RS OGH 1977/4/19 4Ob328/77, 4Ob320/77, 4Ob341/78, 4Ob353/78, 4Ob312/80, 4Ob320/81, 4Ob321/81, 4Ob314

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 19.04.1977
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Norm

UWG §1 C5a
UWG §1 C5b

Rechtssatz

Geht es um die Förderung fremden Wettbewerbs durch einen außenstehenden Dritten, der selbst nicht Konkurrent der beteiligten Unternehmen ist, dann ist für eine Vermutung der Wettbewerbsabsicht kein Raum; in diesem Fall hat vielmehr der Kläger die für den Tatbestand des § 1 UWG erforderliche Absicht des Beklagten nachzuweisen, in den fremden Wettbewerb zugunsten des einen und zum Nachteil des anderen Mitbewerbers einzugreifen.

Entscheidungstexte

  • 4 Ob 328/77
    Entscheidungstext OGH 19.04.1977 4 Ob 328/77
    Veröff: ÖBl 1977,117
  • 4 Ob 320/77
    Entscheidungstext OGH 14.06.1977 4 Ob 320/77
    Veröff: SZ 50/86 = EvBl 1978/38 S 121 = ÖBl 1978,3 (zustimmend Anmerkung von Schönherr)
  • 4 Ob 341/78
    Entscheidungstext OGH 05.12.1978 4 Ob 341/78
    Auch; Beisatz: Hier: Mitwirkung des Landesbauamtes in Bauangelegenheiten der Gemeinden gegen pauschalierten Kostenbeitrag. (T1) Veröff: SZ 51/171 = ÖBl 1979,36
  • 4 Ob 353/78
    Entscheidungstext OGH 21.11.1978 4 Ob 353/78
    Veröff: ÖBl 1979,70 = AnwBl 1979,465 ff; hiezu kritisch Stölzle, Wann handelt ein Rechtsanwalt "zu Zwecken des Wettbewerbs" für seinen Mandanten?
  • 4 Ob 312/80
    Entscheidungstext OGH 25.03.1980 4 Ob 312/80
    Beisatz: Diese Absicht braucht nicht der alleinige und wesentliche Beweggrund der Handlung zu sein; es genügt, dass sie hinter den sonstigen Beweggründen nicht völlig zurücktritt (Itas-Reisen gegen den Redakteur der Druckschrift "Tourist intern"). (T2) Beisatz: Griechenland-Reisen. (T3) Veröff: ÖBl 1981,45
  • 4 Ob 320/81
    Entscheidungstext OGH 24.03.1981 4 Ob 320/81
    Beis wie T2; Beisatz: Polstermöbel (T4)
  • 4 Ob 321/81
    Entscheidungstext OGH 24.03.1981 4 Ob 321/81
    Beis wie T4
  • 4 Ob 314/82
    Entscheidungstext OGH 04.05.1982 4 Ob 314/82
    Auch; Veröff: ÖBl 1982,124
  • 4 Ob 330/82
    Entscheidungstext OGH 04.05.1982 4 Ob 330/82
    Beisatz: Gemeinde Walchsee. (T5)
  • 4 Ob 376/82
    Entscheidungstext OGH 12.10.1982 4 Ob 376/82
    Veröff: ÖBl 1983,13
  • 4 Ob 377/86
    Entscheidungstext OGH 04.11.1986 4 Ob 377/86
  • 4 Ob 338/87
    Entscheidungstext OGH 20.10.1987 4 Ob 338/87
    Beis wie T2; Veröff: WBl 1988,99 = MR 1988,84
  • 4 Ob 406/87
    Entscheidungstext OGH 31.05.1988 4 Ob 406/87
    Vgl auch; Veröff: SZ 61/134 = WBl 1988,433 = ÖBl 1989,77
  • 4 Ob 49/88
    Entscheidungstext OGH 13.09.1988 4 Ob 49/88
  • 4 Ob 56/88
    Entscheidungstext OGH 13.09.1988 4 Ob 56/88
    Beisatz: Notwehrgemeinschaft der Bauern. (T6) Veröff: SZ 61/194
  • 4 Ob 44/88
    Entscheidungstext OGH 13.09.1988 4 Ob 44/88
    Vgl auch; Veröff: MR 1988,158 (Korn)
  • 4 Ob 34/89
    Entscheidungstext OGH 23.05.1989 4 Ob 34/89
  • 9 ObA 231/90
    Entscheidungstext OGH 26.09.1990 9 ObA 231/90
    Veröff: Arb 10892
  • 4 Ob 105/91
    Entscheidungstext OGH 03.12.1991 4 Ob 105/91
