH 26.02.2002 5 Ob 288/01s
    Auch; nur T7
  • 6 Ob 236/03d
    Entscheidungstext OGH 29.01.2004 6 Ob 236/03d
    Auch
  • 10 ObS 102/05f
    Entscheidungstext OGH 08.11.2005 10 ObS 102/05f
    Vgl aber; Beis wie T1
  • 2 Ob 30/06k
    Entscheidungstext OGH 10.08.2006 2 Ob 30/06k
    Vgl auch; Beisatz: Hier: Abweichendes Zustelldatum. (T12)
  • 5 Ob 283/06p
    Entscheidungstext OGH 06.03.2007 5 Ob 283/06p
    Vgl aber; Beis wie T1
  • 10 ObS 131/07y
    Entscheidungstext OGH 18.12.2007 10 ObS 131/07y
    Beis wie T1; Beis wie T10
  • 7 Ob 268/07y
    Entscheidungstext OGH 07.02.2008 7 Ob 268/07y
    Vgl aber; Beis wie T1
  • 8 Ob 131/08k
    Entscheidungstext OGH 13.11.2008 8 Ob 131/08k
    Auch; Beisatz: Werden Bescheinigungsmittel (hier: Bestätigung/Quittung des Postamts) angeboten und aufgenommen, sind sie einer Beurteilung zu unterziehen; dabei kann auch der Oberste Gerichtshof „Tatsacheninstanz" mit Erhebungspflichten sein. Bleiben Zweifel an der Verspätung des Rechtsmittels, so geht dies zu Lasten der Behörde und nicht des Rechtsmittelwerbers. Das hat auch dann zu gelten, wenn der Rekurswerber einen Termin der Postaufgabe an die Behörde nachweisen kann, von dem ausgehend das Rechtsmittel rechtzeitig wäre, sodass an der Aufgabe erst an einem späteren Termin (bei knapp aufeinanderfolgender Postaufgabe mehrerer Eingaben) ernsthafte Zweifel verbleiben. (T13)
  • 3 Ob 286/08t
    Entscheidungstext OGH 25.02.2009 3 Ob 286/08t
    Beisatz: Hier: Zustellung ohne Rückschein. (T14)
  • 3 Ob 106/09y
    Entscheidungstext OGH 23.06.2009 3 Ob 106/09y
    Vgl; Beisatz: Hält die Partei die Verbesserungsfrist ein, gilt der Schriftsatz als im ursprünglichen Zeitpunkt, also rechtzeitig, eingebracht (§ 10 Abs 5 Satz 1 AußStrG). (T15)
  • 10 Ob 47/09y
    Entscheidungstext OGH 08.09.2009 10 Ob 47/09y
    Vgl; Beisatz: In Bezug auf die Beurteilung der Rechtzeitigkeit eines Rechtsmittels kann auch der Oberste Gerichtshof „Tatsacheninstanz" mit Erhebungspflichten sein. (T16)
  • 2 Ob 174/09s
    Entscheidungstext OGH 12.11.2009 2 Ob 174/09s
    Auch; nur T2; Beis wie T13 nur: Bleiben Zweifel an der Verspätung des Rechtsmittels, so geht dies zu Lasten der Behörde und nicht des Rechtsmittelwerbers. (T17)
    Auch Beis wie T16
  • 5 Ob 25/10b
    Entscheidungstext OGH 25.03.2010 5 Ob 25/10b
    Auch
  • 2 Ob 133/10p
    Entscheidungstext OGH 30.05.2011 2 Ob 133/10p
    Beis wie T17; Beisatz: Hier: Das für die Klärung des Eingangszeitpunkts eines per Telefax eingebrachten Rekurses tauglichste Beweismittel – das Faxjournal – kann aus einem dem Antragsgegner nicht zurechenbaren Grund (Ausscheiden der Faxgeräte) nicht hergestellt werden. (T18)
  • 8 Ob 79/11t
    Entscheidungstext OGH 29.09.2011 8 Ob 79/11t
    Vgl auch; Beis ähnlich wie T5
  • 7 Ob 241/11h
    Entscheidungstext OGH 25.01.2012 7 Ob 241/11h
    Auch
  • 4 Ob 167/11d
    Entscheidungstext OGH 27.03.2012 4 Ob 167/11d
    Vgl auch
  • 10 ObS 113/12h
    Entscheidungstext OGH 02.10.2012 10 ObS 113/12h
    Vgl auch; nur T4; nur T7; Beis wie T13; Beisatz: Hier: Zweifel, ob ein elektronisch übermitteltes Zustellstück durch einen Fehler am Endgerät oder durch eine als möglich festgestellte Übermittlungsstörung nicht am ausgewiesenen Tag in die Verfügungsmacht des Adressaten gelangte. (T19)
  • 7 Ob 194/12y
    Entscheidungstext OGH 19.12.2012 7 Ob 194/12y
    Auch
  • 10 ObS 67/13w
    Entscheidungstext OGH 28.05.2013 10 ObS 67/13w
    Auch; Beis wie T13
  • 5 Ob 6/13p
    Entscheidungstext OGH 21.03.2013 5 Ob 6/13p
  • 1 Ob 248/15z
    Entscheidungstext OGH 28.01.2016 1 Ob 248/15z
    Beis wie T13; Beis wie T16
  • 3 Ob 41/16z
    Entscheidungstext OGH 16.03.2016 3 Ob 41/16z
    Auch
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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