RS OGH 1975/9/24 1Ob185/75, 3Ob587/78, 4Ob598/81, 8Ob631/86, 2Ob674/87, 4Ob578/89, 8Ob509/94, 6Ob558

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 24.09.1975
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Norm

ZPO §530 Abs2 H
ZPO §538
ZPO §543

Rechtssatz

Ein Verschulden liegt vor, wenn die Partei im Hauptprozess Zeugen zu führen unterlässt, von denen sie voraussetzen musste, dass die zu erweisenden Tatsachen bekannt sind, ebenso, wenn die Partei nichts unternommen hat, um während des Verfahrens den Aufenthalt eines Zeugens zu ermitteln (Fasching IV 518 f).

Entscheidungstexte

  • 1 Ob 185/75
    Entscheidungstext OGH 24.09.1975 1 Ob 185/75
  • 3 Ob 587/78
    Entscheidungstext OGH 23.05.1978 3 Ob 587/78
  • 4 Ob 598/81
    Entscheidungstext OGH 01.12.1981 4 Ob 598/81
  • 8 Ob 631/86
    Entscheidungstext OGH 22.01.1987 8 Ob 631/86
  • 2 Ob 674/87
    Entscheidungstext OGH 15.03.1988 2 Ob 674/87
  • 4 Ob 578/89
    Entscheidungstext OGH 12.09.1989 4 Ob 578/89
    Vgl auch
  • 8 Ob 509/94
    Entscheidungstext OGH 25.11.1994 8 Ob 509/94
    Beisatz: Wegen der Beschränkung auf Bescheinigungsmittel im Provisorialverfahren ist bei der Stelligmachung der zu vernehmenden Personen eine besondere Sorgfalt anzuwenden. (T1)
  • 6 Ob 558/94
    Entscheidungstext OGH 22.09.1994 6 Ob 558/94
  • 1 Ob 375/97x
    Entscheidungstext OGH 24.03.1998 1 Ob 375/97x
    nur: Ein Verschulden liegt vor, wenn die Partei im Hauptprozess Zeugen zu führen unterlässt, von denen sie voraussetzen musste, dass die zu erweisenden Tatsachen bekannt sind. (T2); Beisatz: Ebenso, wenn sie bereitstehende Beweismittel nicht anbietet. Ein Verstoß gegen die prozessuale Diligenzpflicht kann aber auch darin bestehen, dass eine Partei nicht die ihr zumutbaren Erhebungen pflegt, um die zur Dartuung ihres Prozessstandpunkts erforderlichen Zeugen auszuforschen. (T3)
  • 4 Ob 206/98t
    Entscheidungstext OGH 12.08.1998 4 Ob 206/98t
    nur T2
  • 1 Ob 270/98g
    Entscheidungstext OGH 15.12.1998 1 Ob 270/98g
    nur T2; Beis wie T3
  • 8 Ob 334/99x
    Entscheidungstext OGH 24.02.2000 8 Ob 334/99x
    Auch; Beis wie T3 nur: Ein Verstoß gegen die prozessuale Diligenzpflicht kann aber auch darin bestehen, dass eine Partei nicht die ihr zumutbaren Erhebungen pflegt, um die zur Dartuung ihres Prozessstandpunkts erforderlichen Zeugen auszuforschen. (T4); Beisatz: Die Beurteilung des Vorliegens eines Verstoßes gegen die prozessuale Diligenzpflicht ist eine Frage des betreffenden Einzelfalles. (T5)
  • 8 Ob 272/00h
    Entscheidungstext OGH 08.03.2001 8 Ob 272/00h
    Vgl; Beisatz: Ein Verschulden liegt dann nicht vor, wenn die Partei ein Beweismittel, mit dessen Vorhandensein sie nicht rechnen musste, im Hauptprozess nicht angeboten hat. (T6)
  • 7 Ob 104/01x
    Entscheidungstext OGH 31.07.2001 7 Ob 104/01x
    Auch
  • 5 Ob 131/01b
    Entscheidungstext OGH 21.08.2001 5 Ob 131/01b