    Beisatz: Ein solcher Nachweis ist aber auch im Fall der Förderung fremden Wettbewerbs dann entbehrlich, wenn eine typisch darauf gerichtete Handlung vorliegt (hier: satzungsmäßige Herausgabe eines Regionalprospektes durch einen Fremdenverkehrsverein). (T7)
  • 4 Ob 62/92
    Entscheidungstext OGH 20.10.1992 4 Ob 62/92
    Auch; Veröff: SZ 65/133
  • 4 Ob 118/93
    Entscheidungstext OGH 16.11.1993 4 Ob 118/93
    Auch; Beis wie T7
  • 4 Ob 1/94
    Entscheidungstext OGH 15.02.1994 4 Ob 1/94
    Beis wie T7; Beisatz: Da die auftragsgemäße Gestaltung einer Werbung durch ein Werbeunternehmen gar keinen anderen Zweck erkennen lässt als den einer Förderung des Wettbewerbs des Auftraggebers zum Nachteil seiner Mitbewerber, kann hier die dementsprechende Wettbewerbsabsicht keineswegs völlig in den Hintergrund getreten sein. (T8)
  • 4 Ob 130/94
    Entscheidungstext OGH 08.11.1994 4 Ob 130/94
    Auch; Beis wie T7; Beis wie T8
  • 4 Ob 51/95
    Entscheidungstext OGH 13.06.1995 4 Ob 51/95
    Auch
  • 4 Ob 67/95
    Entscheidungstext OGH 18.09.1995 4 Ob 67/95
    auch; Beis wie T7; Beisatz: Das Tatbestandsmerkmal der Absicht, fremden Wettbewerb zu fördern, ist enger als das für den Gehilfen begriffswesentliche Erfordernis der "bewussten" Förderung des unmittelbaren Täters. (T9)
  • 4 Ob 10/96
    Entscheidungstext OGH 12.03.1996 4 Ob 10/96
    Auch; Beis wie T7 nur: Ein solcher Nachweis ist aber auch im Fall der Förderung fremden Wettbewerbs dann entbehrlich, wenn eine typisch darauf gerichtete Handlung vorliegt. (T10) Veröff: SZ 69/59
  • 4 Ob 2170/96p
    Entscheidungstext OGH 12.08.1996 4 Ob 2170/96p
    Vgl; Beis wie T10
  • 4 Ob 68/97x
    Entscheidungstext OGH 11.03.1997 4 Ob 68/97x
    Vgl auch
  • 4 Ob 20/97p
    Entscheidungstext OGH 11.02.1997 4 Ob 20/97p
    Auch; Beis wie T9; Beis wie T10
  • 4 Ob 13/98k
    Entscheidungstext OGH 27.01.1998 4 Ob 13/98k
    Aber; Beisatz: Ist auf Grund der Umstände des einzelnen Falles die Wettbewerbsabsicht des Täters, der nicht Mitbewerber ist, offenkundig, dann braucht der Kläger diese Absicht nicht zu beweisen (§ 269 ZPO). Das mag zwar bisher in der Rechtsprechung nur in Fällen ausgesprochen worden sein, wo der Täter Unternehmer war, ist aber Ausdruck eines allgemeinen Grundsatzes, sodass es insoweit einer Rechtsprechung zur Haftung des Arbeitnehmers, dessen Wettbewerbsabsicht auf der Hand liegt, nicht bedarf. (T11)
  • 4 Ob 12/98p
    Entscheidungstext OGH 27.01.1998 4 Ob 12/98p
    Auch; Beis wie T11 nur: Ist auf Grund der Umstände des einzelnen Falles die Wettbewerbsabsicht des Täters, der nicht Mitbewerber ist, offenkundig, dann braucht der Kläger diese Absicht nicht zu beweisen (§ 269 ZPO). (T12)
  • 4 Ob 270/98d
    Entscheidungstext OGH 20.10.1998 4 Ob 270/98d
    Auch; Beis wie T10
  • 4 Ob 135/99b
    Entscheidungstext OGH 18.05.1999 4 Ob 135/99b
    Vgl auch; Beis wie T10
  • 4 Ob 164/99f
    Entscheidungstext OGH 22.06.1999 4 Ob 164/99f
    Auch; Beisatz wie T11 nur: Ist auf Grund der Umstände des einzelnen Falles die Wettbewerbsabsicht des Täters, der nicht Mitbewerber ist, offenkundig, dann braucht der Kläger diese Absicht nicht zu beweisen (§ 269 ZPO). (T13)
  • 4 Ob 27/00z
    Entscheidungstext OGH 15.02.2000 4 Ob 27/00z
