RS OGH 1976/4/6 4Ob20/76, 2Ob14/78, 4Ob14/78, 2Ob115/78, 7Ob32/79, 8Ob172/79 (8Ob173/79), 8Ob58/80,

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 06.04.1976
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Norm

ABGB §1324
ASVG §334
DHG §2
VersVG §61

Rechtssatz

1) Eine strafgerichtliche Verurteilung enthält nicht notwendig einen bindenden Spruch über das Vorhandensein eines groben Verschuldens.

2) Es ist in jedem Einzelfall mit Bedachtnahme auf die persönlichen Verhältnisse und die allgemeinen Lebensverhältnisse zu prüfen, ob eine auffällige Sorglosigkeit vorliegt.

3) Auch die Übertretung einer Schutzvorschrift muss an sich noch keine grobe Fahrlässigkeit darstellen. Diese ist aber dann anzunehmen, wenn sich jemand über grundlegende und leicht erkennbare Vorschriften hinwegsetzt und sein Handeln den Eintritt eines Schadens nicht bloß als möglich, sondern als wahrscheinlich erkennen ließ.

Entscheidungstexte

  • 4 Ob 20/76
    Entscheidungstext OGH 06.04.1976 4 Ob 20/76
    Veröff: Arb 9485 = IndS 1976 H5,999
  • 2 Ob 14/78
    Entscheidungstext OGH 16.03.1978 2 Ob 14/78
    nur: Eine strafgerichtliche Verurteilung enthält nicht notwendig einen bindenden Spruch über das Vorhandensein eines groben Verschuldens. (T1)
  • 4 Ob 14/78
    Entscheidungstext OGH 06.06.1978 4 Ob 14/78
  • 2 Ob 115/78
    Entscheidungstext OGH 21.09.1978 2 Ob 115/78
    nur T1; Veröff: SZ 51/128 = EvBl 1979/103 S 322 = ZVR 1979/142 S 148
  • 7 Ob 32/79
    Entscheidungstext OGH 28.06.1979 7 Ob 32/79
    nur T1
  • 8 Ob 172/79
    Entscheidungstext OGH 18.10.1979 8 Ob 172/79
    nur T1
  • 8 Ob 58/80
    Entscheidungstext OGH 22.05.1980 8 Ob 58/80
    nur T1
  • 8 Ob 127/80
    Entscheidungstext OGH 02.10.1980 8 Ob 127/80
    nur T1
  • 8 Ob 68/81
    Entscheidungstext OGH 09.04.1981 8 Ob 68/81
    Vgl auch; nur: Auch die Übertretung einer Schutzvorschrift muß an sich noch keine grobe Fahrlässigkeit darstellen. Diese ist aber dann anzunehmen, wenn sich jemand über grundlegende und leicht erkennbare Vorschriften hinwegsetzt und sein Handeln den Eintritt eines Schadens nicht bloß als möglich, sondern als wahrscheinlich erkennen ließ. (T2) Beisatz: Das Zuwiderhandeln gegen Unfallverhütungsvorschriften reicht für sich allein für die Annahme einer groben Fahrlässigkeit nicht aus. (T3)
  • 8 Ob 164/80
    Entscheidungstext OGH 23.04.1981 8 Ob 164/80
    nur T1
  • 8 Ob 151/81
    Entscheidungstext OGH 15.10.1981 8 Ob 151/81
    Auch; Beis wie T3
  • 8 Ob 224/81
    Entscheidungstext OGH 03.12.1981 8 Ob 224/81
    Beis wie T3
  • 8 Ob 285/81
    Entscheidungstext OGH 17.06.1982 8 Ob 285/81
    nur T1; Veröff: Arb 10087
  • 4 Ob 142/81
    Entscheidungstext OGH 14.12.1982 4 Ob 142/81
    nur T1; nur: Es ist in jedem Einzelfall mit Bedachtnahme auf die persönlichen Verhältnisse und die allgemeinen Lebensverhältnisse zu prüfen, ob eine auffällige Sorglosigkeit vorliegt. (T4)
