RS OGH 1976/3/23 5Ob255/75, 5Ob588/76, 5Ob524/77, 6Ob533/78, 5Ob661/78, 5Ob590/80, 6Ob628/81, 3Ob574

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Veröffentlicht am 23.03.1976
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Norm

ABGB §938 B

Rechtssatz

Bei der gesetzlich nicht geregelten gemischten Schenkung ist entscheidend, dass die Parteien einen Teil einer Leistung als geschenkt ansehen wollte. Daher kann eine gemischte Schenkung keinesfalls schon deshalb angenommen werden, weil die Leistung der einen Seite objektiv wertvoller ist als die der anderen, weil das Entgelt für eine Leistung bewusst niedrig, unter ihrem objektiven Wert angesetzt wurde, weil sich ein Vertragspartner mit einer unter dem Wert seiner Leistung liegenden Gegenleistung begnügte oder sich die Partner des objektiven Missverhältnisses der ausgetauschten Werte bewusst waren.

Entscheidungstexte

  • 5 Ob 255/75
    Entscheidungstext OGH 23.03.1976 5 Ob 255/75
    Veröff: SZ 49/43 = JBl 1976,425
  • 5 Ob 588/76
    Entscheidungstext OGH 01.06.1976 5 Ob 588/76
    nur: Bei der gesetzlich nicht geregelten gemischten Schenkung ist entscheidend, dass die Parteien einen Teil einer Leistung als geschenkt ansehen wollte. Daher kann eine gemischte Schenkung keinesfalls schon deshalb angenommen werden, weil die Leistung der einen Seite objektiv wertvoller ist als die der anderen. (T1)
    Veröff: SZ 49/75
  • 5 Ob 524/77
    Entscheidungstext OGH 15.03.1977 5 Ob 524/77
    Zweiter Rechtsgang zu 5 Ob 255/75
  • 6 Ob 533/78
    Entscheidungstext OGH 09.03.1978 6 Ob 533/78
    nur T1
  • 5 Ob 661/78
    Entscheidungstext OGH 23.01.1979 5 Ob 661/78
    nur T1
  • 5 Ob 590/80
    Entscheidungstext OGH 09.09.1980 5 Ob 590/80
    nur: Bei der gesetzlich nicht geregelten gemischten Schenkung ist entscheidend, dass die Parteien einen Teil einer Leistung als geschenkt ansehen wollte. (T2)
  • 6 Ob 628/81
    Entscheidungstext OGH 25.11.1981 6 Ob 628/81
    Vgl auch; Beisatz: Wohl aber kann ein solches Missverhältnis bei der Ermittlung der Parteienabsicht neben anderen Umständen des Einzelfalles einen Anhaltspunkt für die Lösung der Tatfrage sein, ob die Parteien aus den verschiedensten Gründen ihre Absicht auf ein entgeltliches Geschäft zu einem Sonderpreis gerichtet haben, oder ob sie eine (gemischte) Schenkung beabsichtigt haben, die sie offengelegt haben oder aber bewusst verschleiern wollten. (T3)
  • 3 Ob 574/83
    Entscheidungstext OGH 14.09.1983 3 Ob 574/83
    Auch; nur T1; Veröff: RdW 1984,43
  • 6 Ob 3/83
    Entscheidungstext OGH 29.03.1984 6 Ob 3/83
    Auch; Beis wie T3; Beisatz: In Fällen, in denen schutzwürdige Interessen Dritter - wie etwa bei Übergabsverträgen und Vorhandensein anderer Pflichtteilsberechtigter - berührt werden, wird einem vorliegenden krassen Missverhältnis zwischen der Leistung des späteren Erblassers und der Gegenleistung ein besonderer Indizwert für das Vorliegen einer Schenkungsabsicht zuerkannt werden müssen. (T4)
