RS OGH 1975/6/5 12Os60/75, 12Os68/75, 11Os132/75, 12Os7/76, 13Os122/76, 11Os125/76, 11Os46/77, 13Os1

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Veröffentlicht am 05.06.1975
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Norm

StGB §61

Rechtssatz

Ob StGB-Recht oder (noch) StG-Recht anzuwenden ist, ist durch einen Vergleich der beiden Gesetze zwar in toto, aber unter Bedachtnahme auf die Besonderheiten des jeweiligen Falls, also insofern in concreto, dh im Wege der Prüfung der Gesamtauswirkungen im jeweils zu entscheidenden Fall zu beurteilen (vgl SSt 32/73 und die dort - S 197 f der Veröffentlichung - gegebenen Hinweise; weiters Leukauf-Steininger, Kommentar zum StGB, 349). Nur eine solche "konkrete Gesamtschau" wird den Erfordernissen einer Gesetzesvergleichung im Sinne des § 61 StGB voll und ganz gerecht.

Entscheidungstexte

  • 12 Os 60/75
    Entscheidungstext OGH 05.06.1975 12 Os 60/75
    Veröff: EvBl 1975/299 S 662 = ÖJZ-LSK 1975/103
  • 12 Os 68/75
    Entscheidungstext OGH 27.06.1975 12 Os 68/75
    Veröff: EvBl 1976/45 S 81
  • 11 Os 132/75
    Entscheidungstext OGH 12.12.1975 11 Os 132/75
  • 12 Os 7/76
    Entscheidungstext OGH 20.04.1976 12 Os 7/76
    Vgl; Beisatz: Damit ist eine Qualifikation, die nach dem bisherigen Recht nicht vorgesehen oder auf den Täter nicht anwendbar war, nicht ausgeschlossen (hier: Anwendung des § 127 Abs 2 lit b StG nicht gegeben gewesen wäre). (T1) Veröff: SSt 47/23 = EvBl 1976/289 S 664
  • 13 Os 122/76
    Entscheidungstext OGH 05.10.1976 13 Os 122/76
    Vgl; Beisatz: Eine Anwendung der jeweils günstigeren Einzelbestimmung nicht möglich. (T2)
  • 11 Os 125/76
    Entscheidungstext OGH 20.10.1976 11 Os 125/76
    nur: Ob StGB-Recht oder (noch) StG-Recht anzuwenden ist, ist durch einen Vergleich der beiden Gesetze zwar in toto. (T3) Beisatz: Ein strafsatzerhöhender Umstand, den das StG nicht kannte, steht der Anwendung des StGB auf Taten vor dem 01.01.1975 nicht entgegen. (T4)
  • 11 Os 46/77
    Entscheidungstext OGH 10.05.1977 11 Os 46/77
    nur T3; Beisatz: Hier: § 39 StGB (T5)
  • 13 Os 111/77
    Entscheidungstext OGH 07.07.1977 13 Os 111/77
  • 11 Os 156/86
    Entscheidungstext OGH 27.01.1987 11 Os 156/86
    Vgl auch
  • 15 Os 88/87
    Entscheidungstext OGH 22.09.1987 15 Os 88/87
    Vgl auch; Beisatz: Der Günstigkeitsvergleich im Sinne des § 61 StGB ist stets an Hand des konkreten Falles vorzunehmen. Ungeachtet der höheren Obergrenze der neben der Freiheitsstrafe fakultativ angedrohten Geldstrafe ist § 12 Abs 2 SGG nF jedenfalls dann günstiger als § 12 Abs 1 SGG aF, wenn die sogenannte "Härteklausel" (§ 12 Abs 5 vierter Satz SGG und § 13 Abs 2 zweiter Satz SGG) tatsächlich angewendet wurde. (T6)
  • 15 Os 18/89
    Entscheidungstext OGH 14.03.1989 15 Os 18/89
    Vgl auch; Beisatz: Bei diesem Gesamtvergleich ist auf sämtliche im konkreten Fall für die Strafbarkeit des inkriminierten Tatverhaltens maßgebenden Umstände sowie auf die dabei aktuellen Strafmöglichkeiten abzustellen (zum StRÄG 1987). (T7)
  • 14 Os 127/89
    Entscheidungstext OGH 18.10.1989 14 Os 127/89
    Vgl auch; nur T3; Beis wie T1; Beisatz: Hier: Zur StGNov 1989. (T8) Veröff: SSt 60/70 = EvBl 1990/32 S 149 = RZ 1990/95 S 209

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1975:RS0091878

Dokumentnummer

JJR_19750605_OGH0002_0120OS00060_7500000_002
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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