RS OGH 1975/9/4 6Ob95/75, 1Ob295/75, 1Ob688/76, 6Ob19/77, 1Ob526/79, 5Ob562/81, 6Ob560/86, 2Ob608/87

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 04.09.1975
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Norm

AußStrG 2005 §2 Abs1 Z3 IC2
AußStrG 2005 §2 Abs1 Z3 IE3
AußStrG §9 E2

Rechtssatz

In besonders gelagerten Fällen ist dem berufenen Erben schon vor Abgabe der Erbserklärung Parteistellung und Rekurslegitimation zuzuerkennen, vor allem dann, wenn er bereits aktiv sein Interesse am Erbantritt bekundet hat und das Fehlen einer förmlichen Erbserklärung auf einem Fehler im Verfahren beruht (ähnlich wie SZ 42/50, EvBl 1974/300, NZ 1974,60).

Entscheidungstexte

  • 6 Ob 95/75
    Entscheidungstext OGH 04.09.1975 6 Ob 95/75
    Veröff: RZ 1976/54,96
  • 1 Ob 295/75
    Entscheidungstext OGH 26.11.1975 1 Ob 295/75
    Beisatz: Hier: Legitimation verneint (T1)
  • 1 Ob 688/76
    Entscheidungstext OGH 22.12.1976 1 Ob 688/76
  • 6 Ob 19/77
    Entscheidungstext OGH 16.03.1978 6 Ob 19/77
    Auch; nur: In besonders gelagerten Fällen ist dem berufenen Erben schon vor Abgabe der Erbserklärung Parteistellung und Rekurslegitimation zuzuerkennen. (T2) Veröff: SZ 51/31 = EvBl 1978/138 S 436
  • 1 Ob 526/79
    Entscheidungstext OGH 31.01.1979 1 Ob 526/79
    Beisatz: Diese Voraussetzung ist nicht gegeben, wenn der gesetzliche Erbe seine Parteistellung in Anspruch nimmt, ohne gleichzeitig Erbserklärung abzugeben, wohl aber dann, wenn durch einen Beschluss es Verlassenschaftsgerichtes in seine Interessensphäre eingegriffen wird. (T3)
  • 5 Ob 562/81
    Entscheidungstext OGH 24.03.1981 5 Ob 562/81
    Vgl; Beisatz: Hier: Abgabe der Erbserklärung beim zuständigen Gericht, bei dem jedoch das Abhandlungsverfahren nicht geführt und von dem infolge Unkenntnis der Erbserklärung diese auch nicht berücksichtigt wird (ergibt sich aus dem Akt). (T4)
  • 6 Ob 560/86
    Entscheidungstext OGH 15.05.1986 6 Ob 560/86
    Vgl auch; nur T2; Beisatz: Hier: Rekursrecht des berufenen Erben. (T5)
  • 2 Ob 608/87
    Entscheidungstext OGH 30.06.1987 2 Ob 608/87
    Beisatz: Hier: Keine Rekurslegitimation, weil eine Abhandlung - wenn auch in der im § 73 AußStrG vorgesehenen erleichterten Form - jedenfalls stattfand und hiebei der Erbanwärter trotz Aufforderung keine Erklärung abgab. (T6)
  • 4 Ob 537/94
    Entscheidungstext OGH 12.04.1994 4 Ob 537/94
  • 6 Ob 2125/96k
    Entscheidungstext OGH 23.05.1996 6 Ob 2125/96k
    Veröff: SZ 69/122
  • 6 Ob 2332/96a
    Entscheidungstext OGH 05.12.1996 6 Ob 2332/96a
  • 1 Ob 97/97i
    Entscheidungstext OGH 29.04.1997 1 Ob 97/97i
  • 7 Ob 293/00i
    Entscheidungstext OGH 06.12.2000 7 Ob 293/00i
    Vgl auch
  • 6 Ob 10/02t
    Entscheidungstext OGH 31.01.2002 6 Ob 10/02t
    Auch
  • 6 Ob 16/03a
    Entscheidungstext OGH 24.04.2003 6 Ob 16/03a
  • 9 Ob 32/03a
    Entscheidungstext OGH 08.10.2003 9 Ob 32/03a