  • 6 Ob 13/84
    Entscheidungstext OGH 12.07.1984 6 Ob 13/84
    Auch; Beis wie T4; Beisatz: Der Schenkungswille kann aus den Umständen des Einzelfalles erschließbar sein. (T5)
  • 2 Ob 552/83
    Entscheidungstext OGH 30.10.1984 2 Ob 552/83
    Auch; Beis wie T3
  • 1 Ob 683/87
    Entscheidungstext OGH 09.12.1987 1 Ob 683/87
    nur T2; Veröff: NZ 1989,98
  • 2 Ob 583/91
    Entscheidungstext OGH 27.11.1991 2 Ob 583/91
    Beis wie T5; Veröff: NZ 1992,130
  • 7 Ob 620/94
    Entscheidungstext OGH 19.10.1994 7 Ob 620/94
    nur T1
  • 9 Ob 12/98z
    Entscheidungstext OGH 28.01.1998 9 Ob 12/98z
    Auch; nur T2; Beis wie T4
  • 3 Ob 66/97w
    Entscheidungstext OGH 16.12.1998 3 Ob 66/97w
  • 1 Ob 309/98t
    Entscheidungstext OGH 23.03.1999 1 Ob 309/98t
    Vgl auch; nur T1; Beis wie T5
  • 6 Ob 175/01f
    Entscheidungstext OGH 18.10.2001 6 Ob 175/01f
    Auch; nur T1; Beisatz: Nicht jeder für den Käufer "gute" Kauf bedeutet schon einen unentgeltlichen Schenkungsteil. Das Schenkungsbewusstsein ist primär festzustellen. Bei der gemischten Schenkung ist zu fragen, ob die vereinbarte Gegenleistung als volles Entgelt angesehen wurde oder ob darin nach dem Parteiwillen zumindest teilweise ein Akt der Freigiebigkeit gelegen sein sollte. (T6)
  • 6 Ob 128/05z
    Entscheidungstext OGH 14.07.2005 6 Ob 128/05z
    Beisatz: Hier: Bäuerlicher Übergabsvertrag. (T7)
    Veröff: SZ 2005/103
  • 2 Ob 57/06f
    Entscheidungstext OGH 22.02.2007 2 Ob 57/06f
  • 6 Ob 153/07d
    Entscheidungstext OGH 13.07.2007 6 Ob 153/07d
    Beisatz: Hier: Nach den Feststellungen beabsichtigten die Parteien bei Abschluss des Übergabsvertrags nicht, Vermögenswerte zu schenken bzw anzunehmen; sie hatten keinerlei Schenkungsabsicht. (T8)
  • 10 Ob 33/08p
    Entscheidungstext OGH 22.04.2008 10 Ob 33/08p
    Beis wie T4; Beis wie T5; Beis ähnlich wie T8
  • 8 Ob 48/09f
    Entscheidungstext OGH 30.07.2009 8 Ob 48/09f
    Vgl auch; Beis wie T5
  • 6 Ob 232/09z
    Entscheidungstext OGH 14.01.2010 6 Ob 232/09z
    Auch
  • 1 Ob 3/10p
    Entscheidungstext OGH 20.04.2010 1 Ob 3/10p
    Auch; Beis wie T5; Beis wie T6 nur: Bei der gemischten Schenkung ist zu fragen, ob die vereinbarte Gegenleistung als volles Entgelt angesehen wurde oder ob darin nach dem Parteiwillen zumindest teilweise ein Akt der Freigiebigkeit gelegen sein sollte. (T9)
  • 5 Ob 191/10i
    Entscheidungstext OGH 24.01.2011 5 Ob 191/10i
    Vgl auch; Beis wie T4
  • 2 Ob 14/12s
    Entscheidungstext OGH 07.08.2012 2 Ob 14/12s
    Auch
  • 5 Ob 188/13b
    Entscheidungstext OGH 21.01.2014 5 Ob 188/13b
    Vgl auch
  • 4 Ob 18/16z
    Entscheidungstext OGH 30.03.2016 4 Ob 18/16z
    Auch; nur T1; Beisatz: Hier: Werknutzungsvereinbarung. (T10)

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1976:RS0019293

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

31.05.2016
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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