    Vgl auch; Beisatz: Ein Verstoß gegen die prozessuale Diligenzpflicht liegt vor, wenn eine Partei nicht die ihr zumutbaren Erhebungen pflegt, um die zur Dartuung ihres Prozessstandpunktes erforderlichen Zeugen und Beweismittel auszuforschen. (T7)
  • 10 Ob 127/00z
    Entscheidungstext OGH 10.07.2001 10 Ob 127/00z
    nur T2; Beisatz: Den Mangel des Verschuldens hat die Partei, welche eine prozessuale Diligenzpflicht trifft, zu beweisen. (T8)
  • 6 Ob 253/02b
    Entscheidungstext OGH 07.11.2002 6 Ob 253/02b
    nur T2; Beis wie T3
  • 6 Ob 15/03d
    Entscheidungstext OGH 20.02.2003 6 Ob 15/03d
    Auch; Beis wie T3; Beis wie T7
  • 9 Ob 8/04y
    Entscheidungstext OGH 25.02.2004 9 Ob 8/04y
    nur T2; Beis wie T3
  • 5 Ob 7/04x
    Entscheidungstext OGH 10.02.2004 5 Ob 7/04x
    Vgl auch; Beis wie T7
  • 10 Ob 106/08y
    Entscheidungstext OGH 22.12.2008 10 Ob 106/08y
    Auch; Beisatz: Schon benützbare Beweismittel dürfen daher nicht einem Wiederaufnahmsverfahren vorbehalten werden. Ein Verschulden liegt somit vor, wenn die Partei bereitstehende Beweismittel (zB die Beischaffung einer Krankengeschichte) nicht anbietet, obwohl die Bedeutung der Beweismittel ohne weiteres erkennbar war. (T9); Beisatz: Unterließ die Partei im Vorprozess hingegen das Anbot von Beweismitteln, mit deren Vorhandensein sie auch bei gehöriger Aufmerksamkeit nicht rechnen musste, liegt kein Verschulden vor. (T10)
  • 6 Ob 84/09k
    Entscheidungstext OGH 16.10.2009 6 Ob 84/09k
    Vgl; Beis ähnlich wie T9; Beisatz: Mit einer nachträglich erkannten Fehleinschätzung des Beweiswerts der unterbliebenen Zeugenaussage, lässt sich die Wiederaufnahme gemäß § 530 Abs 1 Z 7 ZPO nicht erfolgreich begründen. (T11)
  • 6 Ob 230/09f
    Entscheidungstext OGH 18.12.2009 6 Ob 230/09f
    Auch
  • 9 Ob 19/10z
    Entscheidungstext OGH 24.03.2010 9 Ob 19/10z
    Vgl auch; Beis wie T7; Beis wie T8
  • 9 Ob 66/11p
    Entscheidungstext OGH 21.12.2011 9 Ob 66/11p
    Vgl auch; nur T2
  • 3 Ob 231/14p
    Entscheidungstext OGH 18.03.2015 3 Ob 231/14p
    Auch; nur T2; Beis wie T3
  • 10 Ob 37/15m
    Entscheidungstext OGH 19.05.2015 10 Ob 37/15m
    Beis ähnlich T9; Beis wie T11
  • 9 ObA 102/17s
    Entscheidungstext OGH 28.11.2017 9 ObA 102/17s
    Auch; Beis wie T3; Beis wie T4; Beis wie T7
  • 4 Ob 139/17w
    Entscheidungstext OGH 21.11.2017 4 Ob 139/17w
    Auch; Beis wie T3
  • 7 Ob 98/18i
    Entscheidungstext OGH 20.06.2018 7 Ob 98/18i
    Auch; Beis wie T11; Beis wie T3
  • 9 ObA 57/18z
    Entscheidungstext OGH 24.07.2018 9 ObA 57/18z
    Beis wie T4; Beis wie T7
  • 7 Ob 55/19t
    Entscheidungstext OGH 28.08.2019 7 Ob 55/19t
    Vgl; Beis wie T9; Beis wie T10
  • 1 Ob 178/19m
    Entscheidungstext OGH 23.10.2019 1 Ob 178/19m
    Beis wie T3; Beis wie T4; Beis wie T7

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1975:RS0044619

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

25.08.2020
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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