RS OGH 1975/6/26 11Os50/75, 12Os120/76, 11Os40/84, 9Os184/84, 12Os178/94, 14Os110/05s, 11Os33/06x, 1

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 26.06.1975
beobachten
merken

Norm

StGB §7 Abs1
StPO §312

Rechtssatz

Im geschworenengerichtlichen Verfahren, in dem bereits aus dem Wahrspruch der Geschworenen auch die als erwiesen angenommenen subjektiven Merkmale des strafbaren Tatbestands klar hervorgehen müssen, ist die Anführung der Schuldform ("Vorsatz" oder "Fahrlässigkeit") in der Schuldfrage jedenfalls dort erforderlich, wo die Schuldform nicht schon in dem dem jeweiligen Deliktstypus des Besonderen Teils des StGB entsprechenden und diesen "Tatbestand" im Sinne verwirklichenden konkreten "Lebenssachverhalt" - wie er in der bezüglichen Schuldfrage individualisierend beschrieben ist - ihren deutlichen Niederschlag findet.

Entscheidungstexte

  • 11 Os 50/75
    Entscheidungstext OGH 26.06.1975 11 Os 50/75
    Veröff: EvBl 1976/97 S 186
  • 12 Os 120/76
    Entscheidungstext OGH 04.10.1976 12 Os 120/76
  • 11 Os 40/84
    Entscheidungstext OGH 11.04.1984 11 Os 40/84
  • 9 Os 184/84
    Entscheidungstext OGH 23.01.1985 9 Os 184/84
    Vgl; Veröff: EvBl 1985/134 S 632 = RZ 1985/65 S 168 = SSt 56/7
  • 12 Os 178/94
    Entscheidungstext OGH 16.03.1995 12 Os 178/94
    Vgl auch
  • 14 Os 110/05s
    Entscheidungstext OGH 22.11.2005 14 Os 110/05s
    Vgl; Beisatz: Hat ein Delikt kein fahrlässiges Gegenstück, so muss das im Gesetz subintelligierte Vorsatzmerkmal in Fragen und Schuldspruch nicht aufgenommen werden. (T1)
  • 11 Os 33/06x
    Entscheidungstext OGH 20.06.2006 11 Os 33/06x
    Vgl; Beis wie T1
  • 15 Os 95/07w
    Entscheidungstext OGH 22.11.2007 15 Os 95/07w
    Vgl; Beis wie T1; Beisatz: Auch der Vorsatz des Beitragstäters wird vom Gesetz subintelligiert. (T2)
  • 14 Os 89/08g
    Entscheidungstext OGH 14.10.2008 14 Os 89/08g
    Vgl; Beisatz: Hier: Da eine Beteiligung nach § 12 dritter Fall StGB am Verbrechen des Raubes nach §§ 142 Abs 1, 143 zweiter Fall StGB, für das vorsätzliches Handeln (§ 5 Abs 1 StGB) genügt, keine über § 5 Abs 1 zweiter Teilsatz StGB hinausgehende Vorsatzqualität erfordert, war diese zufolge § 7 Abs 1 StGB in den an die Geschworenen gestellten Hauptfragen enthalten, sodass die Behauptung eines Rechtsfehlers infolge fehlender Feststellungen zur subjektiven Tatseite nicht am tatsächlichen Inhalt des Wahrspruchs Maß nimmt. (T3)
  • 12 Os 119/18v
    Entscheidungstext OGH 18.12.2018 12 Os 119/18v
    Auch
  • 15 Os 44/20i
    Entscheidungstext OGH 13.05.2020 15 Os 44/20i
    Vgl
  • 11 Os 47/20a
    Entscheidungstext OGH 15.09.2020 11 Os 47/20a
    Vgl; Beis ähnlich wie T3; Beisatz: Hier: (subintellegiert: vorsätzliche) Tötung. (T4)
  • 11 Os 111/21i
    Entscheidungstext OGH 15.12.2021 11 Os 111/21i
    Vgl

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1975:RS0089114

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

02.03.2022
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
Zurück Haftungsausschluss Vernetzungsmöglichkeiten

Sofortabfrage ohne Anmeldung!

Jetzt Abfrage starten