    Vgl auch; Beisatz: Dem Noterben, der das Recht hat, trotz Vorliegens der Voraussetzungen des § 72 Abs 2 AußStrG die Durchführung der Verlassenschaftsabhandlung zu bewirken, kommt die Legitimation zu, einen Beschluss anzufechten, der dieses Recht nicht beachtet und die Einleitung der Verlassenschaftsabhandlung definitiv ablehnt. (T7)
  • 5 Ob 290/03p
    Entscheidungstext OGH 13.01.2004 5 Ob 290/03p
    Beis wie T1
  • 3 Ob 218/03k
    Entscheidungstext OGH 25.03.2004 3 Ob 218/03k
  • 7 Ob 209/04t
    Entscheidungstext OGH 17.11.2004 7 Ob 209/04t
    Auch
  • 10 Ob 42/05g
    Entscheidungstext OGH 23.05.2005 10 Ob 42/05g
    Auch
  • 8 Ob 6/06z
    Entscheidungstext OGH 11.05.2006 8 Ob 6/06z
    Veröff: SZ 2006/72
  • 4 Ob 50/08v
    Entscheidungstext OGH 08.04.2008 4 Ob 50/08v
    Auch; Beis wie T6; Beisatz: Die Grundsätze zum materiellen Parteibegriff im Sinn des § 2 Abs 1 Z 3 AußStrG 2005 entsprechen der Rechtsprechung zum § 9 AußStrG 1854. (T8)
  • 4 Ob 73/08a
    Entscheidungstext OGH 10.06.2008 4 Ob 73/08a
    Vgl; Beisatz: Gegenteilig zu Beisatz T7, siehe RS0123656. (T9); Veröff: SZ 2008/79
  • 3 Ob 227/10v
    Entscheidungstext OGH 23.02.2011 3 Ob 227/10v
    Vgl aber; Beisatz: Hier: § 164 AußStrG 2005: Auch dem übergangenen Erben ist es verwehrt, den Einantwortungsbeschluss mit Rekurs zu bekämpfen und darin geltend zu machen, das ErstG habe es verabsäumt, ihm die Gelegenheit zur rechtzeitigen Abgabe einer Erbantrittserklärung zu geben (so bereits: 1 Ob 86/08s). (T10); Bem: Siehe RS0126598. (T11)
  • 4 Ob 224/12p
    Entscheidungstext OGH 15.01.2013 4 Ob 224/12p
    Vgl aber; Beis wie T10; Bem: Ausdrückliches Abgehen von 4 Ob 50/08v. (T12)
  • 6 Ob 100/14w
    Entscheidungstext OGH 26.06.2014 6 Ob 100/14w
    Auch
  • 2 Ob 168/17w
    Entscheidungstext OGH 24.10.2017 2 Ob 168/17w
  • 2 Ob 47/18b
    Entscheidungstext OGH 22.03.2018 2 Ob 47/18b
  • 2 Ob 53/18k
    Entscheidungstext OGH 26.02.2019 2 Ob 53/18k
  • 2 Ob 32/19y
    Entscheidungstext OGH 28.05.2019 2 Ob 32/19y
    Auch
  • 2 Ob 85/20v
    Entscheidungstext OGH 14.10.2020 2 Ob 85/20v
    Beisatz: Hier: Für eine ausnahmsweise zu bejahende Parteistellung vor Erbantrittserklärung müssen demnach beide Voraussetzungen (Interessenbekundung und Unterbleiben der Erbantrittserklärung aus nicht in der Sphäre des potenziellen Erben liegenden Gründen) kumulativ vorliegen. (T13)
  • 2 Ob 87/21i
    Entscheidungstext OGH 26.05.2021 2 Ob 87/21i
    Vgl; Beis wie T13
  • 2 Ob 21/22k
    Entscheidungstext OGH 16.03.2022 2 Ob 21/22k
    Beis wie T13; Beisatz: Eine Anzeige der Bevollmächtigung eines Rechtsanwalts zur „Wahrung der Interessen“ genügt für eine aktive Bekundung des Interesses am Erbantritt nicht. (T14)

Schlagworte

Bevollmächtigung, Rechtsanwalt, Erbantrittserklärung, Interesse

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1975:RS0006544

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

10.06.2022
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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