RS OGH 1976/4/8 9Os132/75, 13Os70/82, 12Os121/82, 12Os101/84 (12Os102/84), 13Os182/85, 12Os28/87 (12

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 08.04.1976
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Norm

StGB §74 Z7
StGB §147 Abs1
StGB §223

Rechtssatz

Eine unbeglaubigte Fotokopie einer Urkunde fällt nicht unter § 74 Z 7 StGB. Die Verfälschung einer derartigen Fotokopie ist keine Urkundenfälschung nach § 223 StGB und erfüllt nicht die Voraussetzung der ersten Alternative des § 147 Abs 1 Z 1 StGB.

Entscheidungstexte

  • 9 Os 132/75
    Entscheidungstext OGH 08.04.1976 9 Os 132/75
    Veröff: SSt 47/22 = EvBl 1976/276 S 632 = RZ 1976/116 S 222
  • 13 Os 70/82
    Entscheidungstext OGH 27.05.1982 13 Os 70/82
    nur: Eine unbeglaubigte Fotokopie einer Urkunde fällt nicht unter § 74 Z 7 StGB. Die Verfälschung einer derartigen Fotokopie ist keine Urkundenfälschung nach § 223 StGB. (T1) Beisatz: Anders bei Kombination einer Fotokopie (hier: fotokopierter Briefkopf) mit einem irreführenden Text (scil: Herstellung einer falschen Urkunde). (T2) Veröff: JBl 1982,609
  • 12 Os 121/82
    Entscheidungstext OGH 17.05.1983 12 Os 121/82
    Vgl; Beisatz: Durchschriften (Zweischriften) sind Exemplare ein- und derselben schriftlichen Erklärung und mithin ebenfalls Urkunden, sofern der Aussteller erkennbar ist, wofür genügt, daß der Aussteller im Kopf des Schreibens genannt wird. (T3) Veröff: SSt 54/42 = JBl 1983,545
  • 12 Os 101/84
    Entscheidungstext OGH 08.11.1984 12 Os 101/84
    nur: Eine unbeglaubigte Fotokopie einer Urkunde fällt nicht unter § 74 Z 7 StGB. Die Verfälschung einer derartigen Fotokopie ist keine Urkundenfälschung nach § 223 StGB. (T4) Veröff: SSt 55/75
  • 13 Os 182/85
    Entscheidungstext OGH 24.04.1986 13 Os 182/85
    nur T4; Beisatz: Dennoch stellt die Präsentierung einer (wenngleich unbeglaubigten) Fotokopie einer nachgemachten oder verfälschten Urkunde eine qualifikationsentsprechende Sonderform der Benützung der abgelichteten Urkunde (§ 147 Abs 1 Z 1 erster Fall StGB) selbst dar (SSt 24/87). (T5)
  • 12 Os 28/87
    Entscheidungstext OGH 21.05.1987 12 Os 28/87
    nur T1; Veröff: SSt 58/40
  • 15 Os 56/88
    Entscheidungstext OGH 03.05.1988 15 Os 56/88
    Vgl; Beis wie T2
  • 13 Os 90/88
    Entscheidungstext OGH 10.11.1988 13 Os 90/88
    Beis wie T5; Beisatz: Hier: Zu § 223 Abs 2 StGB. (T6)
  • 12 Os 128/92
    Entscheidungstext OGH 28.01.1993 12 Os 128/92
    nur T1
  • 14 Os 51/95
    Entscheidungstext OGH 08.08.1995 14 Os 51/95
  • 13 Os 103/06f
    Entscheidungstext OGH 08.11.2006 13 Os 103/06f
    Auch; nur T4; Beis wie T5; Beisatz: Hier: Farbkopie eines gefälschten Führerscheins. (T7)
  • 14 Os 153/07t
    Entscheidungstext OGH 15.01.2008 14 Os 153/07t
    Vgl aber; Beisatz: Die Verwendung der Kopie eines verfälschten Schriftstücks im Rechtsverkehr ist als Gebrauch einer verfälschten Urkunde nach § 223 Abs 2 StGB zu werten. (T8); Beisatz: Hier: Vorlage einer verfälschten Kopie einer Bescheinigung eines ausländischen Gerichts. (T9)
  • 11 Os 59/14g
    Entscheidungstext OGH 26.08.2014 11 Os 59/14g
    Auch; Beisatz: Verfälschung der mittels Einscannen der Urkunde angefertigten Kopie durch den Einsatz eines digitalen Zeichenprogramm lässt an eine Strafbarkeitslücke denken (vgl Kienapfel/Schroll in WK2 StGB § 223 Rz 23) (T10)
  • 11 Os 134/16i
    Entscheidungstext OGH 13.12.2016 11 Os 134/16i
    Auch; nur T4

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1976:RS0093198

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

17.01.2017
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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