  • 2 Ob 126/82
    Entscheidungstext OGH 31.01.1984 2 Ob 126/82
    nur T1; nur T4
  • 4 Ob 150/83
    Entscheidungstext OGH 05.02.1985 4 Ob 150/83
    nur T1; nur T4
  • 8 Ob 79/84
    Entscheidungstext OGH 21.03.1985 8 Ob 79/84
  • 7 Ob 34/85
    Entscheidungstext OGH 07.11.1985 7 Ob 34/85
    Auch; nur T1
  • 14 Ob 200/86
    Entscheidungstext OGH 02.12.1986 14 Ob 200/86
    nur: Auch die Übertretung einer Schutzvorschrift muß an sich noch keine grobe Fahrlässigkeit darstellen. (T5) Veröff: SZ 59/214
  • 10 ObS 51/94
    Entscheidungstext OGH 31.01.1995 10 ObS 51/94
    nur T1
  • 10 ObS 217/94
    Entscheidungstext OGH 31.01.1995 10 ObS 217/94
    nur T1
  • 10 ObS 228/94
    Entscheidungstext OGH 14.02.1995 10 ObS 228/94
    nur T1
  • 10 ObS 22/95
    Entscheidungstext OGH 14.02.1995 10 ObS 22/95
    nur T1
  • 10 ObS 84/95
    Entscheidungstext OGH 08.06.1995 10 ObS 84/95
    Auch; nur T1; Beis wie T3
  • 9 ObA 1026/95
    Entscheidungstext OGH 11.10.1995 9 ObA 1026/95
    nur T2; Beisatz: Ob dies der Fall ist, ist unter Berücksichtigung aller Umstände des Einzelfalles innerhalb eines gewissen Beurteilungsspielraumes festzustellen. (T6)
  • 10 ObS 39/98b
    Entscheidungstext OGH 10.03.1998 10 ObS 39/98b
    nur T1; Beis wie T3
  • 10 ObS 321/98y
    Entscheidungstext OGH 10.11.1998 10 ObS 321/98y
    nur T1; Beis wie T3
  • 10 ObS 178/01a
    Entscheidungstext OGH 25.09.2001 10 ObS 178/01a
    Vgl auch; nur T2
  • 9 ObA 146/03s
    Entscheidungstext OGH 17.03.2004 9 ObA 146/03s
    Auch; Beis wie T3
  • 9 ObA 41/05b
    Entscheidungstext OGH 11.05.2005 9 ObA 41/05b
    Auch; Beis wie T3
  • 9 ObA 78/05v
    Entscheidungstext OGH 30.09.2005 9 ObA 78/05v
    nur: 1) Eine strafgerichtliche Verurteilung enthält nicht notwendig einen bindenden Spruch über das Vorhandensein eines groben Verschuldens. 2) Es ist in jedem Einzelfall mit Bedachtnahme auf die persönlichen Verhältnisse und die allgemeinen Lebensverhältnisse zu prüfen, ob eine auffällige Sorglosigkeit vorliegt. 3) Auch die Übertretung einer Schutzvorschrift muß an sich noch keine grobe Fahrlässigkeit darstellen. (T7)
  • 7 Ob 114/11g
    Entscheidungstext OGH 06.07.2011 7 Ob 114/11g
    Auch; nur T2
  • 2 Ob 110/12h
    Entscheidungstext OGH 28.06.2012 2 Ob 110/12h
    Vgl; nur T4; Auch Beis wie T6
  • 10 ObS 104/14p
    Entscheidungstext OGH 25.11.2014 10 ObS 104/14p
    Vgl auch; Beisatz: Eine strafgerichtliche Verurteilung etwa wegen fahrlässiger Tötung nach § 80 oder wegen fahrlässiger Körperverletzung nach § 88 StGB reicht für die Annahme groben Verschuldens für sich allein jedenfalls nicht aus. (T8)

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1976:RS0031083

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

04.02.2015
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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