    Auch
  • 4 Ob 26/00b
    Entscheidungstext OGH 12.04.2000 4 Ob 26/00b
    Auch
  • 4 Ob 38/01v
    Entscheidungstext OGH 22.03.2001 4 Ob 38/01v
    Auch; Beis wie T13
  • 8 ObA 311/01w
    Entscheidungstext OGH 24.01.2002 8 ObA 311/01w
  • 4 Ob 201/02s
    Entscheidungstext OGH 15.10.2002 4 Ob 201/02s
    Vgl auch; Beisatz: Die Absicht, fremden Wettbewerb zu fördern, ist zwar regelmäßig nicht zu vermuten; sie ist aber offenkundig, wenn erst sie es möglich macht, die Absicht, möglichst hohe Einnahmen zu erzielen, zu verfolgen. (T14)
  • 4 Ob 192/03v
    Entscheidungstext OGH 07.10.2003 4 Ob 192/03v
    Auch; Beisatz: Die Bescheinigung der Absicht ist entbehrlich, wenn eine typisch auf die Förderung fremden Wettbewerbs gerichtete Handlung vorliegt. (T15)
  • 4 Ob 238/06p
    Entscheidungstext OGH 19.12.2006 4 Ob 238/06p
    Beisatz: Eine allenfalls vorhandene Absicht zur Förderung fremden Wettbewerbs (nämlich der Ärzte) tritt bei den Sozialversicherungsträgern gegenüber der Erfüllung der ihnen übertragenen gesetzlichen Pflichten völlig in den Hintergrund, wenn sie zur Sicherstellung des gesetzlich vorgegebenen Sachleistungssystems mit den Leistungserbringern privatrechtliche Verträge abschließen. (T16)
  • 4 Ob 127/08t
    Entscheidungstext OGH 23.09.2008 4 Ob 127/08t
    Beis wie T10; Beis wie T12; Beisatz: Hier: Noch zur Rechtslage vor der UWG-Novelle 2007. (T17); Veröff: SZ 2008/132
  • 4 Ob 10/09p
    Entscheidungstext OGH 21.04.2009 4 Ob 10/09p
    Vgl; Beis ähnlich wie T10; Beisatz: Zur Rechtslage nach der UWG-Novelle 2007. (T18)
  • 4 Ob 47/09d
    Entscheidungstext OGH 09.06.2009 4 Ob 47/09d
    Vgl; Beis wie T10; Beis wie T12; Beis wie T13; Beisatz: Eine auf die Förderung fremden Wettbewerbs gerichtete Handlung ist insbesondere anzunehmen, wenn ein Dienstnehmer offenkundig nicht im eigenen, sondern (zumindest auch) im Interesse seines Dienstgebers handelt. (T19)
  • 4 Ob 40/11b
    Entscheidungstext OGH 21.06.2011 4 Ob 40/11b
    Vgl; Beisatz: Wegen des generellen Wegfalls der Wettbewerbsabsicht als Tatbestandsmerkmal des § 1 UWG durch die UWG?Novelle 2007 kommt es nicht mehr auf die Absicht an, fremden Wettbewerb zu fördern, sondern auf die Eignung des Verhaltens, sofern nicht bei objektiver Betrachtung eine andere Zielsetzung eindeutig überwiegt. (T20); Beisatz: Hier: Öffentliche Hand. (T21); Veröff: SZ 2011/75
  • 4 Ob 76/12y
    Entscheidungstext OGH 10.07.2012 4 Ob 76/12y
    Vgl; Beis ähnlich wie T20
  • 4 Ob 74/15h
    Entscheidungstext OGH 19.05.2015 4 Ob 74/15h
    auch; Beis wie T20
  • 4 Ob 129/15x
    Entscheidungstext OGH 17.11.2015 4 Ob 129/15x
    Vgl; Beis wie T20
  • 4 Ob 78/17z
    Entscheidungstext OGH 27.07.2017 4 Ob 78/17z
    Auch; Beis wie T20
  • 4 Ob 117/21s
    Entscheidungstext OGH 16.12.2021 4 Ob 117/21s
    Vgl; Beis wie T20
  • 4 Ob 47/22y
    Entscheidungstext OGH 22.04.2022 4 Ob 47/22y
    Vgl; Beis wie T20

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1977:RS0077619

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

28.06.2022
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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